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Rekordumsatz und wieder schwarze Zahlen

Montag 11. April 2005 - Deutlich bessere Konzernzahlen als im Vorjahr stellte Albrecht Bolza-Schünemann, der Vorstandsvorsitzende der Koenig & Bauer AG (KBA), bei der Bilanzpresse- und Analystenkonferenz des Unternehmens am 8. April im KBA-Bogenoffsetwerk Radebeul bei Dresden, dem heute größten Maschinenbaubetrieb in den neuen Bundesländern, vor.

Mit 1.423 Mio. € (2003: 1.231,8 Mio. €) erreichte der um 15,5 % gewachsene Konzernumsatz des Druckmaschinenherstellers einen neuen Rekordwert. Zur kräftigen Umsatzausweitung trugen der Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen mit einem Zuwachs von 16 % auf 716,2 Mio. € (2003: 617,5 Mio. €) und das Segment Rollen- und Sondermaschinen mit einem Plus von 15,1 % auf 706,8 Mio. € (2003: 614,3 Mio. €) bei. Eine deutliche Steigerung von 16,2 % auf 1.459,1 Mio. € (2003: 1.255,8 Mio. €) gab es ebenfalls beim Auftragseingang. Die Sparte Bogenoffsetmaschinen, in der erstmals die auf den Blechdruck spezialisierte Tochtergesellschaft Bauer+Kunzi in Ditzingen bei Stuttgart konsolidiert wurde, konnte bei den Bestellungen um 14,7 % auf 756,4 Mio. € (2003: 659,7 Mio. €) und die Sparte Rollen- und Sondermaschinen, inklusive der neu einbezogenen Tochtergesellschaft KBA-Metronic AG, um 17,9 % auf 702,7 Mio. € (2003: 596,1 Mio. €) zulegen. Trotz der gestiegenen Lieferungen lag der Auftragsbestand der KBA-Gruppe Ende 2004 mit 893 Mio. € über dem Vorjahr (2003: 856,9 Mio. €).

Rückkehr in die Gewinnzone bei anhaltendem Preisdruck
Der KBA-Vorstandsvorsitzende wies auf den trotz besserer Auslastung der führenden Hersteller unverminderten Preisdruck am internationalen Druckmaschinenmarkt hin. Bei einer nahezu unverändert hohen Exportquote von 85,9 % (2003: 87,4 %) haben der starke Euro und deutlich gestiegene Stahl- und Energiepreise die Ertragskraft zusätzlich belastet. Erreichte Kosteneinsparungen, u. a. durch die Schließung der Montagewerke in Kusel/Pfalz und Berlin (KBA-Berlin GmbH) sowie den Personalabbau an den Hauptstandorten für Rollendruckmaschinen in Würzburg und Frankenthal/Pfalz, wurden durch diese externen Effekte zum Teil aufgezehrt. Dennoch hat KBA relativ schnell den Turnaround geschafft und nach dem durch Restrukturierungsaufwendungen belasteten hohen Vorjahresverlust wieder positive Ertragszahlen erwirtschaftet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte im Berichtsjahr 20,3 Mio. € (2003: –46,1 Mio. € inkl. Restrukturierungsaufwendungen), das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) lag bei 15,9 Mio. € (2003: –49,6 Mio. €) und der Jahresüberschuss bei 11,9 Mio. € (2003: –30 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie wird mit 0,74 € nach –1,86 € im Vorjahr ausgewiesen.

Wieder Dividende für Aktionäre
Nachdem die Koenig & Bauer AG für 2003 zum ersten Mal seit dem Gang an die Börse im Jahre 1985 keine Dividende gezahlt hatte, schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der am 23. Juni 2005 in Würzburg tagenden Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2004 eine Dividende von 0,25 € je Stammaktie auf die gut 16,2 Mio. Stückaktien vor. Bei einem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft Koenig & Bauer AG von 5,1 Mio. € sollen 4,1 Mio. € ausgeschüttet und 1 Mio. € thesauriert werden.

Positive Ergebnisse in beiden Geschäftsbereichen
Während 2003 der Überschuss im Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen durch das negative Ergebnis bei den Rollen- und Sondermaschinen überkompensiert wurde, trugen 2004 wieder beide Segmente zum erzielten Vorsteuergewinn bei. Der Geschäftsbereich Bogenmaschinen blieb mit einem Betriebsergebnis von 9,8 Mio. € wegen der hohen Aufwendungen für die nahezu komplett erneuerte Produktpalette, der Kosten für die Fachmesse drupa und der ungenügenden Marktpreise hinter dem guten Wert des Vorjahres (2003: 19,9 Mio. €) zurück. Die Sparte Rollen- und Sondermaschinen erwirtschaftete dagegen nach dem durch die Restrukturierungsaufwendungen vergrößerten Verlust der Vorperiode (2003: –66,9 Mio. €) 2004 wieder einen operativen Gewinn von 10,5 Mio. €. Einen bedeutenden Anteil daran hatte die im Berichtsjahr erworbene Tochtergesellschaft KBA-Metronic AG.
Der KBA-Vorstandsvorsitzende zeigte sich dennoch mit dem erzielten Ergebnis nicht zufrieden und unterstrich seine Absicht, die Ertragslage weiter nachhaltig zu verbessern. Insgesamt könne sich die KBA-Bilanz im Branchenvergleich aber durchaus sehen lassen. So habe man sich im Gegensatz zu anderen Unternehmen in den zurückliegenden schwierigen Jahren nicht von Geschäftsfeldern getrennt, sondern durch den Erwerb kleinerer Unternehmen (Bauer+Kunzi; KBA-Metronic) unter Wachstums- und Ertragsgesichtspunkten interessante Marktnischen wie den Druck auf Blech, elektronischen Datenträgern oder Smart Cards hinzugewonnen. Auch bei eventuellen künftigen Akquisitionen wolle man darauf achten, dass diese zur Kernkompetenz Druckmaschinenbau passen. So hatte KBA am 10. März den Erwerb des tschechischen Druckmaschinenherstellers Grafitec in Dobrus?ka bei Hradec Králové bekannt gegeben, mit dem man die Marktposition im Bogenoffset-Kleinformat ausbauen will.

