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Agfa: Geschäftsentwicklung in 1999 über Plan und Vorjahr

Mittwoch 29. März 2000 - Im Jahr ihres Börsengangs hat die Agfa-Gevaert-Gruppe, Mortsel/Belgien, einen Umsatz von 4,731 Mrd. Euro erwirtschaftet.

Dies entspricht einem Wachstum von 8,5 Prozent. Sowohl die Akquisition und Integration der Sterling Diagnostic Imaging, Greenville, S.C./USA, als auch ein starkes organisches Wachstum, und zwar vor allem im Bereich der sogenannten neuen digitalen Lösungen (Segmente Computer-to-Plate, Digitaldruck, digitale Radiografie, digitale Netzwerke in der Medizin, Desktop Publishing- Produkte sowie digital geprägte Laborgeräte), trugen zu der Umsatzsteigerung bei. Im Bereich der neuen digitalen Lösungen stieg der Umsatz insgesamt um 39 Prozent auf 775 Mio. Euro. Sterling Diagnostic wurde im Mai 1999 akquiriert und führte zu einem Umsatzzuwachs von rund 300 Mio. Euro. Mit dieser Akquisition stieg Agfas Weltmarktanteil im Bereich Medical Imaging von 20 auf über 30 Prozent. Zugleich bedeutet diese Akquisition eine Verschiebung im Portfolio der Gruppe zugunsten des ertragsstarken Arbeitsgebietes Technical Imaging.

Das vom Medical Imaging dominierte Arbeitsgebiet Technical Imaging ist mit einem Umsatzanteil von 31 Prozent (viertes Quartal 99) jetzt das zweitgrößte des Konzerns. Das mit einem Umsatzanteil von 40 Prozent größte Arbeitsgebiet, Graphic Systems, erzielte ein Umsatz von 1,945 Mrd. Euro. Vergleichbar gerechnet ist dies ein Plus von 3,1 Prozent. Das operative Ergebnis vor Restrukturierung liegt mit 122 Mio. Euro aufgrund von Anlauf- und Marketingkosten für eine neue Geräte-Generation sowie der vor der Produktionsstillegung angelaufenen Verluste des Werkes Neu-Isenburg um 5 Prozent unter Vorjahr. Im Zukunftsmarkt Computer-to-Plate (CtP) stieg der Umsatz um 45 Prozent. Das Arbeitsgebiet Consumer Imaging (Anteil am Konzernumsatz jetzt 29 Prozent) konnte mit 1,434 Mio. Euro seinen Umsatz vergleichbar gerechnet um 4,6 Prozent ausbauen. Das Ergebnis vor Restrukturierung stieg um 60 Prozent auf 62 Mio. Euro.

Das Unternehmen hat 1999 in erheblichem Maße in Restrukturierungsmaßnahmen investiert. Ein Aufwand von 250 Mio. waren zum Börsengang genannt, aufgrund der besser als geplanten Geschäftsentwicklung sind diese Maßnahmen auf 273 Mio. Euro aufgestockt worden. Die wichtigsten Vorhaben waren dabei die Produktionsschließung des Werkes Neu-Isenburg sowie die Integration von Sterling. Im Hinblick auf den Konzerngewinn hatte Agfa zum Börsengang einen Wert im einstelligen Bereich angekündigt. Trotz des deutlich höher als geplanten Restrukturierungsaufwandes liegt der Konzerngewinn jedoch bei 14 Mio. Euro.

Auf Vollzeit umgerechnet, hatte Agfa am 31.12.1999 mit 22.400 Beschäftigten rund 800 mehr als zum Jahresende des Vorjahres. Etwa 2000 waren durch Akquisitionen hinzugekommen, 1.200 wurden zwischenzeitlich abgebaut, knapp 600 weitere werden das Unternehmen in absehbarer Zeit verlassen: diejenigen, die auf Grund der Restrukturierungsmaßnahmen ausscheiden werden, deren Kündigungsfristen aber in das Jahr 2000 hineinreichen. Im vierten Quartal stieg der Umsatz (1,282 Mrd. Euro) im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent, das Ergebnis vor Restrukturierung (105 Mio. Euro) um 25 Prozent.

www.agfa.de
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