Offsetdruck
Heidelberg liefert einmillionsten Zylinder aus Amstetten
Donnerstag 29. März 2007 - Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) hat Ende März 2007 am Standort Amstetten (bei Ulm) den einmillionsten Zylinder produziert. Der Zylinder Nummer 1.000.000 wird in eine Bogenoffsetdruckmaschine der Baureihe Speedmaster SM 52 eingebaut, die demnächst an einen Kunden in Spanien ausgeliefert werden soll.
Die Zählung der Zylinder erfolgt seit 1985, als Gießerei und mechanische Bearbeitung vom alten Werk in Geislingen an den heutigen Standort umzogen. Innerhalb dieser Zeit wurde das Produktionsvolumen von Zylindern mit heute ca. 70.000 Stück pro Jahr mehr als verdoppelt.
„Der einmillionste Zylinder aus Amstetten markiert einen Meilenstein in der Geschichte des Standortes und unterstreicht die Fähigkeit des Unternehmens, hochtechnologische Komponenten in gleichbleibend hoher Qualität produktiv herzustellen“, sagte Dr. Jürgen Rautert, Technikvorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG. „Durch Verbesserungen im Prozess und Investitionen in neue Technologien konnten wir die Leistung und die Produktivität der mechanischen Fertigung in Amstetten immer wieder erhöhen.“
Rund 1.300 Mitarbeiter arbeiten zurzeit am Standort Amstetten, davon rund 300 in der Zylinderbearbeitung. Kontinuierlich wurde der Standort in den vergangenen zwei Jahrzehnten baulich erweitert und technologisch verbessert. Zusätzlich zum Erst-Investitionsvolumen in Höhe von rund 250 Millionen Euro investierte Heidelberg in der Folge weitere über 200 Millionen Euro in die Produktionsstätte auf der schwäbischen Alb. Amstetten und Brandenburg sind integrierter Bestandteil des Heidelberg Fertigungsverbundes rund um die größte und modernste Druckmaschinenfabrik der Welt in Wiesloch-Walldorf.
Detailansicht
Zum Standort Amstetten gehören die Gießerei mit Schmelzbetrieb, Groß- und Kleingussbereiche sowie die mechanische Fertigung zur Seitenwand- und Zylinderbearbeitung. Amstetten ist das Kompetenzzentrum für die Herstellung von Gussteilen und Druckmaschinen-Seitenteilen sowie Druckmaschinen-Zylindern. Der Standort produziert neben dem Gussteilbedarf des weltweit führenden Druckmaschinenherstellers auch für externe Kunden wie Maschinen-, Fahrzeug- und Gerätehersteller.
Der überwiegende Teil der in Amstetten gefertigten Teile wird zwischen den Standorten Amstetten und Wiesloch-Walldorf, wo alle Heidelberg Bogenoffsetmaschinen montiert werden, per Bahn transportiert. Täglich verlassen im Schnitt vier Waggons mit insgesamt rund 220 Tonnen Material den Standort und stehen rund zweieinhalb Stunden später in Wiesloch-Walldorf zum Abladen bereit.
Der Dreh- und Angelpunkt im Druckwerk: Mechanische Bearbeitung der Zylinder
Eine Bogenoffsetdruckmaschine besteht in der Regel aus mehreren Druckwerken. In jedem solcher Bogenoffset-Druckwerke befinden sich durchschnittlich vier bis fünf Zylinder, die über das Zahnradsystem an der Seitenwand miteinander verbunden sind und entweder Farbe oder Papier transportieren. Ende der 90er Jahre hat Heidelberg die Zylinderproduktion am Standort Amstetten konzentriert. Pro Tag gehen 320 bis 330 Zylinder durch die Fertigungsstraßen. Das Materialspektrum für Zylinder reicht von Guss über Alu bis zu Stahl. Der Guss kommt aus der eigenen Gießerei, Stahl- und Aluteile werden zugekauft. Die Bearbeitung ist ein mehrstufiger Prozess, der sich von der Vorbearbeitung bis zum Fertigschleifen der Zylinder auf hochmodernen, produktiven Bearbeitungszentren erstreckt.