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Agfa veräußert Consumer Imaging im Rahmen einer Cash-positiven Transaktion

Donnerstag 19. August 2004 - Agfa-Gevaert hat eine endgültige Vereinbarung zur Veräußerung des gesamten Consumer Imaging-Geschäfts im Rahmen eines Management-Buy-out/in zu einem Kaufpreis von 175,5 Millionen Euro erreicht. Die Transaktion resultiert in einem non-cash Buchverlust von 430 Millionen Euro, bringt jedoch einen Barmittelzufluss in Höhe von 260 Millionen Euro. Während sich das wirtschaftliche Umfeld für die Arbeitsgebiete HealthCare und Graphic Systems in den vergangenen Monaten deutlich verbessert hat, war das Halbjahresergebnis von Agfa durch den erwarteten Buchverlust aus der Veräußerung von Consumer Imaging stark beeinträchtigt.

Agfa-Gevaert gibt den Abschluss einer endgültigen Vereinbarung zur Veräußerung des gesamten Arbeitsgebietes Consumer Imaging mit den Bereichen Film, Finishing-Pro-dukte, Laborgeräte sowie dem zugehörigen Leasing-/Miet-Portfolio im Rahmen eines Management-Buy-out/in für einen Kaufpreis von 175,5 Millionen Euro bekannt. Das angestrebte Abschlussdatum für diese Transaktion ist der 1. November 2004. Bei Ab-schluss wird der Kaufpreis um Änderungen bei Working Capital und Finanzschulden korrigiert werden. Agfa hat sich von Goldman Sachs beraten lassen, während die Fortis Bank ein Fairness-Gutachten erstellt hat.

Eine neue Gesellschaft unter dem Namen „AgfaPhoto“ wird die weitere Betreuung aller Märkte und Kunden des Arbeitsgebietes Consumer Imaging in aller Welt übernehmen. AgfaPhoto ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung im Besitz der NannO Beteiligungsholding, des Managements und zweier US-Finanzpartner, Abrams Capital und Highfields Capital.

Zum Abschlusstag beabsichtigt AgfaPhoto, rund 2.870 Mitarbeiter zu übernehmen. Entsprechende Informations- und Beratungsverfahren mit den Arbeitnehmervertretern in den verschiedenen Ländern, in denen Consumer Imaging tätig ist, haben begonnen.

Agfa wird einen Lizenzvertrag abschließen, der es AgfaPhoto erlaubt, die Marke Agfa für Fotofilmprodukte für einen unbegrenzten Zeitraum zu benutzen. Spätestens 18 Mo-nate nach Abschluss des Geschäfts wird die Marke AgfaPhoto für Finishing-Produkte und Laborgeräte eingeführt.

„Die Veräußerung dieses Arbeitsgebietes wird es Agfa ermöglichen, sich auf ihre Kern-wachstumsmärkte Graphic Systems und HealthCare zu konzentrieren, auf denen sich eine rasche Umstellung auf die Digitaltechnik vollzieht. Wir sind jetzt in einer Position, schneller zu agieren, um unsere Stellung als einer der führenden Akteure auf den Imaging-Märkten der Zukunft zu festigen“, erklärte Ludo Verhoeven, Vorstandvorsitzender von Agfa-Gevaert. „Die Fotoaktivitäten sind der Ursprung unseres Unternehmens und ein wichtiger Teil unserer Geschichte. Die Entscheidung zur Veräußerung dieser Aktivitäten ist uns nicht leicht gefallen, aber wir sind überzeugt, dass diese Transaktion vorteilhaft für Agfa und ihre Aktionäre ist und außerdem dem Consumer-Geschäft, seinen Kunden und Mitarbeitern beste Erfolgschancen auf den anspruchsvollen Märkten von heute bietet.“

„Wir werden AgfaPhoto als ein mittelständisches Unternehmen führen, mit größtmöglicher Flexibilität zur Anpassung an das sich schnell wandelnde Marktumfeld. Wir verfügen über eine sehr starke Produktbasis und wollen unsere Kostenstrukturen weiter optimieren“, so Hartmut Emans, geschäftsführender Gesellschafter der NannO Beteiligungsholding, der mit dem Management von Consumer Imaging zusammenarbeiten wird. „Wir kennen unsere Märkte und die Wünsche unserer Kunden sehr genau“, ergänzte Eddy Rottie, Leiter des Agfa-Arbeitsgebietes Consumer Imaging und künftiger Vorsitzender der Geschäftsführung von AgfaPhoto. „AgfaPhoto wird in der fotografischen Industrie weiter eine wichtige Rolle spielen.“

Als Teil der Transaktion wird Agfa Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten mit einem Buchwert von schätzungsweise 560 Millionen Euro übertragen.

