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MIS: Der Schlüssel einer erfolgreichen JDF-Implementierung

Dienstag 07. Dezember 2010 - JDF ist sowohl eine Spezifikation als auch eine Technologie. Besonders seine große Anpassungsfähigkeit an diverse Workflows und Umgebungen macht JDF reiz- und wertvoll für den Druckworkflow.

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Gleichzeitig haben diese Flexibilität, seine Komplexität und die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten in den einzelnen Unternehmen und Produktionsbereichen jedoch auch für Verwirrung gesorgt.
Das Ziel dieses Beitrags ist es daher, die Unklarheiten aus der Welt zu schaffen, darzustellen, wie JDF in einem Produktionsablauf funktioniert, und Unternehmer und ihr Führungspersonal darüber zu informieren, wie einfach JDF in ihre Arbeitsabläufe integriert werden kann.
Das JDF-Konzept und seine Ziele leuchten laut Network PDF ein. In ihrem Nachschlagwerk JDF: A Guide for Managers erläutert die Vereinigung: „Das Ziel und Konzept von JDF ist es, ein Standardformat für den Transfer und das Sammeln von Auftragsparametern und Daten zu entwickeln, wodurch eine bessere automatisierte Kommunikation von der ersten Dateneingabe bis zu Versand und Rechnungsstellung in einer allumfassenden Workflowautomatisierung ermöglicht wird. Dabei reicht es jedoch nicht aus, dass die Maschinen JDF-fähig sind. Sie müssen von einem JDF-zertifizierten Managementinformationssystem (MIS) verwaltet werden, und nur durch die Verknüpfung der Prozesse mittels eines MIS-Systems können Druckunternehmen die Vorteile von JDF voll ausschöpfen.“

In der Druck- und Verpackungsindustrie gibt es eine große Anzahl unterschiedlicher MIS-Systeme. Während manche Systeme unternehmensweit Managementberichtwesen, Auftragsplanung, Kalkulation, usw. integrieren, fokussieren sich andere Systeme auf eine spezielle Abteilung wie etwa die Druckvorstufe. MIS-Systeme können potentiell der Herzschlag eines Unternehmens oder einer Abteilung sein. Falls richtig angewandt, können MIS-Systeme einen enormen Einfluss auf die Produktivität ausüben, indem Prozesse automatisiert und bestimmte Aufgaben, wie etwa die Mehrfacheingabe von Daten, überflüssig werden. Sie können das Fehlerrisiko senken und gleichzeitig die Makulatur reduzieren, was sich letztendlich deutlich auf das Gesamtergebnis unter dem Strich auswirkt. Sie bilden somit den Kern eines automatisierten Workflows.
Der Bau eines nahtlosen, automatisierten Workflows erfordert ein intelligentes MIS-System, dass JDF-kompatibel ist. JDF-fähige Systeme können die gesamte Produktionskette positiv beeinflussen. Ein MIS-System muss beispielsweise in der Lage sein, Maschinen anzuweisen und die Auftragsausführung zu steuern. Um diese Anweisungen und Kontrolle bieten zu können, muss ein MIS-System sowohl JDF als auch JMF verstehen, lesen und schreiben können und in der Lage sein, den Input und die Parameteranforderungen jeder einzelnen Maschine zu speichern und zu nutzen. Außerdem muss es den Auftrag organisieren und archivieren können, und was am allerwichtigsten ist, die Kommunikation zwischen den Systemen unterschiedlicher Anbieter (Druckmaschinen, Bindesysteme, usw.) unterstützen.
In der oben erwähnten Abhandlung illustriert Network PDF die Interaktion zwischen JDF und MIS folgendermaßen: „Stellen Sie sich JMF als einen Zug vor und JDF als die Fracht, die mit dem Zug befördert wird. Der Workflow sind die Schienen und die einzelnen Stationen im Workflow sind die Bahnhöfe, an denen JDF-Informationen benötigt werden. Das MIS-System fungiert als Weichenstellwerk, das sicherstellt, dass die Züge ungehindert zum nächsten Bahnhof fahren können und rechtzeitig ankommen.“
JDF-fähige Systeme sammeln Daten, die durch ein MIS-System analysiert werden können. Dadurch werden wertvolle Informationen hinsichtlich des Status von Produktionsprozessen und möglichen Verbesserungsmöglichkeiten gesammelt. Der größte Mehrwert, den ein MIS-Anbieter mit integrierter JDF-Automatisierung zu bieten hat, ist seine Fähigkeit, eine gemeinsame, anbieterunabhängige Sprache zu sprechen, die eine umfassende und durchgängige Automatisierung und somit mehr Flexibilität ermöglicht, besonders für Unternehmen, die Maschinen von verschiedenen Herstellern einsetzen.

