Aus den Unternehmen
Deutlicher Absatzrückgang im Papiergroßhandel
Dienstag 25. September 2001 - Dämpfende Einflüsse prägten die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland im ersten Halbjahr 2001 weiterhin. Weder von der privaten Nachfrage noch vom Außenhandel gingen wesentliche Impulse aus.
Produktion und Nachfrage in der Industrie fügten sich nahtlos in dieses Bild. Dieses konjunkturelle Szenario bestimmte auch die wirtschaftliche Entwicklung im deutschen Papiergroßhandel, der über den Papierkonsum für gedruckte Werbematerialien ganz erheblich von der Konjunktur abhängig ist. Nach den ersten sechs Monaten vermelden die im Bundesverband des Deutschen Papiergroßhandels zusammengeschlossenen Feinpapiergroßhändler einen Rückgang ihrer Auslieferungen um 4,9 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2000 auf nunmehr 1,6 Millionen Tonnen. Die Umsätze jedoch blieben aufgrund der erst im zweiten Halbjahr des Vorjahres gestiegenen Preise mit 3,3 Milliarden DM eher konstant.
Gestrichene Papiere standen besonders unter Druck, sie verloren sogar 7,2 % gegenüber dem Vorjahr. Büropapiere konnten dagegen mengenmäßig leicht um 2,3 % zulegen.
Das Zusammenspiel von weiter leicht angestiegenem Anteil des Streckengeschäfts (Lieferung direkt von der Fabrik zum Kunden) mit der beschriebenen rückläufigen Mengenentwicklung und hohen Kostensteigerungen, die insbesondere den gesamten und überaus wichtigen Logistikbereich trafen, führte zu einer weiteren, deutlichen Ertragsreduktion beim Großhandel.
Aufgrund dieser äußerst schwierigen Marktkonstellation sahen sich etliche Großhändler während der Sommermonate gezwungen, ihre Abgabepreise anzupassen.
Die weiteren Aussichten müssen als eher gedämpft beschrieben werden. Sowohl die Hersteller als auch unsere Kunden, die Drucker, vermelden zum Teil stark rückläufige Auftragseingänge. Trotzdem gehen die deutschen Papiergroßhändler davon aus, dass zum Ende des Jahres eine Trendwende in der Nachfrage eintreten wird.