Die Transaktion führt zu einem geschätzten non-cash Buchverlust von 430 Millionen Euro, der zu einem wesentlichen Teil auf die Wertminderung bzw. Abschreibung des gesamten Anlagevermögens von Consumer Imaging zurückzuführen ist. Dieser Verlust ist steuerlich abzugsfähig, wodurch sich nach Ertragsteuern ein Effekt von 291 Millionen Euro ergibt. Um eine sofortige und maximale Transparenz in Zusammenhang mit dieser wichtigen Transaktion zu gewährleisten, hat Agfa entschieden, den erwarteten Verlust bereits mit dem Abschluss ihrer Bücher per Ende Juni 2004 vollständig zu verbuchen.

Agfa und AgfaPhoto werden ab dem Datum des Abschlusses dieser Transaktion als vollkommen selbstständige Unternehmen in separaten Märkten operieren. Agfa wird AgfaPhoto ein Verkäuferdarlehen über einen Maximalbetrag in Höhe des Kaufpreises gewähren. Dieses Verkäuferdarlehen ist durch die Leasing- und Mietforderungen vollständig besichert und wird über einen Zeitraum von vier Jahren zurückgezahlt.

„Die Transaktion wirkt sich somit 2004 nicht auf den Cashflow aus, während sie ab 2005 einen positiven Cashflow-Effekt hat. Unter Berücksichtigung der Rückzahlung des Verkäuferdarlehens und der steuerlichen Auswirkungen hat die Veräußerung insgesamt einen positiven Cashflow-Effekt in der Größenordnung von 260 Millionen Euro“, erklärte Marc Gedopt, Chief Financial & Administration Officer von Agfa-Gevaert. „Ab 2005 werden wir nur noch in unseren Kernmärkten Graphic Systems und HealthCare tätig sein. Dies wird die Profitabilität von Agfa weiter stärken und unser Wachstumsprofil verbessern.“

Die erste Jahreshälfte 2004 war gekennzeichnet durch einen schwachen Start in den beiden ersten Monaten, gefolgt von einer robusten Erholung im zweiten Quartal. Dadurch ergab sich ein Umsatz von 1.874 Millionen Euro für die ersten sechs Monate, was einem Rückgang um 11,8 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2003 entspricht. Ohne die Auswirkungen des starken Euro und die Veräußerung der NDT-Aktivitäten betrug der Rückgang nur 5,4 Prozent.

Der Bruttogewinn für das erste Halbjahr erreichte 782 Millionen Euro nach 912 Mil-lionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Es ist Agfa gelungen, die Bruttoge-winnmarge auf einem hohen Niveau von 41,7 Prozent (Vorjahr: 42,9 Prozent) zu halten, trotz der insgesamt ungünstigen Auswirkungen, die höhere Rohstoffpreise, Währungsschwankungen und der anhaltende Preisverfall mit sich brachten.

Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten betrugen 498 Millionen Euro, ein Rückgang um 8,6 Prozent. Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand ging um 16 Pro-zent zurück, vor allem wegen des geringeren Forschungsaufwands bei Consumer Imaging und der Veräußerung des Bereichs Non-Destructive Testing (NDT) Ende 2003.

Die Restrukturierungskosten und der einmalige Aufwand erhöhten sich von 22 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2003 auf 32 Millionen Euro, wovon ein Drittel auf Consumer Imaging entfiel. Der sonstige Betriebsaufwand (Einnahmen minus Aufwand) belief sich auf minus 504 Millionen Euro, wobei diese deutliche Zunahme durch den außerordent-lichen Buchverlust von 430 Millionen Euro aufgrund der Veräußerung von Consumer Imaging zu erklären ist.

Das operative Ergebnis von Agfa belief sich folglich auf minus 320 Millionen Euro, nachdem es im ersten Halbjahr 2003 noch 189 Millionen Euro betragen hatte. Ohne den Effekt aus der Veräußerung von Consumer Imaging hätte das operative Ergebnis 110 Millionen Euro oder 5,9 Prozent vom Umsatz erreicht.

Das Finanzergebnis, zu dem auch der Finanzaufwand gehört, verbesserte sich von minus 40 Millionen Euro auf minus 26 Millionen Euro, hauptsächlich aufgrund der geringeren Nettoverschuldung.

