Offsetdruck
The Guardian ist jetzt ein Berliner
Freitag 04. November 2005 - Im englischen Zeitungsmarkt schrumpfen die Formate. Nachdem im letzten Jahr bereits einige führende Blätter auf das Kompakt-Format in Tabloidproduktion umgestellt hatten, spricht jetzt auch The Guardian seine Leserschaft mit einem neuen, für die Insel revolutionären Format und mehr Farbe an.
Am 12. September erschien er erstmals im handlicheren, sektionierbaren Berliner Format. MAN Roland hat die erfolgreiche Konzeptumstellung mit einer Rekordzeit bei der Projektabwicklung unterstützt.
Selten schafft es ein Drucksystemlieferant, auf die Titelseiten einer renommierten Tageszeitung zu kommen und schon gar nicht in die Kolumne des Chefredakteurs. Am 12. September, als The Guardian erstmals im neuen Berliner Format und mit voller Farbe erschien, war das anders. Chefredakteur Alan Rusbridger unterrichtete seine Leserschaft in seiner Kolumne auf der ersten Seite über das neue Format- und Layout-Konzept des Guardian mit den Worten: Ein weiterer Unterschied, den Sie bemerken, ist die Farbe. Das Papier wird auf COLORMAN-Druckmaschinen von MAN Roland bedruckt, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Das bringt Farbe auf jede Seite ein Merkmal, das uns von allen anderen nationalen Tageszeitungen abhebt. Weiter vorne beschreibt Alan Rusbridger, warum gerade das Berliner Format für ein liberales und intellektuelles Blatt wie den Guardian die richtige Wahl ist: Es verbindet den Komfort eines Tabloids mit dem Feingefühl eines Broadsheets.
Projektabwicklung in Rekordzeit
In der Umsetzung des Projekts war Eile geboten. The Guardian wollte im sich rasch wandelnden englischen Zeitungsmarkt ebenfalls ein Zeichen setzen. Über drei neue COLORMAN-Anlagen für Guardian Newspaper Limited wurde erstmals im Mai 2004 gesprochen, im August der Kaufvertrag unterzeichnet. Im Mai 2005 wird im neuen Druckzentrum im Osten Londons erstmals gedruckt. Im Juni 2005 ist die COLORMAN für die Guardian-Nordausgaben in Manchester produktionsbereit. Im September erscheint der erste neue Guardian, gedruckt an beiden Standorten, im Berliner Format: Projektabwicklung in Rekordzeit. Zum erfolgreichen Anlauf beigetragen hat auch ein internationales Druckerteam, das MAN Roland-Kunden für einige Wochen zur Verfügung gestellt hatten. Die Drucker kamen von den Tageszeitungen Delo im slowenischen Ljubljana, Helsingin Sanomat und Kieler Nachrichten. Auch das MAN Roland-Team vor Ort hat unter der eigenen Losung Mission Impossible dazu beigetragen, das eigentlich Unmögliche möglich zu machen. Seit der Umstellung auf das Berliner Format steigt die Auflage des Guardian. Die Zustimmung zum neuen Konzept bei der Leserschaft ist überwältigend. Ab Januar 2006 wird auch der zur Gruppe gehörende Observer auf das Berliner Format umgestellt.
