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100 Jahre Druckhaus Dresden

In seiner Begrüßung sprach Geschäftsführer Karl Nolle über die soziale Verantwortung des Unternehmers gegenüber den Mitarbeitern

Mittwoch 08. Oktober 2008 - Am 19. September feierte das Druckhaus Dresden den 100. Jahrestag seiner Gründung. Damals baute Ernst Mayer auf der Wiese im heutigen Stadtteil Striesen eine Fabrik für die industrielle Herstellung von Briefumschlägen. Zerstörung des Firmengebäudes im Zweiten Weltkrieg, Wiederaufbau, Verstaatlichung und Reprivatisierung nach der Wende gehören zu den größten Zäsuren in dem heute als Aktiengesellschaft mit Mitarbeiterbeteiligung firmierenden Unternehmen mit knapp 80 Beschäftigten.

Im Jahr 2005 erhielt es eine neue Produktions- und Lagerhalle, mit der sich die Produktionsfläche von 3.000 auf 5.000 m2 erhöhte. Dort wurden seitdem drei Mittelformatmaschinen der Baureihe Rapida 105 aufgestellt: Eine Achtfarben für die 4 über 4-Produktion, eine Fünffarben mit Lack sowie eine Vierfarben mit Bogenwendung für den 2/2-farbigen Druck. Damit ist KBA im Druckhaus Dresden der wichtigste Lieferant für Bogenoffsetmaschinen. Rund 25 bis 30 Aufträge werden täglich abgewickelt und dabei zwischen 500.000 und 700.000 Bogen bedruckt. „Was früher in einer Woche produziert wurde, kann man heute an einem Tag machen“, veranschaulicht Betriebsleiter Ingo Teubner die Produktivität, die mit moderner Technik möglich ist.

Doch das ist nicht alles: Seit 1998 setzen sich die Geschäftsführer Christl und Karl Nolle aktiv für Umweltschutz und CO2-Reduzierung ein. Damals wurde durch eine zentrale Luftversorgung und andere Maßnahmen eine Energiemenge eingespart, die dem Wegfall von 75 t CO2 entspricht. Trotz Kyoto-Protokoll dachten zu dieser Zeit viele andere Unternehmen noch nicht an den Schutz unserer Ressourcen. Seit 2003 setzt das Druckhaus öko-zertifizierte Rapida-Bogenoffsetmaschinen ein. In den Jahren darauf wurde ein neues Energie- und Prozessmanagement-System installiert und durch zentrale Mess- und Regeltechnik der Energieverbrauch noch einmal um 50 Prozent reduziert. Damit addiert sich die CO2-Reduktion heute auf insgesamt 150 t jährlich (s. dazu Presseinformationen 07-090 vom 6.9.2007 und 08-060 vom 2.6.2008). Daneben ist das Druckhaus Dresden nach PSO zertifiziert und bietet klimaneutrale Druckproduktion (ClimatPartner-Prozess) an. Die Kunden erhalten auf Wunsch ein Zertifikat, das je Druckprodukt ausweist, welche Mengen CO2 kompensiert und durch welche Klimaschutzprojekte sie ausgeglichen wurden.

Soziale Verantwortung wird groß geschrieben
Über 200 Kunden und Lieferanten aus der Region kamen, um zusammen mit den Mitarbeitern des Druckhauses das 100. Jubiläum zu feiern. Geschäftsführer Karl Nolle wies bei der Begrüßung besonders auf die soziale Verantwortung jedes Unternehmers für die Mitarbeiter hin. Das „Grundgesetz“ im Druckhaus Dresden heißt: „Unser wichtigstes Kapital sind die Menschen, die in unseren Unternehmen arbeiten und der Geist in dem sie es tun.“, so Nolle. Sein Dank galt den Kunden, die mit ihren Aufträgen dafür sorgen, dass die Gehälter bezahlt werden können, den Lieferanten, Steuer- und Unternehmensberatern und allen Mitarbeitern, die er namentlich aufzählte. Als Unternehmen mit Mitarbeiterbeteiligung bietet das Druckhaus jedem interessierten Beschäftigten die Möglichkeit, ein Teil eines Einkommens zu attraktiven Zinsen im Unternehmen anzulegen. Über die Hälfte der Mitarbeiter macht davon Gebrauch.

Enge Partnerschaft mit KBA
Ralf Sammeck, KBA-Vertriebsvorstand für Bogenmaschinen, verwies in seiner Ansprache auf das ähnliche Alter beider Unternehmen. Das KBA-Werk in Radebeul feierte vor zehn Jahren sein 100. Gründungsjubiläum. Umso mehr erfüllt es KBA mit Stolz, dass es in den vergangenen Jahren eine enge Zusammenarbeit und Technologiepartnerschaft zwischen beiden Unternehmen gegeben hat, die man auch im zweiten Jahrhundert fortsetzen wolle.

Bei der anschließenden Druckdemonstration konnten die Gäste des Druckhauses sehen, was in den Rapidas steckt: Auf der Fünffarben mit Lack wurde dem Anlass entsprechend ein historisches Plakat von der Internationalen Hygiene-Ausstellung 1911 in Dresden produziert. Dabei druckte die Maschine mit ihrer Spitzenleistung von 18.000 Bogen/h. Der Auftritt von uniformierten Schützen, ein pferdebespannte Radeberger Bierkutsche mit Ausschank sowie das historische Gautschen der frischgebackenen Facharbeiter versetzten die Gäste in die Anfangsjahre des Druckhauses zurück. Zudem bestand die Möglichkeit zum Betriebsrundgang inklusive der angeschlossenen Lichtdruck-Museumswerkstatt, deren Maschinen im Jahr 2001 durch das Landesamt für Denkmalpflege zu technischen Denkmalen erklärt wurden.

www.kba.com
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