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Interpack 2005: Weichenstellung für ein weiteres Wachstum in der internationalen Verpackungsbranche

Dienstag 24. Mai 2005 - Die Interpack 2005 hat alle Erwartungen übertroffen. Gut gelaunt ziehen Aussteller, Besucher, die Wirtschaftsverbände und die Düsseldorfer Messegesellschaft einhellig dieses Fazit.

„Nicht allein die Zahl der Fachbesucher, die über dem Ergebnis der Interpack 2002 lag, sondern die Internationalität und vor allem die Investitionsbereitschaft der Kunden wurden in zahlreichen Gesprächen immer wieder hervorgehoben. 61 Prozent der Besucher waren Führungskräfte mit Entscheidungskompetenz. Dementsprechend war auch die Stimmung in den Messehallen an allen Tagen ausgezeichnet. Die Interpack 2005 konnte ihre Spitzenstellung als die weltweit führende Plattform für die Verpackungsbranche erneut ausbauen“, resümiert Wilhelm Niedergöker, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf GmbH, den hervorragenden Verlauf der Fachmesse.
176.964 Besucher aus 109 Ländern (2002: 174.042 aus 103 Ländern) kamen vom 21. bis 27. April nach Düsseldorf zur Interpack 2005, um sich über das Angebot der 2.668 Aussteller zu informieren und Investitionen zu tätigen. Der Auslandsbesucheranteil stieg nochmals um rund drei Prozent und lag insgesamt bei 55 Prozent. Mit 61.318 Besuchern stammte die größte Gruppe aus Europa, die zweitgrößte mit 16.318 Fachleuten aus Asien, vor allem aus dem indischen Subkontinent. Aus China, Indonesien, Thailand, Brasilien, Mexiko und Russland wurden größere Besucherdelegationen begrüßt. Für die Verpackungsexperten aus aller Welt hat sich somit die Interpack Düsseldorf einmal mehr als der globale Marktplatz und als Highlight der Branche bewährt.
Es war die größte Interpack aller Zeiten und die flächenmäßig größte Messeveranstaltung in der Geschichte der Messe Düsseldorf überhaupt. Die Netto-Ausstellungsfläche der Interpack 2005 war noch einmal um die 16.000 qm größer als zur Vorveranstaltung in 2002. Das entspricht einem Zuwachs von rund elf Prozent.
Besonders hervorzuheben ist die ausgesprochen große Zufriedenheit von Ausstellern und Besuchern mit ihrer Messebeteiligung: Knapp 86 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen den geschäftlichen Erfolg auf der Messe mit sehr gut bis zufriedenstellend, sogar 89,6 Prozent erwarten ein gutes Nachmessegeschäft. Von den befragten Besuchern gaben 98 Prozent der Interpack 2005 beste Noten.
Der Großteil der Besucher (65 Prozent) interessierte sich für Verpackungsmaschinen und -Geräte, die mit 1.362 Ausstellern auf rund 98.000 qm netto auch den größten Teil der Fläche belegten. Der zweite, stark im Mittelpunkt des Interesses der Besucher stehende Bereich waren Packstoffe, Packmittel und Packhilfsmittel. Rund 45 Prozent der Befragten interessierten sich für dieses mit 837 Ausstellern und rund 35.000 qm zweitgrößte Segment. Stark gestiegen war auch das Angebot an Süßwarenmaschinen und -geräten: Dieser Bereich in den Hallen 1 bis 3 wurde auf einen Teil der Halle 4 ausgedehnt und umfasste jetzt 340 Aussteller auf mehr als 25.000 qm, was einem Zuwachs von rund 16 Prozent im Vergleich zu 2002 entspricht. Rund 16 Prozent der Fachbesucher gaben diesen Punkt als Interessensschwerpunkt an. Außerdem konnte die Bedeutung der Interpack im Bereich Food-Processing auf Aussteller- und Besucherseite deutlich ausgebaut werden.
Die Aussteller der verpackenden Industrie – Produzenten von Verpackungsmaschinen, Packmitteln und Süßwarenmaschinen – sind mit dem Ergebnis der Interpack 2005 ebenfalls sehr zufrieden: „Wie bei jeder Interpack haben sich die Aussteller erneut hervorragend aufgestellt. Wir trafen auf allen Ständen zufriedene Gesichter. Der Anteil der Auslandsbesucher liegt auf hohem Niveau und der Zuspruch aus Osteuropa, der Türkei, Süd- und Südostasien hat die Erwartungen übertroffen. Hervorgehoben wird die Entscheidungskompetenz der Besucher,“ lobt Ernst H. Berndl, Präsident des Ausstellerbeirates der Interpack 2005, den ausgezeichneten Messeverlauf. „Erfreulich ist außerdem, dass auf den Ständen viele neue, bisher nicht bekannte Projekte besprochen wurden. Das stimmt uns zuversichtlich, dass der Verpackungsmaschinenbau den Wachstumskurs der letzten Jahre fortsetzen kann,“ ergänzt Richard Clemens, Geschäftsführer im Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmittelmaschinen im VDMA.
