Workflow
Connex das neue Workflow-System von Müller Martini
Dienstag 29. April 2008 - Der digitale Workflow und damit die vollständige elektronische Vernetzung von Teilprozessen wird auch im Postpress-Bereich immer mehr zu einem zentralen Thema. Müller Martini setzt seinen an der drupa 2004 eingeschlagenen Weg konsequent fort und präsentiert an der drupa 2008 mit Connex ein revolutionäres, neues Workflow-System, das höchsten Ansprüchen gerecht wird.
Mit Connex lassen sich sämtliche Müller Martini-Maschinen, von der Einzelmaschine bis zum komplexen Produktionssystem, mit dem Management-Informations-System (MIS) des Kunden vernetzen. Zudem erlaubt Connex die Einbindung älterer Maschinen oder von Maschinen anderer Anbieter. Schon an der drupa 2004 hatte Müller Martini dem digitalen Workflow grosse Bedeutung beigemessen. Und auch an der drupa 2008 wird das Schweizer Unternehmen wieder neue Zeichen im Postpress-Bereich setzen. Denn als eines der Gründungsmitglieder von CIP4 (Cooperation for Integration of Processes in Prepress, Press and Postpress) nimmt Müller Martini im Bereich Weiterverarbeitung seit Jahren eine Leaderposition ein und stellt mit Markus Schluep auch den Vorsitzenden dieses Bereichs.
Heute hat CIP4 weltweit bereits 310 Mitglieder (Stand 28.3.2008) und die von CIP4 propagierten Standards JDF/JMF haben sich beim Datenaustausch mit verschiedenen Systemen in der Branche durchgesetzt. Mit zunehmendem Kostendruck steigt in den Betrieben auch in der Weiterverarbeitung das Verlangen, Teilprozesse elektronisch zu vernetzen und die in der Vorstufe oder beim Druck generierten Daten zu übernehmen. Das reicht vom manuellen Eingeben der Daten an einem maschinennahen Terminal bis hin zur Integration verschiedener Zähler und Taktgeber in der ganzen Linie.
Beim digitalen Workflow handelt es sich einfach gesagt um nichts anderes, als eine Automatisierung der vorhandenen Arbeitsabläufe. Er ist Ersatz für verschiedene Produktionsberichte, Auftragstaschen und manuelle Einträge. Dabei kommt dem JDF (Job Definition Format) die Funktion der Arbeitstaschen von früher zu. Es erlaubt eine automatische Maschineneinrichtung aufgrund von Computerdateien. Das JMF (Job Messaging Format) ist dagegen als der Bote früherer Tage anzusehen, der die in den Arbeitstaschen festgehaltenen Daten von Maschine zu Maschine brachte. Dieses Format wird heute als Kommunikationsstandard zwischen den einzelnen Computern der JDF-Maschinen verwendet.
Was kann Connex?
Woher kommen aber diese Dateien? Oder anders gefragt: Was benötigt ein Kunde, wenn er den digitalen Workflow installieren will? Als Voraussetzungen muss er über die nötige Software verfügen, um JDF/JMF-Dateien erzeugen zu können. Das kann mit einem MIS oder einer entsprechenden Vorstufe geschehen. Weiter benötigt er ein Netzwerk in der Produktion, ein Workflow-System wie das neue Connex und natürlich muss er auch über JDF-fähige Maschinen verfügen.
Müller Martini hat in den vergangenen Jahren bereits umfangreiche Erfahrungen beim digitalen Workflow sammeln können und eine Reihe von durchgängig vernetzten Lösungen im Bereich Sammelheftung und Klebebindung realisiert. Einige Müller Martini-Kunden sind in der Zwischenzeit mit dem begehrten CIP4-Award für fortschrittliche Organisation ausgezeichnet worden.
Auf diesen Erfahrungen basierend hat Müller Martini Connex entwickelt. Die herausragenden Vorteile des neuen Worklow-Systems sind darin zu sehen, dass Müller Martini mit Connex neu über eine einzige Nahtstelle zwischen allen Müller Martini-Maschinen und dem MIS des Kunden verfügt gleich, ob es sich um eine Einzelmaschine oder um ein komplettes Produktionssystem handelt. Connex ist zudem mit allen gängigen Management-Informations-Systemen kompatibel, die den Standards von CIP4 entsprechen.
Connex besteht aus verschiedenen Modulen, die im einzelnen folgende Arbeiten verrichten:
Connex.Info macht die Produktion transparent, indem es einen ständigen Überblick auf die Produktionslinien und Stati der jeweiligen Aufträge ermöglicht. Ausserdem lässt sich die gesamte Produktion grafisch darstellen und analysieren.
Connex.Edit ermöglicht das Erstellen und Editieren von Aufträgen im JDF-Format für Kunden, die über kein MIS und keine entsprechende Vorstufen-Software verfügen. Zudem können mit Connex.Edit Auftragsdateien auch lokal bearbeitet werden.
Connex.Plan erlaubt das Disponieren von Aufträgen im Sinne von Sortieren, Gruppieren und Planen. Aufträge können Maschinen automatisch oder manuell zugewiesen werden. Dabei kann es sich auch um nicht JDF-fähige Maschinen handeln.
Connex.Prod führt JDF aus und kommuniziert mit allen involvierten Maschinen. Die Produktionseinstellungen werden aus JDF-Dateien übernommen und müssen nicht mehr eingegeben werden. Die während der Bearbeitung anfallenden Betriebsdaten werden erfasst, gesammelt und können fortwährend abgerufen werden.
Mit diesem flexiblen Workflow-System lassen sich alle Müller Martini-Maschinen in einen durchgängigen digitalen Workflow integrieren. Ausserdem bietet Müller Martini durch die Installation des Zusatzmoduls Connex.Link die Möglichkeit, selbst ältere nicht JDF-fähige Maschinen oder Maschinen von Fremdherstellern mit in den Workflow einzubeziehen. Neben der Gesamtlösung mit MIS und Vorstufe kann man Connex auch als voll funktionsfähige Insellösung (ohne MIS) betreiben, die selbst Jobs generieren oder Jobinfos anzeigen kann. Diese Lösung dürfte besonders für reine Weiterverarbeiter oder Firmen, die einen schrittweisen Einstieg in den digitalen Workflow anstreben, von besonderem Interesse sein.
Müller Martini wird den digitalen Workflow mit dem Connex-System auf seinem drupa-Messestand in Halle 14, B38 vorführen. Dabei werden Sammelhefter und Klebebinder von Müller Martini über Connex mit einem MIS von Hiflex vernetzt sein.