Offsetdruck
Kreativ gestaltete KBA Rapida 106 bei Ruksaldruck in Berlin
Montag 20. Oktober 2014 - Ruksaldruck ist in Berlin ein fester Begriff für die Bildenden Künste. Schon im Eingangsbereich des Unternehmens fällt die Installation "Turmtext" von Wolfgang Nieblich ins Auge.
Der 34. Kunstkalender des Unternehmens befindet sich kurz vor der Fertigstellung. Daneben sind in den vergangenen 75 Jahren unzählige Kunstkataloge bei Ruksaldruck entstanden.
Seit Neuestem hat die Kunst auch in den Drucksaal des Unternehmens Einzug gehalten. Die neue Mittelformat-Maschine Rapida 106 wurde im nicht alltäglichen KBArt-Design mit den Hausfarben des Unternehmens gestaltet. Ende 2012 hat sich das Management gefragt, wie es im Druck weitergehen soll. Zur Wahl stand die Überholung einer älteren Bogenmaschine, der Kauf einer gebrauchten oder die Investition in eine neue. Ruksaldruck entschied sich für das Neumaschinenprojekt. Im Hinblick auf den exakt definierten Investitionsbetrag überzeugte das KBA-Angebot beim Preis-/Leistungsverhältnis am meisten. Die Drucker wurden im Rahmen einer Betriebsversammlung ebenfalls über die vorliegenden Angebote informiert und trugen die Investitionsentscheidung mit, die wesentlichen Einfluss auf ihre tägliche Arbeit hat.
Hohe Flexibilität für kreative Ideen
Die neue KBA Rapida 106 mit vier Farbwerken und Lackturm ist mit einem Kartonagenpaket, Plattenwechsel-Vollautomaten, CleanTronic-Wascheinrichtungen, VariDry IR/TL-Trocknern, Inline-Farbregelsystem QualiTronic ColorControl ausgestattet und über LogoTronic Professional mit Vorstufe, Produktionsmanagement und MIS vernetzt. Mehr als vier Farbwerke waren nicht erforderlich, da fast die Hälfte aller Jobs mit vier oder weniger Farben produziert werden. Darunter als Spezialität auch Duplex- oder Triplex-Drucke. Zudem ist noch eine Sechsfarbenmaschine im Haus. Gefragt war dagegen eine größtmögliche Bedruckstoffflexibilität bis in den Kartonagenbereich hinein, denn neben Agenturen und Verlagen gehören auch Displayhersteller zu den Auftraggebern. Darüber hinaus sind für ausgefallene Werbeaktionen immer wieder Drucksachen auf Karton erforderlich.
Schon in den ersten Wochen im Dreischichtbetrieb hat die Rapida 106 ihr Potential gezeigt: Die Rüstzeiten haben sich deutlich reduziert. Der Rasterwalzenwechsel ist dank Anilox-Loader im Lackturm ein Kinderspiel geworden. Ein Drucker kann ohne körperliche Anstrengung die Rasterwalze in ca. drei Minuten wechseln. Früher mussten zwei Personen ordentlich zupacken und haben dafür rund 15 Minuten benötigt. Fast 90 Prozent der Aufträge erhalten eine Lackierung. Dabei handelt es sich um Vollflächen, um Produktionen mit Aussparungen, z.B. für die Rücken von Büchern, oder um Spotlackierungen in Kunstkatalogen. Oft soll dabei die Haptik des Bedruckstoffs erhalten bleiben, wogegen die Abbildungen – je nach gewünschtem Effekt – Nass-in-Nass bzw. Nass auf Trocken mit Lack veredelt werden. Drip-Off-Lackierungen sind ebenfalls möglich.
Recycling wo immer möglich
Die Inline-Farbregelung mit QualiTronic ColorControl gehörte für Geschäftsführer Werner Schmidt und seine Crew ebenfalls zu den wichtigen Features an der Rapida 106. Bei der Produktion von Kunstkatalogen stören kleinste Farbschwankungen. So sind es die Ruksal-Drucker noch gewohnt, Teile aus Druckbogen auszuschneiden, um die optimalen Bildanschlüsse auf dem Folgebogen zu schaffen.
Mit der neuen Rapida sind Makulatur und Waschmittelverbrauch deutlich gesunken. Das kommt dem ökologischen Denken bei Ruksaldruck entgegen. Seit 2005 erfolgt die strikte Trennung aller Abfälle, die soweit möglich einer Wiederverwertung zugeführt werden. Dazu gehört nicht nur die sortenreine Sammlung von Altpapier oder das Recycling gebrauchter Druckplatten. Aus alten Paletten entstehen im Prinzessinnengarten, einer sozial-ökologischen Landwirtschaft in Berlin-Kreuzberg, Hochbeete. Ausrangierte Gummitücher werden zu Sitzflächen für Gartenstühle. Auch für die Waschtücher soll eine geeignete Verwendung gefunden werden.
Konsequent ökologisch
Viele weitere Projekte dienen dem Schutz der Umwelt: Über eine Photovoltaik-Anlage speist das Unternehmen Strom ins Netz ein. Das sind rund sieben Prozent des eigenen Energieverbrauchs. Gedruckt wird seit 1. Januar mit 100 Prozent Ökostrom. Der kostet zwar geringfügig mehr – beim langfristigen Einkauf entsprechender Kontingente über die Strombörse lässt sich aber trotzdem sparen. Eine Blindstromkompensation sorgt dafür, dass die Energie im Unternehmen vollständig genutzt und verbraucht wird. Auch das hilft sparen.
Als erster Berliner Druckbetrieb will Ruksal ab Oktober 2014 seine Produkte emissionsfrei mit einem Elektrofahrzeug ausliefern. Ausgangspunkt war das Studentenprojekt „Kurierdienste in einem Gewerbegebiet“ für das Netzwerk Großbeerenstraße. In diesem setzen sich 50 ansässige Unternehmen gemeinsam für die Belebung und Stärkung ihres Standortes mit mehr als 6.000 Arbeitsplätzen ein. So hat ein Kurierdienst ein entsprechendes Fahrzeug beschafft und bündelt dessen Einsatz im Rahmen des Netzwerks. Auf dem Hof von Ruksaldruck ist eine der Steckdosen installiert, die das Fahrzeug nutzt, um bis zu 400 km pro Tag zu fahren. Zwei weitere Studentinnen der Hochschule für Wirtschaft und Recht beschäftigten sich mit der bevorstehenden EMAS-Zertifizierung des Druckbetriebes.
Mit vielfältigen Ideen und Aktivitäten baut Ruksaldruck seine Marktposition im Berliner Raum kontinuierlich aus und findet im umkämpften Akzidenzmarkt so manche Alleinstellung und Nische.