Der Gewinn vor Steuern belief sich auf minus 346 Millionen Euro. In Zusammenhang mit der Veräußerung von Consumer Imaging wurde für latente Steuern ein Betrag von 139 Millionen Euro verbucht, so dass sich für das erste Halbjahr 2004 ein Steuerplus von 111 Millionen Euro ergab. Der Nettogewinn belief sich daher auf minus 235 Millionen Euro. Ohne die Effekte aufgrund der Veräußerung von Consumer Imaging hätte der Nettoge-winn 56 Millionen Euro erreicht.
Nach 73 Euro-Cent im ersten Halbjahr 2003 belief sich der Gewinn je Aktie auf minus 187 Euro-Cent.

Im Quartalsverlauf verbesserte sich der Umsatz in allen Arbeitsgebieten. Im Arbeitsge-biet Graphic Systems erhöhte sich der Umsatz (ohne Währungseffekte) um 3,5 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2003. Diese Wende nach drei schwachen Jahren in Folge zeigt das allgemein verbesserte Marktumfeld in der grafischen Industrie, aber auch die Fähigkeit von Agfa, ihre Marktposition weiter zu festigen. Die Rückkehr des Kundenvertrauens bestätigte sich auch auf der Drupa, bei der Agfa über den Erwartungen liegende Bestellungen für Geräte und Software verzeichnen konnte, was den Umsatz in den kommenden Monaten weiter stützen wird.

Die operative Marge für das zweite Quartal erreichte 4,8 Prozent nach 5,4 Prozent im vorherigen Quartal. Dies ist durch einen höheren Restrukturierungsaufwand und die Vertriebskosten in Zusammenhang mit der Drupa zu erklären. Ohne diese einmaligen Effekte hätte die operative Marge für das zweite Quartal 8,5 Prozent erreicht.

Anfang des Jahres hat Agfa die Übernahme von Lastra bekannt gegeben, einem italienischen Hersteller von Druckplatten, zugehöriger Chemie und Geräten für den Offsetdruck. Lastra hat rund 900 Mitarbeiter und erreichte 2003 einen Umsatz von 226 Mil-lionen Euro. Die Transaktion basiert auf einem Unternehmenswert von 155 Millionen Euro. Im August konnte Agfa melden, dass alle nötigen aufsichtsbehördlichen Genehmigungen für die Übernahme vorliegen. Die Transaktion wird daher Ende August 2004 zum Abschluss gebracht; ab diesem Zeitpunkt fließen die Ergebnisse von Lastra voll in das Ergebnis von Agfa ein.

Nachdem die ersten beiden Monate des Jahres überraschend schwach ausgefallen waren, zeigte der Umsatz im Arbeitsgebiete HealthCare eine robuste Erholung. Der Umsatz im zweiten Quartal lag um mehr als 20 Prozent höher als in den ersten drei Monaten des Jahres. Ungeachtet des härteren Preisumfelds, vor allem aufgrund der Verlängerung des Vertrages mit Premier Ende des vergangenen Jahres, erhöhte sich die operative Marge bei HealthCare von 12,5 Prozent auf 15,1 Prozent im zweiten Quartal. Agfa ist zuversichtlich, dass dieser Aufwärtstrend sich in den kommenden Quartalen bestätigen wird.

Für das Unternehmen insgesamt belief sich der Umsatz im zweiten Quartal auf 1.006 Millionen Euro, ein Rückgang von 8,3 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjah-reszeitraum. Ohne Währungseinflüsse und die Auswirkungen der Veräußerung von Non-Destructive Testing betrug der Rückgang nur 4,0 Prozent und war ausschließlich durch die Entwicklung bei Consumer Imaging bedingt.

Das operative Ergebnis für das zweite Quartal betrug minus 366 Millionen Euro, vor allem wegen des außerordentlichen Verlusts aus der Veräußerung von Consumer Imaging, der zum Quartalsende verbucht wurde. Ohne diesen außerordentlichen Effekt belief sich das operative Ergebnis von Agfa auf 64 Millionen Euro. Dieser Rückgang gegenüber den 104 Millionen Euro im zweiten Quartal 2003 ist hauptsächlich durch die kombinierten Folgen rückläufiger Umsätze, ungünstiger Währungs- und Preiseffekte und höherer Restrukturierungskosten zu erklären.

Der Nettogewinn für das Quartal erreichte minus 255 Millionen Euro oder plus 36 Mil-lionen Euro ohne die Veräußerung von Consumer Imaging. Der Gewinn je Aktie betrug minus 203 Euro-Cent bzw. plus 28 Euro-Cent ohne die Veräußerung von Consumer Imaging.

Ende Juni 2004 belief sich die Summe der Aktiva auf 3.553 Millionen Euro gegenüber 3.839 Millionen Euro zum Jahresende 2003.

