Aus den Unternehmen
Partnerschaft zwischen Heidelberg und Jenoptik unter Dach und Fach
Mittwoch 05. Juli 2000 - Die Zusammenarbeit mit der Heidelberger Druckmaschinen AG ist ein weiteres Stück deutscher Wiedervereinigung kommentierte der Vorstandsvorsitzende der Jenoptik AG, Dr. h.c. Lothar Späth gestern in Heidelberg die Kooperation mit dem weltgrößten Druckmaschinenhersteller.
In der Print Media Academy unterzeichneten die beiden Firmen gestern einen Kooperationsvertrag, wonach Heidelberg zukünftig das auf der Cebit 2000 vorgestellte digitale Kamerarückteil eyelike MF unter dem Namen Colorcam vermarkten wird.
Mit dem Gerät der Jenoptik Laser, Optik, System GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der Jenoptik AG, will Heidelberg seine Position als Anbieter von Lösungen für die Druck- und Medienindustrie unterstreichen. Heidelberg-Chef Bernard Schreier: Der digitale Workflow bestimmt in Zukunft den Arbeitsablauf unserer Kunden. Das Know-how beider Firmen ist die ideale Ergänzung, diesen zu optimieren und einen hohen Qualitätsstandard zu sichern. Für das Jenaer Unternehmen, so Späth, sei es wichtig, international präsent zu sein und die Produkte sehr schnell vermarkten zu können: Heute gilt das Prinzip, Time-to-Market, das heißt, wenn der Markt nicht in kürzester Zeit mein Produkt kennt, habe ich keine Chance. Heidelberg bedeutet deshalb für uns Weltmarkt auf einen Schlag.
Die Colorcam liefert eine Auflösung von sechs Millionen Pixel bei einer Farbtiefe von 16 Bit. Mit Belichtungszeiten von 1/1000 bis 30 Sekunden eignet sich die Kamera etwa für Modefotos oder Katalogproduktionen. Die zugehörige Software Linocolor Cam bietet die Kontrolle der Aufnahmen über den direkten Softproof am Monitor für CMYK, Graustufen und RGB-Daten.
Am Vormittag desselben Tages hatte Heidelberg auf einer Bilanzpressekonferenz die Ergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres (1. April 1999 bis 31. März 2000) bekanntgegeben. Das Unternehmen konnte demnach mit einem Umsatz von 4,6 Mrd. Euro den Vorjahreswert um 16,5 Prozent steigern. Der Ertrag nach Steuern der Heidelberg-Gruppe lag bei 251 Mio. Euro, und damit trotz der Aufwendungen für den Aufbau des Digitalgeschäfts auf sehr hohem Niveau, so der Vorstandsvorsitzende Schreier. Die neue Sparte Digital mit einem Umsatz in Höhe von 659 Mio. Euro, habe mit ihren Leistungen in den vergangenen Monaten insbesondere im Schwarzweiß-Bereich die Erwartungen des Unternehmens übertroffen.
Die Heidelberg-Aktie erzielte eine Kurssteigerung von 49,50 auf 62,00 Euro und die Firma konnte eine Dividende von 1,70 Euro je Aktie ausschütten. Dies entspricht einer Rendite von 2,74 Prozent. Die Gesamtzahl der Mitarbeiter erhöhte sich im Berichtszeitraum um 2.618 auf 24.177. Für das kommende Geschäftsjahr erwartet Heidelberg, auch im Hinblick auf die Impulse durch die drupa, einen Umsatz von annähernd 5 Mrd. Euro.