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LFP - Large-Format-Printing

Den Wandel als Chance begriffen

Freitag 17. November 2006 - Der CAD-Plot- und Reproservice Oberländer hat sich mit konsequenter Qualitäts- und Serviceorientierung sowie einer ausgeprägten Filialstruktur eine führende Marktposition erarbeitet. Ein Netz von neun Oberländer-Filialen deckt ganz München und Umgebung ab. Das Unternehmen ist also gewohnt, auf mehr als nur zwei Beinen zu stehen. Dies setzt Oberländer in Ergänzung der angestammten Fachkopier- und Reprografie-Dienstleistung auf weiteren Geschäftsfeldern um.

Angefangen hat alles aus schierer Unzufriedenheit. Der Münchener Architekt Werner Otto Kuhnke war von dem, was ihm als großformatige Kopien seiner Entwürfe und Pläne geliefert wurde, immer weniger begeistert. Einen Ausweg erkannte er darin, es selbst besser zu machen und eine eigene Lichtpauserei zu gründen, strikt ausgerichtet auf Qualität und Termintreue. Nach dem Start des Vervielfältigungsbetriebes vor ziemlich genau 40 Jahren stellte der Architekt bald fest, dass er mit seinem Qualitätsempfinden offenbar nicht allein war. Das Konzept kam an, bei Architektenkollegen, Bauunternehmen und öffentlichen Einrichtungen.

Traditionell waren die Originale wie auch die Kopien in physischer Form zu befördern. Da kurze Wege einen Zeitvorteil bedeuten, lag es auf der Hand, Niederlassungen mit lokalen Produktionsmöglichkeiten in der Nähe großer Kunden einzurichten. Eine Strategie, die zum Aufbau des Oberländer-Filialnetzes führte. Dieser Erfolg und die Abschwächung der Baukonjunktur veranlassten den Architekten irgendwann, seine ursprüngliche Profession an den Nagel zu hängen und sich voll auf das Geschäft mit den Plänen statt dem Planen zu konzentrieren.

Marianne Grimm-Fink stieß im Jahr 1992 als erste der drei heutigen Geschäftsführer zu Oberländer. Sie ist für die Faktura und Verwaltung zuständig, während sich Manfred Berghofer um die technische Ausstattung, Filialen und Personal kümmert. Der Dritte im Bunde, Eckhard Bothe, hat die kaufmännische Leitung sowie das Ressort Marketing und Vertrieb unter sich. Der Firmengründer der Oberländer GmbH & Co. KG stand nach der Übernahme noch zwei Jahre beratend zur Seite. Deren Name ist übrigens schlicht ein Verweis auf den allerersten Standort, der sich an der Oberländer Straße in München befand.

Konsequent digital

Fünf Jahre ist es her, dass bei Oberländer die technologische Neuzeit begann. „Totale Digitalisierung“ lautete die von Manfred Berghofer ausgegebene Devise, die aus der Zentrale an der Münchener Bodenseestraße in jede Filiale getragen wurde. Am augenfälligsten war die Ausmusterung der Analogkopierer und Lichtpausgeräte, an deren Stelle erste elektrofotografische LED-Großformatplotter von Océ traten. E-Mail nebst Anhängen und der Datentransfer auf den FTP-Server des Reprografie-Dienstleisters lösten die Abholung oder Anlieferung von Originalen weitgehend ab. Und selbstverständlich wurden alle Standorte digital miteinander vernetzt. Über 90 Prozent der Aufträge erhält Oberländer mittlerweile rein digital – vorwiegend als HPGL-Dateien und vermehrt auch im PDF-Format.

Nach wie vor ist die Direktauslieferung von normgerecht gefalteten Plots und sonstigen digital produzierten Drucksachen ein bedeutender Aspekt. Die Kunden schätzen die Schnelligkeit und Sicherheit dieser Dienstleistung. Weshalb im Raum München ständig zwölf Oberländer-Lieferfahrzeuge unterwegs sind. Das Konzept der auf die Filialen verteilten Produktionsressourcen wurde ebenfalls beibehalten, wenn auch mit gewissen unterschiedlichen Schwerpunkten. Für Großformat-Plots nutzt das Unternehmen ausschließlich Systeme von Océ. Im Schwarzweißbereich sind es vier LED-Großformatdrucker aus der Océ TDS Serie sowie zwei Océ 9800 und zwei Océ 9700, die das Rückgrat des Outputs von CAD-Zeichnungen und Plänen bilden. Auf allen LED-Großformatdruckern wird standardmäßig Papier mit 80 Gramm pro Quadratmeter verarbeitet.

