Weiterverarbeitung
Engere Termine verlangen flexiblere Lösungen
Freitag 05. März 2010 - Mit neuen Rotationsabnahme-Systemen von Müller Martini dazu gehört auch der erste Doppelstock-Rotationsschneider Preciso DS in der Schweiz setzt Swiss Printers Ringier Print im schweizerischen Zofingen verstärkt auch auf Inline-Produktionen.
«Die Kundentermine werden immer enger», sagt der Technische Leiter Roger Bourquin, «deshalb entschieden wir uns bei der Rotationsabnahme zusätzlich zu unserer Offline- auch für eine Inline-Lösung.» Zusätzlich deshalb, weil Ringier Print Zofingen seit vielen Jahren auf das PrintRoll-System von Müller Martini vertraut. Dabei werden die Bogen aufgerollt und danach den sechs Sammelheftern und via Stangenausleger dem Klebebinder Corona von Müller Martini zugeführt.
Dazu muss man wissen, dass das Unternehmen der Swiss-Printers-Gruppe, deren Gesellschafter die Medienhäuser Ringier, NZZ und Edipresse sind, früher vorwiegend eine Zeitschriftendruckerei für die verlagseigenen Ringier-Titel war angeführt von den heutigen Flaggschiffen «Schweizer Illustrierte» (Auflage: 210 000 Exemplare), «Glückspost» (140 000), «Betty Bossi» (850 000), «Illustré» (91 000), «TV8» (83 000) und «L`Hebdo» (44 000) . Doch im vergangenen Jahrzehnt hat der Akzidenzanteil stark an Bedeutung gewonnen. Unter den Fertigprodukten befinden sich viele Zeitungsbeilagen, und die werden heutzutage unter beinahe gleichem Termindruck hergestellt wie die Zeitungen selber.
So produziert Swiss Printers Ringier Print, die täglich 250 Tonnen Papier bedruckt, heute auf ihren vier Akzidenz-Rollenoffset-Druckmaschinen immer mehr Fertigprodukte. Pro Stunde können auf den vier Maschinen bis zu 200 000 gesammelte Exemplare gedruckt und inline geklebt werden.
Um den Produktionsprozess für die jährlich rund 500 Millionen geschnittenen Exemplare zu beschleunigen, investierte Ringier Print Zofingen deshalb als Ergänzung zum bisherigen Rotationsschneider Exacto als erstes Schweizer Unternehmen in den neuen Doppelstock-Rotationsschneider Preciso DS von Müller Martini. Dieser kombiniert zwei Rotationsschneider auf minimaler Fläche. Dass er sehr platzsparend ist, erachtet der Teamleiter Druck und Projektleiter Eric Wittmann als einen grossen Vorteil des neuen Preciso DS. «Dazu ermöglicht er», so Wittmann, «hochpräzises Schneiden, was für unsere Kunden sehr wichtig ist. Er ist wegen seiner hohen Automatisierung schnell umgerüstet. Er erlaubt uns dank der Weichenstellung eine hohe und flexible Produktionsvielfalt. Und er schneidet angenehm leise.»
Die Doppelstock-Variante kann inline bei einer Rotation mit zwei Ausgängen oder bei zwei Rotationen mit je einem Falzausgang eingesetzt werden. Dabei können zwei Schuppenströme unabhängig voneinander verarbeitet werden. Bei Swiss Printers Ringier Print bedeutet dies: Entweder führen zwei Ausgänge von einer KBA Compacta oder je ein Ausgang von zwei KBA Compacta zum Preciso DS unabhängig von Auftrag und Geschwindigkeit. Das verleiht der Druckerei eine hohe Flexibilität bei der Inline-Produktion.
Neben dem Preciso DS und zwei hinter dem Rotationsschneider zum Einsatz kommenden Kreuzlegern Listo nahm Swiss Printers Ringier Print mit dem Palettierautomaten Apila eine dritte neue Rotationsabnahme-Lösung von Müller Martini in Betrieb. Der Roboter ist mit einem Doppelgreifer ausgestattet und kann gleichzeitig zwei Pakete verarbeiten. Er palettiert in Zofingen ebenfalls als Premiere für die Schweiz vollautomatisch die von der neuesten Rotoman zugeführten und in einem Kreuzleger Forte zu Paketen gefertigten Printprodukte.
«Ich habe den Apila an der drupa ’08 gesehen und dabei festgestellt», so Roger Bourquin, «dass Müller Martini in der Palettierung neue Wege gegangen ist. Die langjährige gute Partnerschaft und die gegenseitige Befruchtung beeinflusst unser Haus und Müller Martini immer wieder bei technischen Weiterentwicklungen.» «Und wir haben», ergänzt Eric Wittmann, «ein Rotationsabnahme-System aus einer Hand.»
