Workflow
Neues Leben für Pagemaker
Donnerstag 14. Juni 2001 - Die Firma Adobe hat eine neue Version ihrer Satz- und Layoutsoftware Pagemaker angekündigt.
Ursprünglich hatte das Unternehmen geplant, dieses Programm, das als Klassiker der DTP-Szene gilt, durch die völlig neu konzipierte Layoutsoftware Indesign abzulösen, bislang war aber nur ein kleiner Teil der Anwender bereit, auf das mächtige, im Vergleich jedoch schwerer zu handhabende und weniger ausgereifte Werkzeug umzusteigen. Daran änderte auch die Tatsache nichts, daß die letzte Pagemaker-Version 6.5 mittlerweile fast fünf Jahre alt ist und nur noch eingeschränkt mit den modernen Betriebssystemen zusammenarbeitet.
Offensichtlich auf Drängen der Anwender hat Adobe sich nun entschlossen, der alten DTP-Software ein Update zu gönnen. Das neue Pagemaker 7.0 wird unter den Macintosh-Systemen 8.6 und 9.1 sowie in der Classic-Umgebung von Mac OS X stabil lauffähig, in der PC-Welt unter Windows 98, NT 4.0, 2000 und Me. Zugleich ermöglicht es ein enges Zusammenspiel mit anderen aktuellen DTP-Programmen. So lassen sich Bilder und Grafiken aus Photoshop 5.0 und 6.0 sowie aus Illustrator 9.0 direkt in ein Pagemaker-Dokument importieren. Gleiches gilt für Dateien im PDF-Format, wobei bereits die neuen PDF-Spezifikationen 1.4 unterstützt werden.
Für die Übernahme von Texten und fertigen Dokumenten besitzt Pagemaker 7.0 aktualisierte RTF- und Word-Importfilter. Letzterer unterstützt die Word-Versionen 2000 (Windows) und 2001 (Mac OS). Zum Lieferumfang gehört außerdem ein Hilfsprogramm, mit dem sich Dokumente aus QuarkXPress (bis Version 4.1) und Microsoft Publisher 2000 ins Pagemaker-Format konvertieren lassen.
Für die Erstellung von PDF-Dokumenten wird Pagemaker 7.0 mit dem neuen Acrobat Distiller 5.0 ausgeliefert, der sich direkt aus dem Layoutprogramm ansteuern läßt. Insbesondere wurde die Möglichkeit geschaffen, die Distiller-Parameter direkt in Pagemaker festzulegen, einschließlich den dokumentbezogenen Sicherheitseinstellungen. Auf Wunsch werden auch sogenannte getaggte PDF-Dateien (eBooks) erzeugt, bei denen Texte und Bilder neu umbrochen werden, falls das Dokument auf einem kleinformatigen Gerät (zum Beispiel einem PDA) betrachtet wird.
Als Neuerung bietet Pagemaker 7.0 außerdem eine Data-Merge-Funktion, die es erlaubt, die festen Inhalte eines Dokuments mit dynamischen Datenbankinhalten zu mischen. So lassen sich auf einfache Weise Serienbriefe, Etiketten und Visitenkarten, aber auch personalisierte Flyer, Kataloge und Preislisten erstellen. Eine neue Palette erlaubt die Auswahl einer entsprechenden Datenquelle (eine Textdatei mit exportierten Datenbankinhalten), das Einfügen von Platzhaltern ins Layout und das Betrachten des Endprodukts inklusive der Möglichkeit, durch die Datensätze zu blättern.
In den Vereinigten Staaten und Kanada soll Pagemaker 7.0 im Laufe des dritten Quartals ausgeliefert werden, eine deutsche Version wird etwa 60 Tage nach der US-Einführung erwartet. Der Preis wird bei rund 500 Dollar liegen. Besitzer älterer Pagemaker-Versionen (ab 4.0) werden das Update für rund 80 Dollar erwerben können.