Die Entscheidung zur Veräußerung von Consumer Imaging führt zu einer Abschreibung des gesamten Anlagevermögens in Höhe von 107 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden die kurzfristigen Rückstellungen um 323 Millionen Euro erhöht, um den restlichen erwarteten Buchverlust aus dieser Transaktion zu berücksichtigen. Zugleich wurde für latente Steuern ein Betrag von 139 Millionen Euro bereitgestellt. Der Buchverlust aus dem Verkauf von Consumer Imaging erklärt auch den Rückgang des Eigenkapitals auf 1.034 Millionen Euro. Angesichts einer niedrigen Nettoverschuldung und einer geringen Verschuldungsquote ist die Bilanz von Agfa nach wie vor sehr solide.

Weil das Working Capital saisonalen Einflüssen unterliegt, sollte es auf Basis des Ver-gleichszeitraums des Vorjahres bewertet werden. Agfa konnte ihre Vorräte auf 842 Millionen Euro abbauen, nachdem sie Ende des ersten Halbjahrs 2003 noch bei 973 Millionen Euro gelegen hatten. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich auf 859 Millionen Euro gegenüber 935 Millionen Euro Ende Juni 2003. Die Verbindlichkeiten aus Warenlieferungen und Leistungen schließlich erhöhten sich von 290 Millionen Euro auf 312 Millionen Euro. Agfa ist entschlossen, das Working Capital bis Ende 2005 weiter deutlich abzusenken.

Die Cashflow-Rechnung wird durch die Veräußerung von Consumer Imaging nicht be-einflusst. Der operative Brutto-Cashflow für das erste Halbjahr 2004 betrug 150 Millionen Euro, während der operative Netto-Cashflow 61 Millionen Euro erreichte. Dieser große Unterschied zwischen Brutto- und Netto-Cashflow ist vor allem durch die Zahlung von Steuern auf den Kapitalerlös aus der Veräußerung von NDT zum Ende 2003 zurückzuführen.

Im ersten Halbjahr 2004 erreichte das Arbeitsgebiet Graphic Systems einen Anteil von 42,6 Prozent am Gruppenumsatz von Agfa, während auf HealthCare 34,6 Prozent entfielen und der Anteil von Consumer Imaging 19,4 Prozent betrug. Auf die im Bereich Specialty Products zusammengefassten sonstigen Aktivitäten entfielen 3,4 Prozent des Umsatzes.

Der Umsatz von Consumer Imaging im ersten Halbjahr 2004 erreichte 363 Millionen Euro, entsprechend einem Rückgang von 17,9 Prozent (oder 15,6 Prozent bei stabilen Wechselkursen) gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.

Der Umsatzrückgang (ohne Währungseffekte) verteilt sich gleichmäßig auf die beiden Quartale und spiegelt die immer schnellere Umstellung von analoger auf digitale Foto-grafie, aber auch den zunehmenden Preisverfall wider. Der Umsatz mit Filmen ist am stärksten betroffen, während Laborgeräte und Fotopapier einen eher mäßigen Rückgang zeigen. Im ersten Halbjahr 2004 hat Agfa das neue digitale Minilab d-lab.1 und das digitale Großlaborsystem d-ws auf den Markt gebracht.

Die Entscheidung zur Veräußerung von Consumer Imaging hat zu zusätzlichen Bela-stungen geführt: das gesamte Anlagevermögen von Consumer Imaging wurde abge-schrieben, und für den verbleibenden erwarteten Buchverlust aus dieser Transaktion wurden entsprechende Rückstellungen gebildet. Das operative Ergebnis beläuft sich da-her auf minus 459,7 Millionen Euro nach minus 24,9 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2003.

Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2003 ging der Umsatz im Arbeitsgebiet Graphic Systems um 2,8 Prozent auf 799 Millionen Euro zurück. Ohne Währungseffekte war ein leichter Anstieg von 0,5 Prozent zu verzeichnen. Nach einem zögerlichen Start zu Jahresbeginn zog der Umsatz ab März wieder an, und dieser Trend hat sich während des zweiten Quartals fortgesetzt, weil sich die Marktbedingungen in der grafischen Industrie langsam bessern.

Das operative Ergebnis erreichte 40,7 Millionen Euro, nach 61,0 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2003. Die Umsatzrendite ging von 7,4 Prozent auf 5,1 Prozent zurück, hauptsächlich wegen Preisverfalls, Währungseffekten und höherer Rohstoffpreise. Höhere Restrukturierungskosten und eine Zunahme der Vertriebskosten in Zusammenhang mit der Drupa im Mai haben ebenfalls eine Rolle gespielt.

