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VDMA: Druck- und Papiertechnik bewegte sich auch 2009 in schwierigem Marktumfeld

Donnerstag 25. Februar 2010 - Die Hersteller von Druck- und Papiertechnik erwarten für 2010 bestenfalls eine Stagnation auf niedrigem Niveau, teilte der Fachverband Druck- und Papiertechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) anlässlich seiner Jahrespressekonferenz am Dienstag in Berlin mit.

Die globale Wirtschaftskrise hat in unseren Abnehmerbranchen zu einer starken Verunsicherung über die künftige Entwicklung geführt. Die Finanzierungsschwierigkeiten bei unseren Kunden bewirken eine extreme Investitionszurückhaltung entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Papierherstellung bis zum Druck und zur Weiterverarbeitung, sagte Kai Büntemeyer, Vorsitzender des Fachverbandes.
Mit einem Umsatzminus von 26 Prozent in 2009 bewegt sich die Branche im Mittelfeld des Maschinenbaus. Der Produktionswert der gesamten Druck- und Papiertechnik sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um etwa 23 Prozent von 8,2 Mrd. Euro auf 6,4 Mrd. Euro. Das entspricht etwa dem Niveau von 1996. Die Exporte gingen 2009 um 27 Prozent auf ein Volumen von knapp 4,6 Mrd. Euro zurück. An der Spitze der Absatzländer steht China mit einem Anteil von rund 19 Prozent im Jahre 2009. Der Export nach USA hingegen hat sich 2009 gegenüber 2008 halbiert.

Erst im zweiten Halbjahr 2010 rechnen die Hersteller von Druck- und Papiertechnik mit einer besseren Geschäftsentwicklung im In- und Ausland. Die Kapazitätsauslastung in der Druck- und Papiertechnik liegt mit 61 Prozent auf einem extrem niedrigen Niveau. Die Auftragsreichweite für die Gesamtbranche erreicht nur noch 4,5 Produktionsmonate. Daher kann für 2010 bestenfalls
mit einer Stagnation auf diesem niedrigen Niveau gerechnet werden.
Die negative Entwicklung von Auftragseingängen und Umsatz hat bei der Druck- und Papiertechnik 2009 zu Kurzarbeit und dann letztendlich zu einer Abnahme der Beschäftigung auf derzeit etwa 44.000 Mitarbeiter geführt. Der Beschäftigungsabbau ist aber noch nicht abgeschlossen.

Die Papiertechnik ist mit einem Auftragsminus von 8 Prozent in das Jahr 2010 gestartet. Der Auftragsbestand ist von 8,8 Monaten auf 9,1 Monate gestiegen. Obwohl der Umsatz für 2009 um 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist – was auf Sondereffekte und Einzelprojekte zurückzuführen ist – gibt es keine grundsätzliche Trendumkehr. Die Produktion stieg 2009 um etwa 50 Prozent auf einen Wert von rund 1,6 Mrd. Euro. Aufgrund der einzelnen Projektgrößen können derartige Sprünge in der Papiertechnik durchaus vorkommen, in dieser Größenordnung zuletzt 1996.

Die Exporte stiegen 2009 um fast 32 Prozent auf ein Volumen von knapp 1,4 Mrd. Euro. Die Exportquote liegt momentan bei etwa 83 Prozent. Bedingt durch die Branchenstruktur sind bei der Papiertechnik die Bewegungen zwischen den einzelnen Märkten ausgeprägter als in den anderen Fachzweigen. Dennoch hat sich in den letzten Jahren die Bedeutung des asiatischen Marktes bestätigt. Wichtigster Markt 2009 war wieder China mit einem Anteil von 38 Prozent.

Die Druckereimaschinen schlossen das Jahr 2009 mit einem Auftragsminus von 41 Prozent ab. 2009 sank die Produktion bei um 35 Prozent auf einen Wert von knapp 3,7 Mrd. Euro. Einen so drastischen Einbruch hat es in der Branche bisher nicht gegeben. Die Umsätze sind 2009 im Vergleich zu 2008 um minus 37 Prozent gesunken. Erst die letzten beiden Monate 2009 haben eine Abschwächung des Negativtrends bei Auftragseingang und Umsatz gebracht.

Die Exporte sind 2009 um 39 Prozent auf ein Volumen von knapp 2,4 Mrd. Euro gesunken. Die Exportquote lag 2009 bei 65 Prozent. Auch der deutsche Inlandsmarkt war rückläufig und bot keine Entlastung für die fehlende Auslandsnachfrage. Vielmehr fielen auch die Importe um fast 34 Prozent.

Die wichtigsten Einzelmärkte sind China (13 Prozent), die USA (8,2 Prozent) und Frankreich (7 Prozent). Mit Ausnahme von China waren fast alle wichtigen Märkte rückläufig. Traditionelle Märkte wie USA oder Italien brachen weg und haben sich fast halbiert. Selbst Märkte mit relativ hohen Zuwächsen wie China konnten diese Entwicklung nicht auffangen.

Die Branche weist für das gesamte Jahr 2009 in der Summe einen Auftragsrückgang von minus 32 Prozent real aus. In der zweiten Jahreshälfte zeigen sich jedoch erste Anhaltspunkte für eine langsame Erholung. Gleichzeitig ist der Auftragsbestand seit Juni von 4,2 Monaten auf 4,7 Monate angewachsen Die Entwicklung lässt die Hoffnung zu, dass die Talsohle im Bereich des Auftrageingangs erreicht ist. Die Produktion bei Papierverarbeitungsmaschinen fiel 2009 um 30 Prozent auf rund 1 Mrd. Euro. Die Umsätze sind 2009 um minus 32 Prozent real zurückgegangen.

Mit einem Anteil von über 44 Prozent an der Ausfuhr ist die Branche stark Europa lastig. Der leichte Anstieg in den asiatischen Märkten kann das in dieser Krise nicht ausgleichen. Insgesamt nimmt Europa knapp 64 Prozent aller Lieferungen auf. Für den gesamten Fachzweig fielen die Exporte im Jahr 2009 um 38 Prozent auf ein Volumen von 778 Mio. Euro. Die wichtigsten Einzelmärkte sind die USA ( 11,5 Prozent), Frankreich (6,5 Prozent) und die die Niederlande (5,2 Prozent).

www.vdma.org
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