Inkjet & Digitaldruck
Unternehmen greifen Druck-Technologien nicht auf
Dienstag 16. November 2010 - Eine im Auftrag von OKI Printing Solutions europaweit durchgeführte Studie über betriebliche Druckanwendungen ergab, daß Unternehmen Druck-Richtliniennach wie vor nicht umgesetzen.
Damit bekräftigt die Studie die Ergebnisse des cebr-Berichts* von 2009: Geschäftskunden in ganz Europa schöpfen die möglichen Einsparungen durch Verbesserung ihrer Technologien und Optimierung von Drucklösungen nach wie vor nicht aus. Für die Studie „Was genau drucken Sie?“ befragte OKI zahlreiche Business-Anwender aus der Produktions- und Dienstleistungsbranche in insgesamt 15 europäischen Ländern. Demzufolge werden in Deutschland Materialien wie Visitenkarten (79 Prozent), Broschüren (77 Prozent) und Poster oder Banner (51 Prozent) kaum Kosten sparend von Unternehmen selbst gedruckt. Als Hauptgrund wurde eine unzulängliche Druckqualität genannt. Darüber hinaus gaben die Befragten an, daß es ihnen an Zeit fehle, herauszufinden, wie das Produzieren solcher Geschäftsdrucksachen funktioniert.
„Laut cebr-Bericht könnten Unternehmen durch Inhouse-Printing jährlich knapp vier Milliarden Euro sparen. Gerade im deutschen Mittelstand wäre das Potenzial enorm, denn unsere heimischen Betriebe liegen im Europavergleich bei der Nutzung von Inhouse-Druck, Duplex und Kostenmanagement-Software weit hinten. Fast 20 Prozent der befragten Unternehmen denken immer noch, daß ein professioneller Drucker mit Medienflexibilität zu kostspielig ist. Meistens stehen die Anschaffungskosten im Vordergrund der Kaufentscheidung, obwohl sich auf Dauer Betriebskosten, Verbrauchsmaterial und optimale Auslastung im Geldbeutel bemerkbar machen“, erklärt Bernd Quenzer, Managing Director und Vice President Central Region bei OKI Systems Deutschland, die aktuelle Lage und fügt hinzu: „Auf professionelle Druckqualität muß heute niemand mehr verzichten, wenn man die am Markt verfügbaren, einfach zu bedienenden Druck- und Kopiertechnologien nutzt.“
Des Weiteren zeigt die OKI-Studie, daß Druck-Richtlinien, die zwar europaweit in vielen Betrieben vorhanden sind, oft ignoriert oder innerhalb des Unternehmens schlecht kommuniziert werden. Nur 36 Prozent der Befragten waren sich sicher, daß ihre Firma eine unternehmensweite Richtlinie beispielsweise zum beidseitigen Drucken hat – zwölf Prozent wussten nicht einmal, ob in ihrem Betrieb überhaupt eine solche Regelung existiert. Ein anderes Thema der Studie rückt die Gratwanderung zwischen Energie und gedrucktem Dokument in den Fokus. „Für Firmen ist es wichtig, die Balance zwischen produktivem Arbeiten und schonendem Umgang mit den Ressourcen zu finden“, so Quenzer. OKI empfiehlt deshalb, Mitarbeitern klare Anweisungen für die Verwendung elektronischer Daten zu geben. Durch Einführung einer pragmatischen und durchsetzbaren Druckpolitik kann jeder Nutzer während der Arbeit Kosten senken und gleichzeitig einen Beitrag für die Umwelt leisten.
Abschließend betrachtet die Umfrage, wie „grün“ Angestellte im Vergleich zu ihrer privaten Wohnumgebung sind. Das Ergebnis bestätigt die Vermutung: Zu Hause wird wesentlich umfangreicher recycelt – etwa Glas, Metall, Papier und Kunststoff – als am Arbeitsplatz. Ein Grund könnte der Mangel an geeigneten und nahegelegenen Entsorgungsmöglichkeiten im Betrieb sein. Lediglich 46 Prozent der Befragten geben an, getrennte Müllbehälter in ihren Büros haben. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Denn die private Haltung läßt sich durchaus auf den Arbeitsplatz übertragen, wenn die Arbeitgeber die Mitarbeiter darin unterstützen. Quenzer gibt zu bedenken: „Sowohl bei Unternehmen als auch bei Mitarbeitern läßt sich im Hinblick auf das Druck-Management ein hohes Verbesserungspotenzial erkennen. Wie bereits der cebr-Bericht gezeigt hat, können dadurch signifikante Vorteile für Produktivität, Kosten und Wettbewerb erzielt werden.“
*Die im März 2009 veröffentlichte Studie des Centre for Economics and Business Research Ltd (cebr) beurteilte die Druckmärkte in 23 Ländern einschließlich Russland, Dubai, Großbritannien und 20 Ländern auf dem europäischen Festland.