Aus den Unternehmen
2. Forum ePrint-Portal des bvdm und zipcon
Donnerstag 20. Mai 2010 - Print-Portale und Web-to-Print verbinden sich zu komplexen und ausgereiften Lösungen. Aktuelle Beispiele und Werkzeuge dazu, zeigte das 2. Forum ePrint-Portal des Bundesverbandes Druck und Medien in Kooperation mit zipcon consulting.
Vom einfachen Online-Shop zum ausgereiften Print-Portal mit integrierten Web-to-Print-, CRM- und MIS-Systemen die Bandbreite für Druck- und Medienbetriebe ist gewaltig. Und sie bietet den Betrieben gute Möglichkeiten, ihre Kundenbindung zu verbessern und online einen weiteren Vertriebskanal aufzubauen.
Dabei gibt es große Unterschiede. Je nach Zielgruppe und Geschäftsfeld variieren die Anforderungen: Offene Endkundenportale, Business-to-Business-Portale (BtB) mit direkter Paymentanbindung oder BtB-Produktions-Portale als Closed-Shop-Lösung die vorgestellte Vielfalt zeigte: Print-Portale haben sich aus der eCommerce-Nische zu einem festen und wachstumsstarken Geschäftsfeld für die Druck- und Medienbranche entwickelt.
Internet-Visionär und Publizist Tim Cole ermutigte die 100 Gäste des Forums auf allen Medienkanälen präsent zu sein. Print werde weiter eine riesige Rolle spielen. Doch Zukunftsaufgabe sei es, zusätzliche Angebote für den wachsenden Online-Markt zu entwickeln. Neue Standards erobern dabei die Internet-Shopwelt. Sie bergen, so Marcel Neiber (Laserline, Berlin), gute Chancen, zusätzliche Kundenservices wie Web-to-Print und Media Asset Management auszubauen. Oder aber auch, das Kerngeschäft zu stärken und die Qualitäten von Print virtuell und animiert dazustellen.
Voraussetzung für die Akzeptanz und den Erfolg ist die Benutzerfreundlichkeit der Portale. Qualität verkauft, lautet das Credo von Rainer Seidlitz (TÜV Süd), der in seiner Praxis Portale in puncto Informationsqualität, Datenschutz, Datensicherheit und Prozessqualität kritisch unter die Lupe nimmt. Dr. André Jordans, Justiziar des Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm), sensibilisierte zum Thema Online-Recht. Der bvdm hat kürzlich für seine Mitgliedsbetriebe Online-AGBs und Empfehlungen herausgegeben. Die Auswahl der Bezahlsysteme und Payment Provider muss sorgfältig geplant und bedacht werden, riet Jörg Mertens von Bertelsmann Financial Services.
Datenannahme und Prüfung wie kommen Jobs vom Portal in den Workflow? Peter Kleinheider, inpetto, stellte Werkzeuge z.B. für die Datenprüfung bei PDF-Uploads und Preflight-Portale vor. Dabei könne die Kontrolle und die anfallenden Korrekturen durchaus als eigene Dienstleistung und kostenpflichtiges Angebot vermarktet werden.
Vom Mediendienstleister zum Software as a Service (SaaS)-Dienstleister sieht Bernd Zipper (zipcon consulting) die Entwicklung der Branche. Ob als Portalsoftware eine zentrale Eigenentwicklung, eine dezentrale Miet-Anwendung oder eine Kombination geeignet ist, richtet sich ganz nach Größe, Anforderung, Produktions- und Marksegment des Betriebes.
Fakt ist, Print-Portale bieten Möglichkeiten für Unternehmen aller Größen und Strukturen. Olav Kollin, Kollin Mediengesellschaft, stellte mit Print4Reseller ein Druckportal mit Wiederverkäuferoption vor. Das Portal präsentiere für Großkunden, Druckereien und Agenturen einen einfachen Einstieg in das Onlinegeschäft und die Option der Eigenproduktion oder Fremdvergabe der Aufträge.
Web to Print in Social Media ist ein Wachstumsmarkt dies bewies Johannis Hatt mit myprinting.de. Gegründet im Jahr 2007 schaffte das Unternehmen allein in 2009 ein Umsatzwachstum von 400 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sein Erfolgsrezept: Beziehen Sie Ihre Kunden aus der Social Community in die Produktentwicklung mit ein! Sein Fazit, das für das gesamte Thema ePrint-Portale gelten könnte: Ideen schlagen Budget! (bvdm)