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Offsetdruck

Ökologisch Drucken im Bogen- und Rollenoffset

Thomas Walder produziert an der Journal-Einheit eines der vielen Anzeigenblätter

Mittwoch 10. März 2010 - Mit dem Signet „Ökologisch drucken“ zeigt Heider Druck in Bergisch Gladbach, was dem Unternehmen am Herzen liegt. Schon seit der Jahrtausendwende setzen sich die Inhaber für die ökologische Druckproduktion ein. Neue, auf dieses Unternehmensziel abgestimmte Technik bietet noch mehr Möglichkeiten zur Schonung der natürlichen Ressourcen bei höherer Effektivität und Wirtschaftlichkeit.

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Der Joh. Heider Verlag wurde 1889 gegründet und gab ein Jahr später eine eigene Tageszeitung für Bergisch Gladbach und Umgebung heraus. Auch wenn diese bereits 1952 an die Kölnische Rundschau verkauft wurde, ist Heider und Zeitung für die Region ein Synonym geblieben. Bei Heider sind immer noch zwei Zeitungsrotationen von KBA im Einsatz. Das Verlags-, Druck- und Medienhaus bietet allerdings schon länger ein vielseitiges Portfolio von Broschuren, Magazinen, Büchern, Kalendern und vielen weiteren Akzidenzprodukten im Bogenoffset bzw. von Anzeigenblättern, Fachzeitungen, Verbandspublikationen, Magazinen, Werbebeilagen, Telefonbüchern u. ä. im Rollenoffset an. Man sieht sich als Dienstleister für die jeweiligen Kunden, seien es Verlage, Verbände, Agenturen oder andere Auftraggeber. Eine dritte Säule bildet die Akquise von Print-Werbeanzeigen durch die Joh. Heider Verlag GmbH.

2002 installierte Heider eine Zeitungsrotation KBA Journal mit zwei Drucktürmen. Vier Jahre später kam ein Colora-Druckturm hinzu. Heute kann das Unternehmen im Coldset-Druck bis zu 64 Seiten im Berliner Format produzieren bzw. bis zu 48 Seiten durchgehend 4/4-farbig. Mit dieser Investition war ein erster Schritt in Richtung Energieeffizienz getan, denn der Energiebedarf ist gegenüber dem Heatset vergleichsweise gering. Bei einem 48-seitigen Produkt im Berliner Format lassen sich pro Fertigungsstunde bis zu 85 Prozent der Energiekosten einsparen. Natürlich bedeutet die Produktion im Coldset eine Einschränkung bei der Papierauswahl, denn es können nur ungestrichene Natur- und Recyclingpapiere eingesetzt werden. Dies wiederum steht im Einklang mit den Umweltzielen des Unternehmens und führte zu Schritt Nr. 2 in Sachen Ökologie im Druck. Mit den Zertifikaten FSC und PEFC unterstützt Heider Druck die ökologisch nachhaltige Waldbewirtschaftung.

Ein weiterer Schritt war die Inbetriebnahme einer neuen Rapida-Bogenoffsetmaschine im Mai 2009. Dabei setzte man erneut auf die Partnerschaft mit KBA. Schließlich wurden die Rapidas als erste Bogenoffsetmaschinen weltweit schon im Jahr 2000 mit dem Öko-Zertifikat „Emission geprüft“ der Berufsgenossenschaft ausgezeichnet. Die bei Heider eingesetzte, bis zu 18.000 Bogen/h schnelle Fünffarben-Rapida 106 mit Lackturm druckte vom ersten Tag an alkoholfrei. Damit niemand auf die Idee kommt, dennoch IPA ins Feuchtmittel zu geben, wurde die Alkoholmessung und -konstanthaltung kurzerhand ausgebaut. Außerdem kommen nur ökologische Druckfarben auf Pflanzenöl-Basis zum Einsatz. Die Tuchwascheinrichtung, mit der sich der Waschmittelverbrauch gegenüber Bürstenwascheinrichtungen drastisch senken lässt, leistet ebenfalls einen positiven Umweltbeitrag. Ebenso die LogoTronic-Vernetzung zur Voreinstellung der Druckmaschine. „So sind viele Produktionen bereits mit dem ersten Abzug verkaufbar“, freut sich Hans-Martin Heider, einer der Geschäftsführer des in vierter Generation in Familienhand befindlichen Unternehmens.

