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BVDDP kündigt positive Ergebnisse an
Dienstag 05. Juni 2001 - Die allgemeinen Rahmenbedingungen für die Mitglieder im Bundesverband des Deutschen Papiergroßhandels E.V. (BVDDP), Celle, zeigten sich in abgelaufenen Jahr 2000 weiterhin positiv.
Das Bruttosozialprodukt als Ausdruck der gesamtwirtschaftlichen Leistung der Bundesrepublik Deutschland erhöhte sich deutlich, und sogar auf dem Arbeitsmarkt konnten erfreuliche Entwicklungen bemerkt werden.
Auch der konjunkturelle Aufschwung in der deutschen Papierindustrie, der bereits Mitte 1999 begonnen hatte, setzte sich im vergangenen Jahr 2000 fort. Die erste Jahreshälfte war dabei gekennzeichnet von zweistelligen Zuwachsraten, die sich jedoch während der Sommermonate merklich reduzierten, und in der letzten Jahreshälfte war ein deutlicher Rückgang der Nachfrage nicht nur im Auftragseingang, sondern auch bei den Auslieferungen bereits spürbar.
Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Gesamtabsatz nochmals um 6 Prozent gesteigert werden und erreichte ein neues Rekordergebnis mit knapp 3,25 Mio. Tonnen. Speziell in den Anfangsmonaten des vergangenen Jahres verlief der Auftragseingang für die deutschen Papiergroßhändler auf sehr hohem Niveau. Als Gründe hierfür konnen angeführt werden: Die Expo 2000 mit ihren vielfältigen Werbedrucksachen und Informationsbroschüren, der Erolg auf den Aktienmarkt speziell auf dem Neuen Markt und mit dem einhergehenden Bedarf für mehrfarbig bedruckte Broschüren, aber auch eine gewisse spekulative Entwicklung bei der Lagerhaltung bei unseren Druckerkunden, da sich die Lieferzeiten sprunghaft erhöhten. Gleichzeitig mit dieser Entwicklung erhöhten sich auch die Einstandspreise der Papiergroßhändler. Diese waren daher gezwungen, ihre Verkaufspreise – in mehreren Schritten – den Marktgegebenheiten anzupassen. Dies führte zu einer deutlichen Erhöhung der Umsätze auf Großhandelsseite. Insgesamt stiegen die Umsätze der Mitglieder im Bundesverband des Deutshen Papiergroßhandels um 20,2 Prozent auf über 6,6 Milliarden DM.
Trotz der positiven Rahmenbedingungen – sowohl Absatz als auch Erlöszuwachs – ist der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Papiergroßhandels, Winfried Brüggmann, nicht ganz zufrieden: Obwohl alle Voraussetzungen stimmten, waren die deutschen Feinpapiergroßhändler wiederum nicht in der Lage, den Lageranteil am Gesamtabsatz zu erhöhen. Im Gegenteil, das Streckengeschäft ist nochmals auf nunmehr 60 Prozent angewachsen. Rund 5 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.
Werbung trägt Absatzzunahme
Wie in den Vorjahren hat der deutsche Papiermarkt auch im vergangenen Jahr entscheidende Impulse aus der werbetreibenden Wirtschaft erhalten. Die überwiegend für Direct Mails, Flyer und Broschüren eingesetzten Holzfrei Gestrichenen Formatpapiere erzielten einen Absatzzuwachs von 7 Prozent auf nunmehr 925.000 Tonnen. Die Rollenpapiere entwickelten sich mit einem Zuwachs von 3,3 Prozent auf 232.000 Tonnen dagegen eher unterdurchschnittlich.
Bei Holzhaltig Gestrichenen Papieren war der Aufwind im Vergangenen Jahr nicht so deutich spürbar. Jedoch konnte auch dieser Sektor, der ebenfalls am gesteigerten Werbeaufkommen partizipiert, auf fast 490.000 Tonnen erhöht werden.
Büropapiere unterdurchschnittlich
Ebenfalls eher unterdurchschnittlich verlief die Absatzentwicklung im Jahr 2000 im Büropapierbereich, der sich jedoch weiterhin erfolgreich gegen die neuen Medien durchsetzen kann. Der Gesamtabsatz von Holzfrei Ungestrichenen Papieren erhöhte sich um 4,3 Prozent auf fast 940.000 Tonnen, wobei im vergangenen Jahr auch das Wachstum für DIN A4/DIN A3- Papiere mit einem Zuwachs von 5,2 Prozent auf 465.000 Tonnen unter dem Gesamtdurchschnitt verlief. Besonders schwach entwickelte sich der Absatz von Rollenware, hier konnte nur ein Zuwachs von 1,5 Prozent auf 176.000 Tonnen erreicht werden.
Prognose 2001
Ruhige, kontinuierliche Entwicklung
Für das laufende Jahr 2001 gelten andere Rahmenbedingungen als im Vorjahr: Der Jahresbeginn verlief relativ schwach, die aus dem Vorjahr gewohnten Auftragsvolumina können z.Z. nicht wieder erreicht werden. Da auch die wirtschaftlichen Aussichten aufgrund jüngster Prognosen für 2001 eher nach unten revidiert werden, erwarten die Mitglieder im Bundesverband eine mehr kontinuierliche Entwicklung mit einer Wachstumsrate für das Gesamtjahr von höchstens 2 Prozent. Da sich die Kostenerhöhungslawine ebenfalls langsam beruhigt hat, wird auch an der Preisfront von einer beruhigten Entwicklung ausgegangen.