Die im Gemeinschaftsausschuss Deutscher Verpackungshersteller (GADV) zusammen arbeitenden Verpackungs-Verbände der Aluminium-, Glas-, Kunststoff-, Papier/Pappe- und Stahl/Weißblechindustrie ziehen ein positives Fazit nach der Interpack 2005. „Wir sehen unsere verhalten optimistischen Erwartungen für die weitere konjunkturelle Entwicklung nach den vielen Gesprächen auf der Messe bestätigt.“, so der für die Geschäftsführung des GADV zur Zeit zuständige Geschäftsführer des Gesamtverbandes der Alumiumindustrie, Stefan Glimm.
„Die vielen, von allen Materialien vorgestellten innovativen Lösungen werden in den nächsten Wochen belebende Akzente setzen“, erklärte Glimm. „Es ist gerade die Vielfalt an Lösungen, die die Kunden unserer Industrie angesichts zumindest in Westeuropa zunehmend gesättigter Märkte zur erfolgreichen Differenzierung brauchen. Und auch für die Exporte in Wachstumsregionen wie insbesondere Osteuropa und Asien war diese Interpack aufgrund ihrer hohen Internationalität sicherlich eine hervorragende Möglichkeit, die Leistungskraft der deutschen Verpackungsindustrie zu dokumentieren.“
Bestätigt haben sich allerdings auch die Sorgen angesichts der teilweise extrem gestiegenen Kosten bei Rohstoffen, Energie, Transport (LKW-Maut) und Personal. „Die Weitergabe dieser Kostenerhöhungen in der Lieferkette wird sich sicherlich nicht vermeiden lassen, will die Branche ihre Innovationskraft und Lieferfähigkeit bewahren,“ so Stefan Glimm. „Wir sind jedoch zuversichtlich, dass die deutsche Verpackungsindustrie ihre Leistungsstärke und Innovationskraft auch auf der nächsten Interpack erneut unter Beweis stellen wird.“
Für die Hersteller von Metallverpackungen hat sich die Interpack erneut als richtige Präsentationsplattform erwiesen: Sie erlebten wichtige Nachfrageimpulse auf der Messe. Die Besucherbefragung ergab eindeutig den Wunsch, das Segment Metallverpackungen stärker auszubauen.
Hohes Interesse fanden unter den internationalen Fachbesuchern zwei Sonderschauen, die über den Einsatz von Biokunststoffen in der Verpackung und über Radio Frequency Identification (RFID), die Technologie der berührungslosen Identifikation in der gesamten Logistikkette des Handels, informierten.
Im „Innovationparc Bioplastics in Packaging“ informierten mehr als 20 Aussteller über ihre Produkte und Dienstleistungen rund um Bioverpackungen. In vielen europäischen Ländern sind diese kompostierbaren Kunststoffverpackungen mittlerweile in den Supermärkten zu finden, führende Handelsketten testen erste Produkte bwz. haben bereits Teile ihrer Sortimente umgestellt. Entsprechend lebhaft war die Resonanz auf die Sonderschau, die Aussteller berichten von sehr guten Ergebnissen und von intensiven Gesprächen mit den Besuchern aus aller Welt. Von den befragten Besuchern waren 87 Prozent mit dem Angebot im Innovationparc Bioplastics zufrieden.
Welche neuen Anforderungen an Verpackungen und welche Veränderungen im Verpackungsprozess wird der Einsatz der RFID-Technologie mit sich bringen? Diese Fragestellung stand im Mittelpunkt der Präsentationen und Vorträgen im „Innovationparc RFID – Supply Chain Solutions“. Die hochaktuellen Themen fanden großen Anklang, Technologie und Marktchancen wurden von den internationalen Fachleuten intensiv diskutiert. 86 Prozent der Besucher waren mit den hier angebotenen Themen zufrieden.
Auf Wunsch von Besuchern und Ausstellern ist eine Erweiterung des Angebots der Interpack um jährlich thematisch wechselnde Symposien mit begleitender Ausstellung zu den Themen „Packmittel“ bzw. „Foodprocessing“ geplant. Diese Innovationsforen werden gemeinsam mit Fachverlagen ab Frühjahr 2006 organisiert. Auch für die nächste Interpack sind die Weichen bereits gestellt und der Termin festgelegt: 24. bis 30. April 2008 in Düsseldorf.

wwwinterpack.com
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