Diese alle vier Jahre stattfindende größte Fachmesse für die grafische Industrie war sehr erfolgreich. Agfa konnte sowohl bei Systemen als auch bei Software deutlich mehr Bestellungen als erwartet verzeichnen, was den Umsatz in den kommenden Monaten stützen wird. Zu den besonders erfolgreichen Software-Paketen gehört die Crossmodulations-Rastertechnologie :Sublima, für die Agfa von der Flexo-graphic Pre-Press Platemakers Association mit dem „2004 Technological Innovator of the Year“-Award ausgezeichnet worden ist. Auch die digitalen Inkjet-Drucksysteme von Agfa waren sehr erfolgreich, weil auf der Drupa neue Proofsysteme vorgestellt und zwei digitale Inkjet-Druckmaschinen verkauft wurden.

Im ersten Halbjahr 2004 belief sich der Umsatz des Arbeitsgebietes HealthCare auf 648 Millionen Euro, was einem Rückgang um 7,8 Prozent gegenüber dem Vergleichs-zeitraum des Vorjahres entspricht; ohne Währungseffekte betrug der Rückgang nur 3,6 Prozent. Der Umsatz im ersten Halbjahr litt vor allem unter dem sehr schwachen Umsatz in den ersten beiden Monaten des Jahres, während die folgenden Monate eine deutliche Erholung zeigten. Das operative Ergebnis erreichte 90,1 Millionen Euro nach 138,1 Millionen Euro im Vorjahr, was hauptsächlich auf niedrigere Umsätze, ein härteres Preisumfeld, anhaltend ungünstige Währungseffekte und höhere Rohstoffpreise zurückzuführen ist. Die Umsatzrendite betrug 13,9 Prozent gegenüber 19,6 Prozent im Vorjahr. Entsprechend dem Umsatztrend im ersten Halbjahr zeigte die Umsatzrendite für das zweite Quartal eine deutliche Verbesserung gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres.

Im Bereich der Klinik-Informationstechnik konnte Agfa erneut eine Reihe wichtiger Verträge für ihre IMPAX PACS-Lösungen abschließen. Zu den wichtigsten Vereinba-rungen zählt ein Multi-Source-Vertrag mit der Einkaufsgruppe von Premier Inc., in dessen Rahmen die IMPAX-Lösungen von Agfa den fast 1.500 zur Premier-Gruppe gehörenden Krankenhäusern und Kliniken sowie den angeschlossenen Untersuchungszentren in den USA angeboten werden. In Großbritannien hat Agfa den Auftrag zur Installation der IMPAX-Lösung für die Kardiologie in den Universitätskliniken des Leicester NHS Trust mit drei Einrichtungen sowie des North Lincolnshire and Goole NHS Trust erhalten, der alle NHS-Kliniken in Scunthorpe, Grimsby und Goole betreibt. Darüber hinaus hat der deutsche Verband der bei den gesetzlichen Krankenkassen zugelassenen Ärzte das Radiologie-Informa-tionssystem von Agfa zertifiziert, eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz jeder RIS-Lösung auf dem deutschen Gesundheitsmarkt. In den USA hat Agfa außerdem die FDA-Zulassung für ihre Mammografie-Diagnose-Workstation erhalten.

Das Arbeitsgebiet Specialty Products umfasst hauptsächlich die Bereiche Kinefilm, Mikrofilm und Filme für die zerstörungsfreie Prüfung, die Agfa im Rahmen eines lang-fristigen Exklusivvertrages an General Electric liefert. Der Umsatz von Specialty Pro-ducts im ersten Halbjahr 2004 betrug 64 Millionen Euro, bei einem operativen Ergebnis von 9,0 Millionen Euro.

Agfa erwartet eine weitere Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds und der opera-tiven Margen vor Restrukturierung in den Arbeitsgebieten Graphic Systems und HealthCare.

Ein Großteil des bereits bekannten Restrukturierungsaufwands von 120 Millionen Euro für das Gesamtunternehmen wird in der zweiten Jahreshälfte verbucht und betrifft vor allem das Arbeitsgebiet Graphic Systems. Agfa wird auch ihre Bemühungen zur Reduzierung der Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten auf die angestrebten 22 Prozent des Umsatzes bis Ende 2005 intensivieren, um zu vermeiden, dass Remanenzkosten in Zusammenhang mit der Veräußerung von Consumer Imaging die übrigen Arbeitsgebiete zusätzlich belasten.

www.agfa.de
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