Der Makulaturreduzierung dient zudem QualiTronic Color Control in der Maschine. Das System scannt jeden Bogen und regelt automatisch die Farbdichtewerte. Zusätzlich steht DensiTronic professional bereit, um auf Messstreifen oder direkt im Druckbild auch farbmetrische Werte messen und regeln zu können. Auf der Basis dieses durchgängigen Systems erfolgte im Sommer 2009 die PSO-Zertifizierung.

Schon wenige Wochen nach Produktionsbeginn der neuen Rapida 106 zeigten sich positive wirtschaftliche Effekte. Die durchschnittliche Druckleistung über kleine und größere Auflagen hinweg stieg deutlich über 10.000 Bogen/h. Wann immer möglich läuft die Rapida 106 mit der Maximalleistung von 18.000 Bogen/h. Besonders kleine und mittlere Auflagen werden auf die Rapida 106 konzentriert, um deren kurze Rüstzeiten zu nutzen. Die hohe Automatisierung mit Plattenwechselvollautomaten, automatischer Saugringpositionierung, absenkbarem Nonstop-Rollo und ziehmarkenfreier SIS-Anlage führt zu einer Leistungssteigerung von fast 40 Prozent gegenüber den vorherigen Maschinen.

Die Rapida 106 bietet gegenüber der bisherigen Technik – Zwei- und Vierfarbenmaschinen im Mittel- und Halbformat – weitere Vorteile. So können im fünften Farbwerk Sonderfarben gedruckt und mit dem Lackwerk Dispersionslackierungen aufgetragen werden oder mit dem Druck von Mattpaste im fünften Werk und der anschließenden Dispersionslackierung auch Matt-Glanz-Effekte im Drip-Off-Verfahren realisiert werden. Die ökologische Ausrichtung von Heider Druck sollte nicht die Möglichkeit hochwertiger Veredelungen ausschließen. Hin zu edleren Drucksachen und weg vom Massengeschäft, lautet die Devise. Wo immer möglich, sollen auf die Bedürfnisse der Auftraggeber maßgeschneiderte Drucksachen höchster Qualität entstehen. Dieses Ziel bestimmt die Prozesse im Unternehmen: Gestaltung, Bildbearbeitung, Korrektorat, Versenden, Adressieren, Nummerieren (z. B. für Verlosungen in Anzeigenblättern) oder die Ausstattung der Druckprodukte mit Mailingverstärkern und Sympathieträgern wie integriertem Saatgut gehören zum breiten Dienstleistungsangebot.

Der Heider Verlag wird von Hans Heider sen. und seinem dritten Sohn Roberto geleitet. Das Verlagsprogramm umfasst Veröffentlichungen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik und Schrifttum zur bergischen Heimat sowie Bildbände. Daneben erbringt der Verlag Dienstleistungen für seine Druckereikunden wie z. B. die Akquisition und Verwaltung von Anzeigen.

Dem Unternehmen stehen aktuell etwa 6.000 m² Produktionsfläche zur Verfügung. Das Grundstück, das der Großvater der heutigen Führungsgeneration erworben hat, ist mehr als dreimal so groß. Es besteht also genügend Raum für gesundes Wachstum. „Wir sind froh, noch Reserven für zukünftige Erweiterungen zu haben. Wir sind ein lebendiger Betrieb, der noch einiges erreichen will“, erläutert Roberto Heider. 90 Mitarbeiter sowie bei Bedarf weitere Aushilfskräfte sind in Verlag und Druckerei beschäftigt. In der Regel wird im Druckbetrieb zweischichtig gearbeitet, in Stoßzeiten auch mal in drei Schichten.

www.kba.com
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