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ppi-Kundentage 2010 in Lübeck
Samstag 26. Juni 2010 - Die Verbindung der Medienkanäle Print, Online und Mobile: So lässt sich crossmedia definieren. Vom 14. bis 15. Juni 2010 diskutierte ppi Media, ein Unternehmen der manroland AG, mit 160 Gästen, wie diese Standortbestimmung sinnvoll für die Verlagsbranche zu interpretieren ist.
Benjamin Schroeter, Geschäftsführer XNiP, präsentierte den Teilnehmern mit seiner Lösung, dem XNiP-Code beispielsweise für Anzeigen oder Artikel, einen Weg, Printanzeigen mit facebook zu verbinden. Höhere Reichweiten und der Zugang zu viralem Marketing machen diesen Ansatz zum Premium-Angebot für die Anzeigenkunden der Verlage. „facebook ist für uns genauso Bestandteil von crossmedia wie Beilagendistribution“, erklärte Norbert Ohl, Geschäftsführer bei ppi Media. Wie, das präsentierte Christian Veith, ppi Media, in seinem Vortrag zur medienübergreifenden Anzeigendisposition mit AdX. Mit der ppi-Lösung können nicht nur Anzeigen für die Print-, Online- und Mobile-Angebote der Verlage übersichtlich in einer Oberfläche dargestellt und verwaltet werden, auch die Auswahl von Routen, inklusive der Resthaushaltsabdeckung mit Beilagen, ist möglich. Über eine interaktive Routenplanung können die gewünschten Verteilgebiete einfach ausgewählt und dem Anzeigenkunden im Gesamtpaket angeboten werden. Im Einsatz ist AdX bereits bei der F.A.Z. Stephan Puls, Leiter Verlagsproduktion, unterstrich die Notwendigkeit crossmedialer Lösungen: „Bei den Kollegen ist es in Bezug auf AdX wie beim iPhone. Alle wollen es haben.“
Das Thema Verteilprodukte präsentierte Matthias Tietz, Geschäftsführer Rheinisch Bergische Druckerei GmbH & Co. KG (RBD), aus einem anderen Blickwinkel. Gemeinsam mit ppi Media hat RBD ein Konzept für ein Produktmanagementsystem entwickelt, das alle Werbe- und Verteilprodukte des Verlags in einem Portal bündelt und dem Kunden so einen zentralen, kompetenten Ansprechpartner für alle Werbeanfragen zur Seite stellt. Zur Umsetzung werden weitere Partner und Interessenten gesucht.
Weniger reden, mehr zuhören. Dieser einfache und effektive Leitsatz hat bei Gulf News (Al Nisr Publishing LLC) viel verändert. Seit 2007 arbeitet CIO Edward Capaldi an der Verbesserung der Kundenzufriedenheit und Steigerung des IT-Beitrags zur Unternehmensleistung, etwa durch die zügige Lösung von IT-Problemen. Einen neuen Ansatz für IT-Management stellte Manuel Scheyda vor: IT-Services von ppi Media. Von der Datensicherung über das Einspielen von Patches und Anpassungen von Schnittstellen bis hin zur System- und Anwenderbetreuung als Application Service Provider übernimmt ppi Media alle Aufgaben zur Anwendungsadministration der Verlagsbereiche Produktion und Planung. Bei Bedarf kann die Dienstleistung um Beratungsleistungen zur Neustrukturierung der IT-Infrastruktur, inklusive Serversysteme und VMware, erweitert werden. Die Vorteile und Perspektiven des IT-Outsourcing nannte Kai Rutkowski, Geschäftsführer der Leupold Rutkowski Consulting GmbH, in seinem Vortrag zu Rightsourcing.
Indien ist ein Land mit Perspektive. Die Medienhäuser des Landes sind crossmedial aufgestellt und können durch hohe Planungs- und Produktionsautomation inzwischen hyperlokale Angebote, späte Andruckzeiten und Anzeigen in allen Ausgaben und Medien anbieten. Möglichkeiten, die Vineet Kumar Chawla, Vorstand Informationstechnik bei HT Media (Hindustan Times), in seinem Vortrag optimistisch in die Zukunft der Verlagsbranche blicken ließ.
Ein zentrales Thema der ppi-Kundentage war Prozessoptimierung. Patric Schäfer, Leiter Produktionsmanagement der Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH, wusste dazu mit den Erfahrungen des Konsolidierungsprojekts in seinem Vortrag „Aus 3 mach 1“ zu überzeugen. In nur wenigen Monaten realisiert, konnten durch die Zentralisierung der Systemlandschaften der drei Tageszeitungen Trierischer Volksfreund, Lausitzer Rundschau und Saarbrücker Zeitung signifikante Einsparungen in den Bereichen IT und Produktion erzielt werden.
Eine Richtung ist eingeschlagen. Neue Wege wollen weiterhin beschritten werden. iPad, facebook, Google und Paid Content werden die Verlagsbranche in Zukunft prägen und zum Wandel zwingen. Martin Ruhle, Geschäftsführer bei ppi Media, zeigte sich in seinem Vortrag „What would ppi do?“ optimistisch. Er präsentierte die neue ppi-Newsreader-App für das iPad und stellte unterschiedliche Paid Content-Strategien zur Diskussion. In einer Umfrage unter den Teilnehmern der ppi-Kundentage zeigt sich eine klare Tendenz. Immerhin die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass Verlage von Tablet PCs profitieren werden. Knapp 75 Prozent sehen in Paid Content ein Geschäftsmodell der Zukunft. „Die positive Resonanz der Teilnehmer und die vielen noch nicht zu Ende diskutierten Themen haben uns bestärkt, bereits heute die 11. ppi-Kundentage am 27. und 28. Juni 2011 in Hamburg zu planen“, verriet Norbert Ohl am Ende der Veranstaltung.