Aus den Unternehmen
manroland verabschiedet Maßnahmenpaket zur Zukunftssicherung
Samstag 24. Januar 2009 - Der Aufsichtsrat der manroland AG hat heute dem vom Vorstand vorgestellten Maßnahmenpaket zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zugestimmt und den Vorstand beauftragt, Vereinbarungen zum Interessenausgleich und Sozialplan abzuschließen.
Das Paket umfasst den Abbau von 515 Arbeitsplätzen in indirekten Funktionen im Geschäftsbereich Bogendruckmaschinen und 110 Arbeitsplätzen in indirekten Funktionen im Geschäftsbereich Rollendruckmaschinen in den Jahren 2009 und 2010 sowie die Schließung des Werks Mainhausen und seine Integration in das Hauptwerk für Bogendruckmaschinen in Offenbach.
Ziel der Personalanpassung ist es, den bestehenden Ergänzungstarifvertrag einzuhalten und damit während der Laufzeit auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Um die Leistungsfähigkeit des Unternehmens langfristig sicherzustellen, muss manroland die Werks- und Fixkostenstrukturen und damit die Kostenbasis der schwierigen Lage anpassen. Dazu sind konstruktive Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen worden.
Gleichzeitig wurde eine Marktoffensive eingeleitet durch den weiteren Ausbau des Geschäfts mit Dienstleistungen und Systemkomponenten sowie der erfolgreichen Platzierung wegweisender Produkte im Markt. Beispiele sind die Technologien autoprint für die vollautomatisierte Zeitungsproduktion, die Maschinenlösungen für hochauflagigen Magazin- und Katalogdruck (LITHOMAN) sowie die Mehrwertkomponenten im Bogenbereich wie die Kaltfolienkaschierung mit dem ROLAND InlineFoiler und die Direktantriebstechnologie DirectDrive.
manroland spürt an der drastischen Investitionszurückhaltung der Kunden deutlich die negativen Auswirkungen von Finanzkrise und Rezession. Der Auftragseingang in der Gruppe ist im Geschäftsjahr 2008 gegenüber dem Vorjahr um über 20 Prozent gesunken. Ungeachtet dessen konnte manroland insgesamt ein deutlich positives operatives Ergebnis im Geschäftsjahr 2008 erzielen. Das Unternehmen hat frühzeitig auf die konjunkturelle Eintrübung reagiert, nachdem seit Juli 2008 die Auftragseingänge im Bereich Bogendrucksysteme rückläufig waren, und seit Oktober 2008 Kurzarbeit sowohl für die produktiven Bereiche als auch für die Verwaltung an den Standorten Offenbach und Mainhausen eingeführt. Die Kurzarbeit im Bogenmaschinenbereich ist wegen des andauernden Auftragsrückgangs zwischenzeitlich ausgeweitet worden und wird zudem am Rollenmaschinenproduktionsstandort Augsburg zum März 2009 eingeführt.
manroland beschäftigt weltweit 8.656 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand 31.12.2008), davon an den deutschen Produktionsstandorten 2.494 in Offenbach, 285 in Mainhausen, 3.055 in Augsburg und 890 in Plauen sowie weitere 1.932 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in in- und ausländischen Tochtergesellschaften.