Inkjet & Digitaldruck
Die T-Systems DDM GmbH startet mit dem KODAK VERSAMARK VL2000 Drucksystem im Vollfarb-Dokumentendruck durch
Freitag 27. Februar 2009 - Der Dokumentenmanagement-Spezialist will mit dem Inkjet-Digitaldrucksystem von Kodak im Transaktionsdruck expandieren und das TransPromo-Geschäft entwickeln
Bei der T-Systems DDM GmbH dreht sich alles um das Dokumentenmanagement. Die Dokumentenmanager unterstützen ihre Kunden über den kompletten Dokumentenprozess auf Basis einer hochflexiblen elektronischen Plattform. Auch wenn der Dokumentendienstleister voll auf IT und elektronische Medien setzt der hochvolumige Druck von Transaktionsdokumenten bleibt eine wichtige Säule des Geschäfts. In Weingarten (Süddeutschland), am größten von drei Standorten in Deutschland, hat im Dezember 2008 ein KODAK VERSAMARK VL2000 Drucksystem die Produktion aufgenommen, das mit CMYK-Pigmenttinten druckt. Dabei handelt es sich um die europaweit erste Installation eines KODAK VERSAMARK VL2000 Drucksystems mit zwei Druckeinheiten. In dieser Wide-Konfiguration für den 2-up-Duplexdruck kann das VL2000 Drucksystem jeweils zwei Seiten bzw. Druckbilder in Vollfarbe vorder- und rückseitig auf die Papierbahn drucken.
Während Weingarten im Schwerpunkt Kunden aus dem Mobilfunkbereich bedient, fokussiert die Düsseldorfer Niederlassung hauptsächlich den Banken- und Versicherungssektor; ein Standort bei Frankfurt am Main arbeitet für die Finanz- und Touristikbranche.
Im Dokumentenmanagement decken wir das gesamte Leistungsspektrum ab, erklärt Peter Dehm, der als Manager Customer Operations und Vendor Manager für die Technik des insgesamt 250 Mitarbeiter starken Unternehmens verantwortlich ist. Eingangsseitig akzeptieren wir alle Datenformate, die ein Kunde anliefern kann. Wir normieren die Daten, schleusen sie durch die IT-Produktion und können am Ausgang verschiedene Medien bedienen, darunter den Druck. Große Bedeutung hat für uns die digitale Dokumentenarchivierung.
Alleine am Standort Weingarten werden jährlich mehr als 600 Millionen personalisierte A4-Seiten gedruckt und über 150 Millionen Sendungen kuvertiert sowie zum Postversand gebracht vorwiegend Rechnungen und Kontenstandsbelege. Es ist ein hochsensibles Geschäft, bei dem es auf absolute Termintreue, Fehlerfreiheit und Vollständigkeit der Dokumente sowie Sicherheit der gesamten Auftragsabwicklung ankommt. Deshalb zählt eine hohe Verfügbarkeit zu den grundlegenden Anforderungen an die eingesetzten Drucksysteme.
Inkjet-Druck als attraktive Alternative
Der Großteil des Druckvolumens lief bisher über Endlos-LED-Tonerdrucksysteme Schwarzweiß-Modelle, die vereinzelt für den Druck einer zusätzlichen Sonderfarbe zur Hervorhebung von Firmenlogos etc. konfiguriert sind. Der CMYK-Vollfarbdruck im Endlosbereich ist bei der T-Systems DDM GmbH ebenso neu wie die Inkjet-Technologie. Wir beschäftigen uns schon seit über zehn Jahren mit dem Farbdruck und verschiedenen Drucktechnologien, sagt Peter Dehm. Aber entweder stellte sich die Qualität oder der Preis als Hürde dar, oft auch beides. Letztes Jahr haben wir uns entschieden, dass wir uns mit Mehrwert-Angeboten am Markt profilieren wollen. Damit waren wir wieder beim Thema Farbe.
