Offsetdruck
Neue Automatisierungsfunktionen im Illustrationsdruck
Montag 09. Mai 2005 - Nicht nur die Maschinengeschwindigkeit ist heute entscheidend für den wesentlichen Produktivitätsfortschritt im Illustrationsdruck. Einrichtezeiten, Makulaturwerte und Verfügbarkeit stehen verstärkt im Fokus der Entwickler.
Vor diesem Hintergrund entwickelte MAN Roland Automatisierungsfunktionen, die ein erhebliches Optimierungspotenzial freisetzen und demonstrierte sie live auf der letzten drupa. Kürzere Einrichtezeiten, schnellere Auftragswechsel und weniger Makulatur ermöglichen das serienmäßig automatisierte Power Plate Loading (PPL) und seine Weiterentwicklung Automatic Plate Loading (APL), das ohne Bedienereingriff funktioniert. Erheblichen Zeitgewinn bringt auch die maschinelle Papiereinziehvorrichtung: Sie transportiert das Papier mit einer Geschwindigkeit von 50 Metern pro Minute – rund zehn Mal schneller als von Hand – vom Rollenwechsler zum Falztrichter.
Hohe Einsparungen ermöglicht ebenso die Automatisierung in der Qualitätssicherung. Hierfür entwickelte MAN Roland hochwertige ClosedLoop-Systeme, die für konstante Qualität und geringste Makulatur sorgen: ColorRegisterControl, CutRegisterControl und InlineDensityControl. Zusätzlich realisiert das AutoJobChange-System den reibungslosen Übergang von einem Druckjob zum nächsten. Es lädt die neue Produktion, löst den Plattenwechsel aus und verändert die Voreinstellungen zum neuen Druckauftrag. QuickStart schließlich reduziert mit programmierten Hochfahrrampen die Einrichtezeit und die Anfahrmakulatur.
Kunden verlangen Produktvielfalt
Alle Kundenwünsche erfüllen die hoch flexiblen und modular aufgebauten Falzsysteme von MAN Roland durch ihre nahezu unbegrenzte Produktvielfalt. Kurze Einrichtezeiten durch automatische Komponentenvoreinstellungen bilden die Voraussetzung für den wirtschaftlichen Einsatz unterschiedlichster Inline-Finishing-Aggregate.
Der durchgängige Workflow im gesamten Druckunternehmen nimmt entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit. Hier setzt printnet an, das Produktionsmanagementsystem für Druckhäuser und Verlage von MAN Roland und ihrem Tochterunternehmen ppi Media. printnet verbindet die an der Printproduktion beteiligten Abteilungen vom Vertrieb über die Redaktion, DTP, Vorstufe und den Druck bis zum Versandraumunabhängig von Standort- und Organisationsgrenzen. Die Produktion wird in Echtzeit überwacht und statistisch ausgewertet.
Haberbeck rüstet auf
Auf diese Palette an Innovationen hat geradezu beispielhaft das Druckhaus Haberbeck in Lage zugegriffen, das maßgeschneiderte Lösungen mit einem umfassenden Dienstleistungsspektrum anbietet. Produktionsschwerpunkte sind nichtadressierte Mailings und Beilagen mit Sonderfalzarten und den unterschiedlichsten Inline-Veredelungen sowie Beihefter, Prospekte und Kataloge. Eine ROTOMAN mit 70.000 Exemplaren pro Stunde ersetzt nun in Lage eine ROTOMAN aus dem Jahr 1986.
Die neue Maschine ist für vielfältigste Produktionsarten ausgestattet und soll vor allem nichtpersonalisierte Mailings drucken. Für die Produktion von Teilauflagen sind von ihren fünf Druckwerken zwei mit automatischem Plattenwechsel APL bestückt. Der größte Vorteil des APL-Systems für Haberbeck ist das ZeroMakeReady: Es ermöglicht den vollautomatischen Eindruckwechsel bei voller Maschinengeschwindigkeit und so gut wie ohne Makulatur. APL tauscht die Schwarzform nonstop aus, etwa für Händlereindrucke mit unterschiedlichen Preisen, Händleradressen, Ausstattungsdetails oder Leistungen, aber auch für komplette Sprachwechsel. Denn Haberbeck liefert auch an multinationale Handelsketten, die Filialen in Deutschland und den Benelux-Staaten betreiben.
Die Qualität der Druckprodukte stellen die ClosedLoop-Einrichtungen sicher: Die Farbregisterregelung ColorRegisterControl sorgt über ein Video-System für einen optimalen Passer. Die automatische Schnittregisterregelung CutRegisterControl bürgt für optimale Falzqualität.
Von Hartmut Massierer, Leiter Geschäftsfeld Illustrationsdrucksysteme MAN Roland