Die Branche am Montag!

Workflow

Linotype überarbeitet Swift von Gerard Unger

Freitag 18. September 2009 - Seit Jahrzehnten zählt die Swift aus der Linotype-Originals-Bibliothek zu den erfolgreichsten Serifenschriften im Zeitungsdruck. Die Silhouette von Mauerseglern (englisch: 'swift') inspirierte den Designer Gerard Unger Anfang der 80er-Jahre zu dieser eindrucksvollen Schriftfamilie. In Zusammenarbeit mit Unger hat Linotype jetzt die Schrift umfassend überarbeitet. Die "Neue Swift" bietet allen Komfort eines modernen OpenType-Fonts und eignet sich durch zusätzliche Zeichen nun auch zum Satz in weiteren mittel- und osteuropäischen Sprachen.

Anzeige:

Gestreckte Serifen
Die langen, zierlichen Flügel und kräftigen Rümpfe von Mauerseglern dienten dem Amsterdamer Schriftdesigner als Inspiration für seine erfolgreiche Schriftfamilie. Kurze, gestreckte Serifen in Verbindung mit ausgeprägten Bögen formten dieses klassische Design. Die Schrift ist offen, kräftig und kontrastreich. Sie bildet auch unter schwierigen Bedingungen lebendige und gut lesbare Zeilen. Unter weniger gehetzten Verhältnissen fühlt sich die Swift heimisch in Zeitschriften, Geschäftsberichten, Wörterbüchern und Katalogen.

Ursprünglich für die Dr.-Ing. Rudolf Hell GmbH entworfen, fand die Swift schnell Eingang in die Zeitungsbranche. Um 1995 überarbeitete Unger seinen Entwurf und brachte die Swift 2.0 auf den Markt. Unter Verwendung von PostScript-Outlines erhielt sie eine von Grund auf neue Gestalt.

In Kooperation mit Unger schuf Linotype nun die neuen OpenType-Fonts auf der Grundlage der Swift 2.0. Anders als im PostScript-Format sind Kapitälchen (Großbuchstaben in Höhe der Kleinbuchstaben) und Mediävalziffern (Ziffern mit Ober- und Unterlängen sowie variabler Laufweite) keine separaten Fonts mehr, sondern direkt im sehr viel größeren OpenType-Zeichensatz enthalten. Gleiches gilt für Ligaturen, also miteinander verbundene Zeichen.

Daneben hat Linotype im Rahmen des Updates den zur Verfügung stehenden Zeichensatz ausgebaut und alle Schnitte um Dutzende neuer Zeichen erweitert. Texte können damit in zusätzlichen mittel- und osteuropäischen Sprachen gesetzt werden.

Gerard Unger wurde 1942 geboren und studierte in den 60er Jahren an der Gerrit-Rietveld-Akademie in Amsterdam, wo er einige Zeit später einen Lehrauftrag erhielt. Seit Mitte der 70er Jahre zeichnet Unger im Unternehmensauftrag Schriften für die die Dr.-Ing. Rudolf Hell GmbH , die 1990 mit der Linotype AG zur Linotype-Hell AG fusionierte. Aus diesem Unternehmen wurde später die heutige Linotype GmbH ausgegliedert. Auch die „Praxis“ und „Demos“, die heute als Hausschriften der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt werden, stammen aus dieser immer noch währenden Zusammenarbeit.

www.linotype.com
Zurück zur Übersicht
Die aktuelle Ausgabe!
Die Branche am Montag!