Aus den Unternehmen
Heidelberger Druckmaschinen AG und DEG unterstützen Schwellenländer
Montag 14. April 2008 - Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) engagiert sich für die Förderung von Fach-, Berufs- und Hochschulen der Printmedienindustrie in den Schwellenländern Indien, Türkei, Südafrika und Ukraine. Durch ein spezielles Weiterbildungsprogramm für Lehrer dieser Schulen soll die drucktechnische Berufsausbildung in diesen Ländern entscheidend verbessert werden, um sie so den Anforderungen der internationalen Printmedien-Industrie anzupassen. In Münster fiel jetzt der Startschuss für die Initiative: Eine Gruppe indischer Lehrer begann ihren Lehrgang.
Mit dem Eintreffen von zehn indischen Berufsschullehrern startete am Montag, 7. April, der erste von insgesamt vier Ausbildungszyklen im Rahmen einer Public Private Partnership (Kooperation von Unternehmen und staatlichen Institutionen) der Print Media Academy (PMA) der Heidelberger Druckmaschinen AG sowie der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG). Für das Pilotprojekt wurden Indien, die Türkei, Südafrika sowie die Ukraine ausgewählt. Bewährt sich die Förderinitiative, soll sie auf weitere Staaten ausgedehnt werden.
Hintergrund der Initiative ist die Tatsache, dass in vielen Schwellenländern die Berufsausbildung im Printbereich noch mangelhaft und zu wenig an modernen Technologien orientiert ist. Bereits den Lehrern fehle es an theoretischem und praktischem Wissen, die Unterrichtsmaterialien und die Ausstattung der Maschinenparks in den Schulen seien veraltet, erklärt Bernd Schopp, Leiter der PMA. Gleichzeitig sei in diesen Ländern das Wachstumspotenzial der Druckbranche vergleichsweise groß. In den Druckereien würden zunehmend moderne Maschinen eingesetzt. Dass die Qualität der Druckerzeugnisse dennoch nur selten internationalen Standards entspricht, läge nicht zuletzt an unzureichend ausgebildetem Personal und der fehlerhaften Bedienung von Druckmaschinen.
„Als Weltmarktführer im Offsetdruck nehmen wir unsere Verantwortung in der Branche und gegenüber unseren Kunden bewusst wahr. Indem wir die in den Schwellenländern vorherrschende Kluft zwischen der zunehmend hochtechnisierten Ausstattung vieler Druckereien und dem Fachwissen der Fachkräfte verringern oder beseitigen, wollen wir wesentlich zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Printmedien-Industrie beitragen“, erklärt Dr. Jürgen Rautert, Vorstand Produkte und Technik bei Heidelberg.
Das Förderprogramm sieht vor, dass pro Land je zehn Berufsschullehrer mit dem Schwerpunkt Druck und Medien an einem vierwöchigen Intensivkurs in Deutschland teilnehmen, der aktuelle Technologien der Printindustrie sowie moderne didaktische Methoden vermittelt. Zudem erhalten die Lehrer aktuelles Schulungsmaterial. Nach der Rückkehr werden sie die erlernten Inhalte in den Unterricht integrieren und auch anderen Ausbildern weitergeben – so wird das Train-the-Trainer-Prinzip effizient umgesetzt. Heidelberg stellt durch seine lokalen Unternehmensniederlassungen die weitere Betreuung der ausgebildeten Lehrer vor Ort und damit die nachhaltige Wirkung der Ausbildungsinitiative sicher.
Als erste Gruppe starteten am Montag die indischen Lehrer, die noch bis zum 30. April geschult werden. Im Herbst folgen drei weitere Durchgänge für die übrigen Teilnehmer.
Den ersten Teil des Kurses absolvieren die Gruppen im überbetrieblichen Ausbildungszentrum der Handwerkskammer (HBZ) Münster. Dort eignen sie sich theoretische und praktische Kenntnisse über die gesamte Produktionskette – Druckvorstufe, Druck, Weiterverarbeitung – an. Darüber hinaus werden auch Inhalte wie Arbeitssicherheit, Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen thematisiert. Das HBZ ist ausgestattet mit modernsten Druckmaschinen und bietet aus diesem Grund hervorragende Voraussetzungen für den Praxisteil des Kurses. In der letzten Ausbildungswoche werden die Teilnehmer in der PMA Heidelberg über die neuesten Trends und Technologien in der Drucktechnik sowie über zeitgemäße didaktische Methoden informiert.
Für die insgesamt 40 Plätze des Ausbildungsprogrammes lagen mehr als 300 Bewerbungen aus den vier betreffenden Schwellenländern vor. Unabhängige Steuerkomitees vor Ort haben die Teilnehmer nach festen Kriterien ausgewählt. Vor der Reise nach Deutschland, die ebenfalls Heidelberg und die DEG finanzieren, werden die Berufsschullehrer mit einem Seminar zur interkulturellen Orientierung auf ihren Aufenthalt in Deutschland vorbereitet.
Planung und Organisation des Projektes sowie die Weiterbetreuung vor Ort profitieren vom internationalen Bildungsnetzwerk der PMA. In insgesamt 18 internationalen Niederlassungen stellt die im Printbereich führende Aus- und Weiterbildungseinrichtung Fach- und Führungskräften der Druck- und Medienindustrie ein umfassendes Bildungsangebot zur Verfügung, das speziell auf die Bedürfnisse der Branche zugeschnitten ist. Allein im vergangenen Jahr nahmen etwa 2.500 Teilnehmer die Weiterbildungsmaßnahmen der PMA in Heidelberg in Anspruch.