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Aus den Unternehmen

Verband Druck und Medien Bayern geht in die Offensive

Samstag 14. Dezember 2002 - Vor dem Hintergrund der anhaltend schlechten Branchenentwicklung hat sich der Hauptgeschäftsführer des vdmb in einem Brief an die Spitzenpolitiker der im Bundestag vertretenen Fraktionen gewandt.

Darin dokumentiert der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Druck und Medien Bayern e.V. (vdmb), Karl-Georg Nickel, die Problemlagen der Unternehmen, um daraus konkrete Erwartungen abzuleiten.
Zudem macht er sich stark für die Reform des Flächentarifvertrags. Die zukunftsweisende, flexible Strategie ist die Tarifpolitik der „offenen Fläche“. Sie produziert keine starren tariflichen Regelwerke mehr, sondern gibt beispielsweise branchenspezifische Lohnleitlinien vor und ist somit für individuelle betriebliche Regelungen offen. „In dem, was wir vertreten, liegt kein Widerspruch zu den Interessen der Arbeitnehmer. Von unserem Tarifpartner ver.di lässt sich das leider nicht behaupten“, erklärt Nickel.
Trotz schlechter Auftrags- und Ertragslage und negativer Geschäftserwartungen der Unternehmen hatte die Gewerkschaft ver.di mittels Arbeitskampf eine Tariferhöhung von 3,4 Prozent durchgesetzt. Der Effekt: mit etwa fünf Prozent der bislang größte Beschäftigungsabbau in der Nachkriegszeit. Die Zahl der Arbeitslosen in der Branche nahm gegenüber Oktober 2001 um 33 Prozent zu, die Insolvenzen um 8 Prozent. Eine Umfrage unter den vdmb-Mitgliedsunternehmen ergab zudem, dass 81,8 Prozent seit der Neuregelung der „630-DM-Jobs“ keine geringfügig Beschäftigten mehr eingestellt haben und 78,8 Prozent zukünftig keine Leiharbeiter mehr beschäftigen werden, wenn dafür Tariflöhne zu zahlen sind.
Vdmb-Chef Nickel mahnt deshalb u.a. Maßnahmen zur Konjunkturbelebung, zur Erleichterung des Eigenkapitalaufbaus und zum Streichen bzw. Überarbeiten kontraproduktiver und bürokratisch überfrachteter Gesetze an. Auch warnt er vor einer Arbeitsplätze vernichtenden weiteren Erhöhung der Lohnnebenkosten. Zugleich will er mit der Politik der offenen Fläche vermehrt über Öffnungsklauseln im Tarifvertrag betriebsindividuelle Sonderregelungen realisieren. Nickel: „Unter den herrschenden Rahmenbedingungen ist es allein den Unternehmern zu verdanken, dass es hierzulande nicht noch viel düsterer aussieht.“

www.vdmb.de
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