Inkjet & Digitaldruck
Auftragseinbrüche bei MAN Roland
Samstag 10. August 2002 - MAN Roland rechnet trotz der mittel- und langfristig guten Aussichten im globalen Markt für Druckerzeugnisse nur mit einem abgeschwächten Geschäftsverlauf für 2002. Die Marktsituation in der grafischen Industrie im Allgemeinen und im Druckmaschinenbau im Besonderen sei international nach wie vor sehr angespannt.
Bei MAN Roland sank der Auftragseingang im ersten Halbjahr 2002 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34 Prozent auf 773 Mio. Euro. Die Bogenmaschinen lagen um 36 Prozent, die Rollenmaschinen um 42 Prozent, Handel und Dienstleistungen um 10 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Umsatz betrug 850 Mio. Euro und damit 12 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die größten Rückgänge verzeichnete der Geschäftsbereich Bogenmaschinen mit 35 Prozent. Handel und Dienstleistungen gingen um 10 Prozent zurück, bei den Rollenmaschinen hingegen erzielte MAN Roland aufgrund der längeren Auftragsdurchlaufzeiten im Anlagengeschäft ein Plus von 10 Prozent gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres.
Der Auftragsbestand ist seit Beginn des Geschäftsjahres um 11 Prozent auf 1.137 Mio. Euro gesunken. Das Ergebnis vor Ertragsteuern beträgt in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres 11 Mio. Euro, im Vorjahr waren es noch 32 Mio. Euro gewesen. Das Ergebnis des gesamten Jahres 2002 so schätzt das Unternehmen werde aufgrund der bislang schwachen Konjunktur auf etwa die Hälfte des guten Vorjahreswertes von 89 Mio. Euro zurückgehen. Zum 30. Juni 2002 hat die MAN Roland Gruppe 10.610 Mitarbeiter beschäftigt.
Verstärkte Anstrengungen in Marketing und Vertrieb sowie eine neue, international durchgängige Markenstrategie sollen helfen, die Auswirkungen der aktuellen Konjunkturschwäche abzufedern. Eine stärkere Abkopplung von investitionsgütertypischen Konjunkturzyklen will MAN Roland durch einen konsequenten Ausbau des Handels- und Dienstleistungsgeschäfts erreichen. Zur Sicherung der Ergebnisqualität finden nach Angaben des Unternehmens umfangreiche Maßnahmen zur Straffung der Abläufe und des Produktportfolios statt.