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Offsetdruck

KBA Rapida 75 beim Start-up-Unternehmen Printion in Radebeul

Martin Ronneberger, zur Zeit der Mann mit den drei Visitenkarten (Erster Drucker, Netzwerkadministrator und Leiter Kalkulation) ist mit der Rapida 75 von Anfang an gut klar gekommen.

Freitag 13. Februar 2009 - Finanz- und Wirtschaftskrise hin oder her. Anfang Dezember 2008 wagte Peter Knappertsbusch zusammen mit Ibrahim Tastan und Martin Ronneberger den Sprung in die Selbständigkeit. Der Kölner gründete mit den beiden Männern vor Ort die Firma Printion als fünfte Druckerei in Radebeul bei Dresden. Und er investierte in eine nagelneue Rapida 75 von KBA. Gibt man den Namen Printion in eine Internet-Suchmaschine ein, findet man außer der Anschrift kaum etwas. Erst nach dem Anklicken mehrerer Adressportale wird man fündig: Unter www.karnevalsdruckerei.de gibt es schließlich alle Informationen zum Portfolio des noch im Aufbau befindlichen Unternehmens.

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Anfang Dezember 2008 begann die Geschichte von Printion mit der Anmietung von ca. 400 m² Hallenfläche. Bereits am 12. Dezember kam die neue KBA Rapida 75 mit fünf Druckwerken, Lackturm und Auslageverlängerung. Ein gebrauchter Plattenbelichter, RIP und Rechentechnik sowie eine Schneidemaschine wurden ebenfalls installiert. Zwischen Weihnachten und Neujahr begannen die Werksleiter Ibrahim Tastan und Martin Ronneberger, beide haben sich in einem Dresdner Druckunternehmen kennengelernt, mit ersten Druckversuchen. Exakt nach Bedienungsanleitung und mit der Erfahrung, die Ronneberger von anderen Halbformatmaschinen mitbrachte, und das Ding druckte. Am 7. Januar kam der Instruktor und schon ging es richtig los mit der neuen Druckerei. Einen guten Monat später waren über 100 Aufträge produziert und fast 500.000 Bogen bedruckt. Planos, Hefte, Flyer, …, Akzidenzen aller Art: Die kleinste Auflage betrug 300 Bogen, die bisher größte bestand aus 34.000 Exemplaren einer umfangreichen Broschur. Fast alle Drucksachen sind für Kunden aus dem Handel, der Industrie und diversen Vereine bestimmt. Karnevalsvereine sind mit etwa 10 Prozent am Auftragsvolumen beteiligt. Tendenz (dank der Website) steigend. Dort werden z. B. Kalender, Sessionshefte und -bücher, Infoblätter sowie Eintrittskarten zu interessanten Festpreisen angeboten. Eine weitere Website ohne närrischen Bezug soll folgen, um auch andere Auftraggeber gezielter anzusprechen.
Pläne für Aufbau und Wachstum
Im Moment werden die Aufträge über die Website und persönliche Kontakte akquiriert. Die Vorbereitung der Drucksachen erfolgt im Kölner Büro von Geschäftsführer Peter Knappertsbusch. Dann gehen die Daten digital nach Radebeul, werden vor Ort gerippt und nach der Plattenbelichtung gedruckt. Die Weiterverarbeitung erfolgt zur Zeit noch bei Kollegenbetrieben. Aber eine Falzmaschine soll schon bald installiert werden, sowie weitere Drucktechnik – zuerst im A3 –, in ein bis zwei Jahren vielleicht auch im Mittelformat. Alle zwei Monate soll ein neuer Mitarbeiter dazustoßen. Am Ende könnten es etwa 30 sein: ein Elferrat, zehn Funkenmariechen und neun Mann, die schaffen! Spaß beiseite: Weitere Drucker für einen durchgehenden Zweischichtbetrieb, Vorstufenexperten und Kundenbetreuer müssen den drei Männern der ersten Stunde schon bald zur Seite stehen. Ende Februar soll die zweite Schicht laufen.
Selbsterklärende Technik
„Die Entscheidung für die Rapida 75 ist uns relativ leicht gefallen“, sagt Ibrahim Tastan. Es kamen nur zwei unterschiedliche Modelle infrage. KBA konnte mit dem Standortvorteil punkten. „Außerdem ist die Maschine selbsterklärend. Im Notfall hätten wir sie ohne Instruktor in Betrieb nehmen können“, ist er sich fast sicher. Natürlich sprachen auch Preis und Leistung für die Rapida 75. Aufgrund der häufig benötigten Sonderfarben wurde das fünfte Farbwerk bestellt und Lack soll fast durchgängig zum Angebot gehören: sowohl als Spotlackierung für einzelne Gestaltungselemente als auch für die Veredelung mit Matt-/Glanzeffekten beispielsweise im Drip Off-Verfahren. „Das machen bisher noch relativ wenige Betriebe“, hat Tastan festgestellt. Dass die Rapida 75 mit für diese Formatklasse geringem Energiebedarf auskommt, kommt dem jungen Druckbetrieb nebenbei zugute. Das Hausnetz war nicht für Druckmaschinen ausgelegt. Die Rapida 75 selbst kam dennoch damit zurecht, nur für die Trockner in der Auslageverlängerung musste eine andere Lösung her.
Auch wenn Drucksachen für Karnevalsvereine nur ein spezielles Angebot von Printion sein sollen, ist es doch relativ erstaunlich, dass die Ansiedlung des Unternehmens nicht in einer der deutschen Karnevalshochburgen, sondern in Radebeul, wo man die fünfte Jahreszeit fast nicht kennt, erfolgte. „Wir könnten überall sein, sogar in Rio“, ist sich Ibrahim Tastan sicher. „Denn die Logistik ist das geringste Problem.“ Da beruhigt es doch, wenn sich wenigstens ein paar Mal pro Tag die historischen Dampfzüge laut schnaufend und pfeifend vom nahe gelegenen Bahnhof Radebeul Ost in Richtung Radeburg aufmachen – der bekanntesten Karnevalshochburg Sachsens.

www.kba.com
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