Bei den Océ TDS800-Druckern kommen Linien, Schraffuren und kleiner Text durch das elektrofotografische LED-Tonerdruckverfahren in Verbindung mit der Papier schonenden Océ Copy Press Bildübertragungstechnologie gestochen scharf heraus. Dabei legt man bei Oberländer ein besonderes Augenmerk auf die Produktivität. Die Océ TDS800 Plotter stehen in der schnellsten Geschwindigkeitsversion zur Verfügung. „Selbstverständlich benötigt nicht jede Filiale eine TDS800, die pro Minute 13 Meter bedrucktes Papier herausspult. Da tut es dann auch eine TDS600, die maximal fünf Meter pro Minute druckt“, sagt Manfred Berghofer.

Eine maximale Drucksubstratbreite von 914 mm, mehrere Materialrollen im direkten Ladezugriff und die Ansteuerung über Océ Power Logic Controller sind gemeinsame Merkmale der bei Oberländer eingesetzten Océ TDS und Océ TCS400 Systeme. Bei Letzteren handelt es sich um Farbdrucker, die im Thermo-Inkjet-Verfahren arbeiten. Neben dem Produktionsbereich am Firmenhauptsitz sind drei weitere Filialen mit TCS400 Farbdruckern ausgestattet, die das Unternehmen auf Grund ihrer hohen Geschwindigkeit aber auch wegen der wachsenden Nachfrage nach Druckleistungen in Farbe angeschafft hat. Das ist zum einen darauf zurückzuführen, dass im angestammten reprografischen Geschäft Pläne vermehrt die farbige Note erhalten, um technische Inhalte zu differenzieren oder gerenderte Modelle realitätsnah abzubilden. Zum anderen expandierte Oberländer mit den Möglichkeiten der Océ TCS400 Farbdrucker in den werbetechnischen Bereich.

Mit der Océ TCS400 auf verschiedenen Geschäftsfeldern zu Hause

„Unsere Überlegung war, dass man mit der Auflösung und Farbqualität der TCS400“, betont Manfred Berghofer, „nicht nur Pläne sehr gut drucken kann, sondern eben auch Plakate in kleinen Auflagen, die für den Offsetdruck nicht interessant sind.“ Typische Anwendungen sind hier Werbeplakate für den Indoor-Bereich im Format DIN A0 oder DIN A1. Entsprechend der Qualitätsphilosophie setzt man dann auf den Océ TCS400 Farbdruckern statt dem bei Plänen üblichen 90-Gramm-Papier schwereres Material mit 120 Gramm pro Quadratmeter ein. Da in diesem Geschäft inzwischen PDF das dominierende Dateiaustauschformat ist, hat das Unternehmen die Océ Power Logic Controller mit original Adobe CPSI-Interpreter im Einsatz. Diese optionale Ausstattung bietet größtmögliche Sicherheit für eine schnelle und vor allem fehlerfreie Verarbeitung von PDF- und PostScript-Dateien. So werden unnötige Produktionsunterbrechungen, langwierige Fehlersuchen und Reklamationen vermieden.

Wenn es einmal sehr schnell gehen muss, kann Oberländer die insgesamt verfügbare Druckkapazität als Cluster nutzen und dies als Wettbewerbsvorteil in die Waagschale werfen. Dann lässt sich beispielsweise ein größerer Farbdruckauftrag auf die vier in verschiedenen Filialen betriebenen Océ TCS400 Drucker verteilen, rasch produzieren und termingerecht ausliefern. Manfred Berghofer weiß aus Erfahrung, was das wert ist: „Teilweise sind hier Lieferzeiten von wenigen Stunden gefordert. Ohne entsprechende Produktionsressourcen brauchen Sie dieses Geschäft nicht anzufangen.“

