Zeitung & Versandraum
Süddeutsche Zeitung stellt Ausgabesteuerung auf printnet OM um
Montag 20. März 2006 - Die größte überregionale Tageszeitung Deutschlands, die Süddeutsche Zeitung (SZ) aus München, wird ihren verlagsseitigen Workflow weiter mit ppi Media optimieren. Für die Modernisierung der Ausgabesteuerung wurde das Hamburger Softwarehaus kürzlich mit der Installation des printnet Output Managers (printnet OM) beauftragt. printnet OM ersetzt seinen Vorläufer ProMan und bietet der SZ ein verbessertes Load Balancing sowie ein deutliches Mehr an Flexibilität und Transparenz. printnet OM umfasst die Funktionen: Übernahme der digitalen Zeitungsseiten, RIP-Ansteuerung, Softproof und Hardproof-Ansteuerung sowie überwachter Bitmap-Versand an die SZ-Druckstandorte München, Essen und Berlin.
Wir haben uns mit ppi Media für einen bewährten und innovativen Workflow-Anbieter entschieden, der ein durchgängiges Workflowkonzept für Verlag und Druckhaus mit konsequent offener Systemarchitektur bietet, so Dirk Boguschewski, IT/Verlagsproduktion Süddeutsche Zeitung. Durch die Einführung des printnet Outputmanagementsystems mit der neuen innovativen Nachschubsteuerung, ist der Verlagsworkflow künftig bis zur Formenübertragung an unsere Druckstandorte nahtlos im printnet-System abgebildet. Durch die digitale Freigabe der Seiten können Transparenz und Effizienz deutlich gesteigert werden.
Durchgängiger Workflow von der Blattplanung bis zur Belichtung
Bereits heute werden alle Ausgaben der SZ mit PlanPag produktionsübergreifend und effizient geplant. Andruckzeiten und die technischen Produktionsmöglichkeiten in den Druckhäusern werden dabei vollständig berücksichtigt. Nach Freigabe des Plans werden alle Planungsdaten dem Redaktionssystem Hermes (Unisys) als Produktionsaufträge online übermittelt. Die fertig gestellten redaktionellen Teilseiten werden mit dem printnet-Seitenmontagesystem ProPag anschließend vollautomatisch zu digitalen Ganzseiten montiert. Nach Inbetriebnahme des neuen printnet Output Manager werden die digitalen Ganzseiten automatisch entgegengenommen und nach Maßgabe der PlanPag-Planung optimiert weiterverarbeitet. Für konfliktfreie Produktionsabläufe integriert printnet dazu auf der Basis existierender Standardschnittstellen den gesamten Herstellungsbereich der Süddeutschen Zeitung. Dazu gehören Harlequin RIPs, MPS-Druckleitstände von ABB sowie die Weiterverarbeitungstechnik aus dem Hause Ferag.
printnet OM ermöglicht eine hoch rationelle Bitmapherstellung und sorgt dabei für eine bestmögliche Lastverteilung. Zusatzinformationen für den Abkantbereich werden automatisch erstellt. Die produzierten Belichtungsdaten werden anschließend sowohl am Bildschirm als auch bei Bedarf schon vor Eintreffen der Seite in printnet OM planbar auf GMG Proofsystemen ausgegeben. Nach Freigabe der Seite werden die Bitmapdaten prioritätsgesteuert an die Druckstandorte München-Steinhausen, Essen-Kettwig und Berlin-Spandau zur Belichtung übertragen. Sämtliche Prozesse werden fortlaufend überwacht. Status und Fehlerinformationen der einzelnen Arbeitsschritte werden ausgewertet und Planüberschreitungen bzw. -gefährdungen grafisch dargestellt. Auf diese Weise gelingt nicht nur eine weitgehende Automatisierung und signifikante Rationalisierung des Produktionsworkflows, sondern auch eine spürbare Steigerung der Produktionssicherheit.
printnet OM erfüllt komplexe Nachschubseitenanforderungen
Die komplexe Ausgabenstruktur der Süddeutsche Zeitung erfordert eine zeitlich stringent gestaffelte Produktion. Entsprechend dieser Maßgabe werden Produktionsaufträge von printnet OM nicht in der zufälligen Reihenfolge erteilt, in der digitale Daten eingehen, sondern abhängig von ihrem jeweiligen Andrucktermin (first needed first out). Die Informationen hierzu werden direkt vom Planungssystem PlanPag übernommen.
Mit der gestaffelten Ausgabenproduktion realisiert die SZ außerdem eine fortlaufende Aktualisierung ihrer redaktionellen Inhalte. Um diese möglichst lange bearbeiten zu können, ohne dabei die Gefahr von Produktionsverzögerungen durch eventuelle RIP-Probleme mit Bildern und Grafiken zu erhöhen, verarbeitet printnet OM Farb- und Schwarzform getrennt voneinander. Sämtliche Seiten können so in ihren Farbauszügen durch einen vorgelagerten RIP- und Proof-Prozess auf Mängel überprüft werden (early color). Für ein möglichst aussagekräftiges Bitmap-Ergebnis generiert printnet OM Composite-Darstellungen, in der vorläufige Schwarzformversionen verwendet werden. Der Schwarzauszug wird redaktionell laufend aktualisiert und erst kurz vor dem Andruck freigegeben (late black). printnet OM sorgt dabei für eine optimierte Nachschubseitenverwaltung. Federführend zeichnet hier die Redaktion, die in diesen Prozess voll eingebunden ist und Nachschubversionen für einzelne Seiten und ganze Ausgaben anstoßen kann. Die von der Planung festgelegten Seitendurchgängigkeiten können dabei durch die Redaktion aufgehoben werden. Auf diese Weise garantiert printnet OM größtmögliche Flexibilität, um die hohe redaktionelle Aktualität und Qualität der Süddeutschen Zeitung zu sichern und weiter zu optimieren.