Aus den Unternehmen
Heidelberg liegt voll auf Kurs nach drei Quartalen im GJ 202223
Donnerstag 09. Februar 2023 - Dank einer großen Nachfrage aus Nordamerika und Europa sowie anhaltendem Wachstum im Verpackungssegment liegt die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) nach neun Monaten im aktuellen Geschäftsjahr 2022/23 voll auf Kurs.
Im abgelaufenen dritten Quartal konnte der Konzern von Oktober bis Dezember 2022 entgegen dem allgemeinen Trend im Maschinenbau einen stabilen Auftragseingang von 630 Mio. verzeichnen, der zu einem hohen Auftragsbestand von fast einer Mrd. führte. Der Umsatz im dritten Quartal stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund 5 Prozent auf 609 Mio. . Das EBITDA legte dabei bereinigt um Einmaleffekte gegenüber Vorjahr um 18 Mio. zu. Hier machte sich vor allem der steigende Umsatz positiv bemerkbar. Die Verbuchung der vollständigen Inflationsausgleichsprämie aus dem Tarifabschluss wirkte in diesem Zeitraum belastend. Der Free Cashflow entwickelte sich im abgelaufenen Quartal durch produktionsbedingten Bestandsaufbau mit -4 Mio. stabil zum Vorjahrjahresquartal. Aufgrund der guten Umsatz- und Auftragsentwicklung sowie der deutlichen Steigerung des operativen Ergebnisses bestätigt das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr 2022/23. „Wir hatten ein positives drittes Quartal und konnten unseren Umsatz und das operative Ergebnis weiter steigern. Mit Blick nach vorne werden die nächsten Monate weiterhin im Zeichen zu erwartender Kostensteigerungen bei Material, Energie und Personal stehen“, sagte Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG. „Wir werden dem auch weiterhin mit Preissteigerungen entgegenwirken und unsere Kostendisziplin beibehalten. Daher sind wir sehr zuversichtlich, unsere Jahresziele zu erreichen.“
Starke Neunmonatsbilanz – Nachfrage trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten auf hohem Niveau
Der Auftragseingang hat trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten nach neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr mit 1.859 Mio. ein stabil hohes Niveau (Vorjahreswert: 1.888 Mio. ). Der Auftragsbestand lag zum Stichtag bei fast einer Mrd. und bildet damit eine gute Basis für das kommende Geschäftsjahr. Der Umsatz übertraf in allen drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres die jeweiligen Vorjahreswerte und lag mit 1.729 Mio. rund 10 Prozent über Vorjahr (1.565 Mio. ).
Die positive operative Entwicklung setzte sich auch im dritten Quartal fort, wurde jedoch durch den Einmaleffekt, der durch die vollständige Verbuchung der Inflationsausgleichsprämie aus dem Tarifvertragsabschluss entstand, negativ beeinflusst. Bereinigt um Einmaleffekte im laufenden sowie im vorangegangenen Geschäftsjahr konnte das EBITDA nach neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um rund 56 Mio. zulegen, im dritten Quartal betrug die operative Verbesserung gegenüber dem Vorjahr 18 Mio. . Die Einmaleffekte der Passivierung einer Inflationsausgleichsprämie aus dem Tarifvertragsabschluss (Q3: -15 Mio. ) sowie aus dem Verkauf einer Liegenschaft in der Schweiz (Q1: +12 Mio. ) und einer Einlage in das Joint Venture mit Masterwork (Q3: +7 Mio. ) glichen sich dabei im Wesentlichen aus. Die im Vorjahreszeitraum (EBITDA: 132 Mio. ) enthaltenen Einmalerträge von rund 48 Mio. (Vorjahr Q2: +22 Mio. , Veräußerung Docufy GmbH, Q3: +26 Mio. , Verkauf Liegenschaft in Brentford, Großbritannien) konnten somit durch die operative Entwicklung überkompensiert werden. Nach drei Quartalen summierte sich das EBITDA auf 144 Mio. (Vorjahr: 132 Mio. ), was einer EBITDA-Marge von 8,3 Prozent entspricht. Das Ergebnis nach Steuern stieg nach neun Monaten ebenfalls deutlich an und betrug 54 Mio. (Vorjahreszeitraum: 40 Mio. ).
Anhaltendes Wachstum im Verpackungssegment
Besonders stark legte der Verpackungsdruck (Segment Packaging Solutions) im dritten Quartal zu. Hier übertraf der Auftragseingang den Vorjahreswert von Oktober bis Ende Dezember 2022 um 18 Prozent. Über neun Monate hinweg verbesserte sich der Auftragseingang um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz lag nach neun Monaten mit 812 Mio. über 22 Prozent über dem Vorjahr. Der Bereich Akzidenzdruck/Werbedruck (Segment Print Solutions) steigerte den Umsatz nach neun Monaten auf 898 Mio. , während der Auftragseingang hier leicht rückläufig war. Das Wallbox-Geschäft (Segment Technology Solutions) konnte bei Auftragseingang und Umsatz aufgrund der geänderten Förderpolitik für Elektromobilität in Deutschland weiterhin nicht an das außergewöhnliche Vorjahreswachstum anschließen.
Niedrige Nettofinanzverschuldung – Eigenkapitalquote steigt weiter
Der Free Cashflow betrug nach neun Monaten -16 Mio. (Vorjahr: 69 Mio. ). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den gewöhnlichen produktionsbedingten Anstieg der Vorräte und auf Auswirkungen bei der Teileversorgung zurückzuführen. Zudem sind die Erlöse aus Asset-Verkäufen im Berichtszeitraum wie erwartet gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Nettofinanzverschuldung lag zum Ende des dritten Quartals aufgrund des negativen Free Cashflows bei 26 Mio. und somit weiter auf einem niedrigen Niveau (Vorjahr: 6 Mio. ). Fortschritte verzeichnet HEIDELBERG bei der Eigenkapitalquote, die neben dem Anstieg des Rechnungszinssatzes für Pensionen im Inland zu Ende Dezember vor allem aufgrund des positiven Nachsteuerergebnisses zum Quartalsende auf rund 21 Prozent zulegte.
„HEIDELBERG steht mit einer niedrigen Nettofinanzverschuldung und einer gesteigerten Eigenkapitalquote finanziell gut da“, sagte Tania von der Goltz, die neue CFO des Unternehmens. „Angesichts der aktuell unsicheren Lage werden wir weiter an unserer Widerstandsfähigkeit arbeiten und besonders unsere Kosten im Auge behalten.“
Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 bestätigt
HEIDELBERG bestätigt seine Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23. Das Unternehmen geht weiter von einem Umsatzanstieg auf rund 2,3 Mrd. aus (2021/22: 2,18 Mrd. ). Auch die Profitabilität soll sich trotz der erwartbaren Kostensteigerungen weiter verbessern. HEIDELBERG rechnet für das Geschäftsjahr 2022/23 nach wie vor mit einem weiteren Anstieg der EBITDA-Marge auf mindestens 8 Prozent (2021/22: 7,3 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern soll sich ebenfalls mindestens leicht gegenüber 2021/22 (33 Mio. ) verbessern.