Ähnlich verfährt man, wenn umfangreiche Bestände großformatiger Zeichnungen zu scannen sind. Verteilt auf die verschiedenen Niederlassungen, verfügt Oberländer über drei hoch auflösende Schwarzweiß- und Graustufen-Großformatscanner aus der Océ TDS Serie sowie zwei TCS400 Farbscanner. Eine Oberländer-Filiale ist sogar komplett auf die Digitalisierung von Originalen vom Klein- bis zum Großformat spezialisiert. Die Dokumente werden akribisch für das Scannen vorbereitet, verschlagwortet und für Archivsysteme von Kunden gescannt. Manfred Berghofer lobt in diesem Zusammenhang die Fähigkeiten der Océ TCS400 Scanner: „Sie arbeiten sehr schnell und bieten den Vorteil, die Scandaten unmittelbar in PDFs umzuwandeln.“

Systematische Ausweitung der Kompetenz

Die Diversifikation des heute insgesamt 65 Mitarbeiter starken Unternehmens auf neue Geschäftsfelder begann indes im Kleinformat. Werbemailings, Flyer, Broschüren, Schulungsunterlagen in Farbe und Schwarzweiß, in Formaten zwischen DIN A6 und DIN A3 sowie in Auflagen zwischen einem und maximal 500 Exemplaren sind hier die Triebfedern für das Wachstum. Der Technik-Geschäftsführer führt es auf den Leistungszuwachs und die Preisentwicklung der letzten Jahre zurück, dass mit kleinformatigen Digitaldrucksystemen und der Schnelligkeit der Dienstleistung heute der klassische Kleinauflagenbereich des Offsetdrucks erfolgreich angegangen werden kann.

Daher ist es nur folgerichtig, dass in den Oberländer-Filialen neben Großformatsystemen auch kleinformatige Produktionsdrucksysteme im Einsatz sind. Beispielsweise in der Filiale in der Fußgängerzone der nördöstlich von München gelegenen Stadt Erding. Dort geht neben einem Océ TDS600 Großformatsystem mit Scanner ein multifunktionales Druck- und Kopiersystem Océ VarioPrint 2090 seinen Aufgaben nach. Das monochrome System, das Papier bis zum A3-Überformat verarbeitet, wird als Hochleistungskopierer sowie für den Druck von Broschüren, Newslettern usw. genutzt.

Die stärksten Wachstumsimpulse registriert die Firma Oberländer gegenwärtig im Farbbereich. Manfred Berghofer verweist auf einen Zuwachs von 100 Prozent im Geschäft mit Farbaufträgen gegenüber 2005. Für die Aufwärtsentwicklung tut man einiges. So kümmern sich zwei Vertriebsmitarbeiter fast ausschließlich um die Akquisition von Neukunden in neuen Branchen. Dieses energische Bemühen hat zur Folge, dass Oberländer heute nur noch 60 Prozent des Umsatzes mit Dienstleistungen für das Baugewerbe und verwandte Auftraggeber erwirtschaftet. Die Abhängigkeit von dieser Branche soll noch weiter verringert werden.

Zu der eingeschlagenen Diversifikationsstrategie passt Océ mit seinem Produkt- und Lösungsangebot. „Océ ist ein Lieferant, wie man ihn sich wünscht“, urteilt Manfred Berghofer. „Die Leute von Océ sind jederzeit gesprächsbereit, beraten uns kompetent und gehen auf Sonderwünsche ein, ohne gleich den Kostenfaktor in den Vordergrund zu stellen. Außerdem sind die Techniker sehr fähig.“

Ein zusätzliches Betätigungsfeld hat die Geschäftsführung bereits ausgemacht: die Produktion von großformatigen Plakaten und Bannern für die Außenwerbung als Ergänzung des digitalen Plakatdrucks für den Indoor-Bereich. Man will mit einem Tintenstrahldrucksystem mit 1,60 Meter Druckbreite starten – zunächst testweise in einer Filiale.

All dies macht eines deutlich: die Bezeichnung CAD-Plot- und Reproservice kann schon heute als eine Form von Understatement verstanden werden. Weil Oberländer längst mehr ist.

www.oce.de
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