Aus den Unternehmen
Ausblick für das laufende Geschäftsjahr
Mittwoch 03. Oktober 2001 - Anläßlich der Hauptversammlung der Heidelberger Druckmaschinen AG in der Stadthalle Heidelberg blickte der Vorstandsvorsitzende Bernhard Schreier auf das erfolgreichste Geschäftsjahr (1. April 2000 bis 31. März 2001) in der Unternehmensgeschichte zurück.
Hohe Vorjahreswerte sollen trotz unsicherer Weltkonjunktur wiederholt werden. Darüber hinaus zählten die Eröffnung der Print Media Academy in Heidelberg, der Auftritt auf der Fachmesse drupa in Düsseldorf und der erfolgreiche Einstieg in den Digitaldruck zu den Höhepunkten in 2000/2001.
Das Unternehmen baute seine führende Stellung in der grafischen Industrie weiter aus. Die Heidelberg-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2000/2001 ein Rekordergebnis: Der Umsatz stieg um über 15 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,6 Milliarden Euro). Auch der Auftragseingang entwickelte sich in allen Sparten sehr erfreulich und lag mit rund 5,5 Milliarden Euro um 18 Prozent über dem Vergleichswert aus dem starken Vorjahr (knapp 4,7 Milliarden Euro).
Das operative Ergebnis stieg um rund 10 Prozent von 463 Millionen Euro auf 506 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss der Heidelberg-Gruppe erhöhte sich von 251 Millionen Euro auf bereinigt 283 Millionen Euro und unter Berücksichtigung von Sondereinflüssen sogar auf 342 Millionen Euro.
Bei der Prognose über den Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres 2001/2002 verwies Schreier auf die Auswirkungen des sinkendenden Weltwirtschaftswachstums für die grafische Industrie. „Nach angenommenen 3 Prozent zu Anfang des Jahres wird das Wachstum der Weltkonjunktur in 2001 weniger als 2 Prozent betragen.“ Dies spüre die gesamte Branche bei den Auftragseingängen.
Im ersten Quartal (1. April bis 30. Juni) des Geschäftsjahres konnte das Unternehmen den Umsatz um rund 8 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro gegenüber 997 Millionen Euro im ersten Quartal des Vorjahres steigern. Das betriebliche Ergeb-nis stieg im Berichtszeitraum um knapp 22 Prozent auf 45 Millionen Euro. Neben der Ergebnissteigerung wirkte sich erstmals auch die Steuerreform positiv für Heidelberg aus. Sehr erfreulich entwickelte sich daher das Ergebnis nach Steuern mit einem deutlichen Anstieg von 21 auf 29 Millionen Euro.
Für die nächsten Monate erwarte Schreier, dass sich der Außenumsatz insbesondere aufgrund der Situation in den USA spürbar abschwächen werde. „Im zweiten Halbjahr (1. Oktober 2001 bis 31. März 2002) werden wir rückläufige Auftragseingänge haben“, sagte er. Dennoch strebe das Unternehmen für das Gesamtgeschäftsjahr 2001/2002 an, den Umsatz und das Betriebsergebnis auf dem hohen Niveau des Vorjahres zu halten. „Wir können allerdings nicht ausschließen, dass bei weiter zunehmender Investitionsunsicherheit unserer Kunden und trotz eingeleiteter Kostensenkungsmaßnahmen die Vorjahreswerte nicht ganz erreicht werden“, so der Vorstandsvorsitzende. In jedem Fall wolle Heidelberg das Ergebnis nach Steuern und damit den Gewinn pro Aktie auf dem bisherigen, hohen Niveau halten.
Schreier unterstrich noch einmal, dass das Unternehmen richtig für die Zukunft aufgestellt sei. Dies zeigten die Erfolge auf der Anfang September in Chicago stattgefundenen internationalen Fachmesse für die grafische Industrie, Print. Heidelberg erzielte dort Aufträge im Wert von 345 Millionen US Dollar, wovon mehr als 50 Prozent auf die Sparte Sheetfed (Bogenoffset) entfielen. Sehr erfolgreich sei auch der Verkaufsstart der NexPress 2100, der neuen Farb-Digitaldruckmaschine aus dem gemeinsamen Jointventure mit Kodak, verlaufen. Mehr als 70 Maschinen wurden in Chicago verkauft.