Die drupa 2008 bot die ideale Gelegenheit zur Sondierung der Technik. Was Peter Dehm sah, revidierte alte Vorbehalte gegenüber dem Inkjet-Druck. Die Abstimmung von Tinte und Papier war früher problematisch, ebenso die Druckqualität bzw. Auflösung bei akzeptabler Produktionsgeschwindigkeit. Das ist mittlerweile passé. Auf die grundlegenden Erörterungen zur Farbdrucktechnologie folgten Kostenerörterungen und schließlich Drucktests auf den Systemen verschiedener Hersteller. Schließlich schälte sich heraus, dass wir mit dem KODAK VERSAMARK VL2000 Drucksystem in Bezug auf den Mix aus Kosten, Leistung und Qualität richtig liegen, versichert Peter Dehm. Das System eignet sich unter wirtschaftlichen und qualitativen Gesichtspunkten auch für den Schwarz-Druck. Hier schneidet die Inkjet-Technologie von Kodak im Qualitätsvergleich mit dem Laserdruck besser ab. Schraffuren und Graustufen bereiten den Lasersystemen immer gewisse Probleme durch einen wolkigen Ausdruck. Solche Elemente kommen im Inkjet-Druck besser heraus. D. h. wir können Schwarz-Druckvolumen auf das VL2000 Drucksystem verlagern und in der Farbe nach und nach wachsen.
Wachstumsperspektiven in Farbe
Wovon soll dieses Wachstum in der Farbe angetrieben werden? Bei der T-Systems DDM GmbH hat man klare Vorstellungen: Generell werden Marketingaspekte für die Kunden immer wichtiger, weshalb auf Rechnungen und Belegen Farbe für Zwecke der Imageförderung und Kundenbindung eingesetzt werden kann. In Zusammenarbeit mit einem langjährigen Kunden beginnt im Februar 2009 die Umsetzung eines Pilotprojekts, bei dem ein hohes monatliches Volumen von Endkundenabrechnungen auf dem KODAK VERSAMARK VL2000 Drucksystem in Vollfarbe produziert wird. Neben dem Firmenlogo und der markenspezifischen Farbe setzen dabei farbige Abbildungen werbewirksame Akzente.
Darüber hinaus bietet der Dienstleister seinen Kunden mit den Möglichkeiten des neuen Inkjet-Digitaldrucksystems den TransPromo-Druck in Farbe, sprich die Integration von Cross- und Upselling-Angeboten in die Rechnungen und sonstige Transaktionsdokumente. Weiteres Farb-Potenzial für das VL2000 Drucksystem hat Peter Dehm im Ersatz von Offset-Vordrucken ausgemacht: Beispielsweise sehen wir im Mobilfunkbereich einen Trend zur Markendiversifikation. Infolgedessen zerfällt die große Preprint-Gesamtauflage in mehrere kleinere Losgrößen. Wenn es uns gelingt, die verschiedenen Logos und weiteren Farbelemente einfach auf weißem Papier mitzudrucken, ohne dass die Kosten insgesamt höher sind als bei Preprint, dann haben wir einen gewaltigen Vorteil. Doch Dehm denkt noch weiter: Personalisierung sowie Produktion und Abwicklung von Massensendungen beherrscht man seit langem in Perfektion. Und jetzt auch den Farbdruck. Da bieten Direktmarketing-Dienstleistungen für mittelständische Unternehmen aus der Region interessante Geschäftsaussichten.
Im Workflow etabliert
Bei der T-Systems DDM GmbH ersetzt das KODAK VERSAMARK VL2000 Drucksystem zwei ältere Schwarzweiß-Tonerdrucksysteme. Es produziert wie die übrigen Endlosdrucksysteme von Rolle auf Rolle, da die gesamte Finishing-Technik auf die Offline-Rollenverarbeitung ausgelegt ist. Das Inkjet-Farbdrucksystem hat sich reibungslos an den vorhandenen digitalen Workflow anbinden lassen. Der KODAK VERSAMARK CS300 Systemcontroller, der das Drucksystem ansteuert, übernimmt die Druckdaten im AFP-Format. Bedingt durch die Auftragsstruktur läuft auf dem VL2000 Drucksystem hauptsächlich normales Papier mit einem Flächengewicht von 80 g/m2.
Für 2009 erwartet Peter Dehm noch einen moderaten Anteil der Vollfarb-Produktion. Er schätzt, dass rund 20 % der auf dem KODAK VERSAMARK VL2000 Drucksystem produzierten Seiten vierfarbig sein werden, der Rest schwarzweiß. Im nächsten Jahr soll sich dann das Blatt wenden: Bei einem Planvolumen von über 150 Millionen Seiten veranschlagen wir eine Vollfarb-Quote von 60 %.