Mehr Mitarbeiter durch erweiterten Konsolidierungskreis
Bei der Muttergesellschaft Koenig & Bauer AG war Ende 2004 die Beschäftigtenzahl mit 5.830 gegenüber 5.832 im Vorjahr nahezu unverändert. Einem Rückgang um 91 Mitarbeiter in den Werken für Rollendruckmaschinen stand ein Zuwachs um 89 Arbeitnehmer im Bogenoffsetwerk Radebeul gegenüber. Dagegen erhöhte sich im Konzern durch die Erweiterung des Konsolidierungskreises um die Metronic AG (290 Mitarbeiter) und Bauer+Kunzi (50 Mitarbeiter) die Belegschaft auf 7.398 Beschäftigte (2003: 7.054). Durch die ab 1. April 2005 zusätzlich konsolidierte neue Tochtergesellschaft KBA-Grafitec in Tschechien wird die Zahl der Konzernbeschäftigten um rund 400 auf ca. 7.800 anwachsen. Von den für die deutschen Werke geschlossenen Vereinbarungen über flexiblere Arbeitszeiten erwartet der Vorstand neben einer Senkung der Arbeitskosten mehr Spielraum bei der Bewältigung kurzer Lieferzeiten.

Investitionen über Abschreibungen
Mit dem Ziel der weiteren Produktivitätssteigerung in den Kernbereichen der Produktion lagen 2004 die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände mit 57,0 Mio. € deutlich über den Abschreibungen von 46,3 Mio. €. Auch der reine Forschungs- und Entwicklungsaufwand blieb trotz des Programms zur Kosteneinsparung mit 54,8 Mio. € auf beachtlichem Niveau.

Hochmoderne und breite Produktpalette
Neue Maschinenreihen, die KBA zur internationalen Fachmesse drupa im Mai 2004 vorgestellt hatte, trugen bereits in der zweiten Jahreshälfte zur anhaltend dynamischen Entwicklung des Auftragseingangs bei Bogenoffsetmaschinen bei.   
Auch im Segment Rollendruckmaschinen wurden im Berichtsjahr die Bestellungen stark von den in Düsseldorf präsentierten innovativen Produkten für den Zeitungsdruck (Cortina), Akzidenz-Rollenoffsetdruck (Compacta 217) und Publikationstiefdruck (TR12B mit 4,32 m Papierbahnbreite) bestimmt. Die neue Maschinengeneration wird an den Lieferungen im Jahr 2005 und darüber hinaus einen hohen Anteil haben. Neben technischen Alleinstellungsmerkmalen setzt KBA gezielt auf verfahrenstechnische Innovationen, die den Anwendern in der unter einem harten Wettbewerbsdruck leidenden Printbranche wirtschaftliche Vorteile bringen und Differenzierungsstrategien ermöglichen sollen.
Albrecht Bolza-Schünemann: “In ihrer Vielfalt, ihrem Innovationsgrad, ihrer Leistung und Zukunftsorientierung sucht die KBA-Produktpalette am Druckmaschinenmarkt ihresgleichen.”

2005: Moderates Umsatzwachstum und besseres Ergebnis
Nach dem starken Wachstum in 2004 plant der KBA-Vorstand für 2005 einen eher moderaten Anstieg des Konzernumsatzes, aber eine signifikante Ergebnisverbesserung. Begründet wird die vorsichtige Prognose mit der Ungewissheit hinsichtlich der weiteren Konjunktur-, Wechselkurs- und Materialpreisentwicklung, der nach wie vor instabilen Investitionsneigung in wichtigen Segmenten der Druckindustrie (insbesondere Zeitungsdruck), den fehlenden Sonderimpulsen der vorjährigen drupa sowie mit der Absicht, angesichts der wieder guten Kapazitätsauslastung der Ertragsorientierung gegenüber der Gewinnung von Marktanteilen um jeden Preis stärkeres Gewicht einzuräumen. In diesem Zusammenhang wies der KBA-Vorstandsvorsitzende auf deutliche Fortschritte bei der Senkung der Struktur- und Arbeitskosten an den Rollenstandorten sowie erwartete bessere Margen bei der zur Lieferung in 2005 bereits feststehenden Produktpalette hin.
In den ersten beiden Monaten des neuen Geschäftsjahres entwickelte sich insbesondere der Aufragseingang im Bereich Bogenoffsetmaschinen sehr dynamisch und auch im Segment Rollenmaschinen lagen die Bestellungen über dem Vorjahr. Der positive Trend hielt im März 2005 an. Angesichts der nicht exakt vorhersehbaren externen Einflüsse will der Vorstand aber detailliertere Prognosen für das laufende Geschäftsjahr erst zu einem späteren Zeitpunkt abgeben.

www.kba.com
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