Die Zusammenhänge werden noch besser verständlich, wenn man sich beispielsweise veranschaulicht, wie die JDF-Verbindung zwischen dem DiMS.NET! MIS-System und der Druckvorstufe funktioniert. Das folgende Beispiel zeigt anschaulich, wie ein intelligentes MIS-System JDF nutzt, um mit anderen Systemen im Produktionsprozess zu interagieren.
DiMS! verschickt eine Anfrage an die Vorstufe für die automatische Erstellung einer Auftragstasche. Die Vorstufe empfängt alle Auftragsdaten von DiMS.NET! über JDF. Danach errechnet DiMS! die optimalen Ausschießschemata für den Auftrag und schickt diese automatisch an die Vorstufe. Diese detaillierten Informationen garantieren Rückmeldungen in Echtzeit für die gesamte Auftragsverwaltung.
DiMS.NET! legt daraufhin den Ablaufplan in der Vorstufe mittels JDF fest. Anhand der Informationen von DiMS! über die Anzahl der Farben, die Papierqualität und die Drucktechnik werden die Druckparamater automatisch in der Vorstufe registriert.
Falls der Kunde noch Änderungen vornehmen will oder wenn Kapazitätsengpässe dazu führen, dass ein Auftrag auf eine andere Maschine umgeleitet werden muss, aktualisiert das DiMS!-System alle mittels JDF verknüpften Systeme. Wenn etwa die Seitenanzahl im Nachhinein geändert wird, wird dies zunächst in DiMS! eingegeben. Dadurch sind alle entscheidenden Informationen, wie Preise, Auftragsplanung, Ausschießschemata und die elektronischen Auftragstaschen auf dem neuesten Stand. DiMS! leitet die Änderung ebenfalls über JDF an die Vorstufe weiter, wo der entsprechende Auftrag ebenfalls angepasst wird.
Falls ein Kunde seine Freigabe ändert, wird sie an DiMS.NET! auf Seitenebene zurückgeschickt und ist somit schnell abrufbar und leicht zu kontrollieren. Wenn die Platten vorbereitet werden, erhält DiMS.NET! die Verbrauchsdaten und die damit verbundenen Kosten von dem Plattenbelichter über JMF.
Dieses Beispiel zeigt die Vorteile eines JDF-fähigen MIS-Systems auf – das Ergebnis sind eine unternehmensweite Effizienzsteigerung und eine Verbesserung der Produktionsabläufe.

Alle Daten werden digital verwaltet. Informationen können somit problemlos von verschiedenen Mitarbeitern kontrolliert, weitergeleitet, aktualisiert, geändert und bewertet werden.
Aufträge können direkt an die Maschinen gesendet und müssen nicht per Hand übertragen werden. Das spart Zeit und ermöglicht eine schnellere Bearbeitung.
Lohn- und Gemeinkosten werden gesenkt – JDF verwaltet Projekte im Workflow mit sehr wenig Bedienereingriffen.
Durch standardisierte Formate können die Software und die Maschinen vieler unterschiedlicher Anbieter gesteuert und konfiguriert werden.
Der Produktionsprozess und die Produktqualität werden verbessert.
Das Ausfallrisiko wird auf ein Minimum gesenkt, wodurch Zeit und Geld eingespart werden kann.
Typische Übertragungsfehler werden vermieden und das Serviceniveau somit angehoben.
Die JDF-Workflowintegration führt zu einem effizienteren Workflow mit gesenkten Kosten und weniger Ausschuss.
Die JDF-Implementierung ermöglicht einen geschlossenen, umfassenden Kommunikations-kreislauf zwischen den Prozessen.
Die Zukunftsprognose für JDF und die Rolle von DiMS!
In den vergangenen Jahren hat sich JDF zu einem beliebten Diskussionsthema entwickelt. Zunächst hat die Industrie JDF nur sehr langsam angenommen. Durch die Verwirrung und Skepsis hinsichtlich des JDF-Standards haben viele MIS-Softwareanbieter nur sehr zögerlich Zeit und Geld in die Zertifizierung investiert. In der jüngsten Zeit wächst jedoch die Anzahl der Druckunternehmer, die höchst interessiert an den Kosten- und Zeiteinsparungen sind, die eine JDF-zertifizierte MIS-Lösung bieten kann.
DiMS! organizing print war einer der Vorläufer auf diesem Gebiet und der erste MIS-Anbieter, dessen Software, DiMS.NET!, offiziell auf dem höchstmöglichen Level durch CIP4 zertifiziert wurde. DiMS! ist ein engagierter Befürworter von CIP4, hat kürzlich seine Mitgliedschaft zur Partner Member-Mitgliedschaft erweitert und setzt sich aktiv für das JDF-Standardprogramm ein.
Und was hat das alles für MIS-Entwickler zu bedeuten? DiMS! organizing print ist zuversichtlich, dass alle Anbieter in der Druck- und Verpackungsindustrie diesem Beispiel folgen werden und sich an den JDF-Zertifizierungsprogrammen beteiligen werden, um der gesamten Industrie dieses wertvolle Instrument zur Verfügung zu stellen. Die Verknüpfung verschiedener zertifizierter Produkte vereinfacht den Implementierungsprozess für das Druckunternehmen, beseitigt viele Barrieren, die bei der Implementierung verschiedener Maschinen und Systeme entstehen, und garantiert einen präzisen und effizienten Workflow.
Jüngste Medienberichte bestätigen die positiven Auswirkungen von JDF-fähiger MIS-Software auf den Geschäfts- und Produktionsverkehr anhand von Fallbeispielen, die belegen, dass diese Kombination der einzige Weg ist, der es Druckunternehmen ermöglicht, sich durch unmittelbare Kosteneinsparungen und nachhaltige Vorteile gut für die Zukunft aufzustellen.

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