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Weiterverarbeitung

Fotobuch-Pionier mit kurzer, aber glänzender Firmengeschichte

Von einer Galerie aus haben Besucher einen guten Blick auf alle Bereiche der Produktion – hier auf den Digitaldruckbereich.

Donnerstag 28. April 2011 - Schon 2003 hatte Hans Velthuizen die Idee mit den Fotobüchern. Er entwickelte eine spezielle Software, mit der jeder sein eigenes, digital gedrucktes Fotobuch gestalten konnte. Er gründete Albumprinter in Amsterdam und bot europaweit als Erster über das Internet Fotobücher an, die direkt nach Hause geliefert wurden.

Um die rasant wachsende Nachfrage zu erfüllen, wurden seitdem die Produktionsabläufe immer wieder automatisiert. Für den Einhängebereich wählte Albumprinter die Fotobuchlinie Diamant MC Digital – und ist begeistert.

Im Vergleich zu Alben haben Fotobücher zahlreiche Vorteile. Ohne Mehrarbeit können sie ein- oder mehrmals hergestellt werden. Die Seitenanzahl kann frei gewählt werden. Nicht nur den Inhalt, auch den Einband kann der Nutzer gestalten. Kein Wunder also, dass die Resonanz der Kunden von Anfang an äusserst positiv und die Zuwachsraten überwältigend waren.

Das Geschäft boomt. Von 2003 bis 2007 stieg der Umsatz bei Albumprinter um gigantische 22’000 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs von vier im Jahr 2005 auf 130 nur vier Jahre später. Albumprinter wurde 2007 vom führenden niederländischen Wirtschaftsmagazin FEM/Business als eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen eingestuft. 2008 war die Firma einer der Finalisten des Red Herring Europe 100, der die 100 vielversprechendsten Technologie-Unternehmen in Europa listet.

Albumprinter war auch Gewinner bei Technology Fast 50, bei dem das Beratungs- und Prüfungsunternehmen Deloitte die 50 am schnellsten wachsenden Unternehmen der Technologiebranche für ihre unternehmerischen Leistungen auszeichnet. Anfang 2007 investierte die Investmentgesellschaft Van den Ende & Deitmers langfristig in Albumprinter und schaffte so die Möglichkeit zu weiterem Wachstum. 2008 wurde für das Endkundengeschäft die Marke Albelli eingeführt. Das Produktionswerk – schon vorher in Den Haag – zog um in ein neues, grosszügig und offen konzipiertes Gebäude.

Mit dem Wachstum war es notwendig geworden, sowohl den Maschinenpark als auch die Arbeitsweise anzupassen. In den ersten Jahren hatte Albumprinter kleine Maschinen eingesetzt, die modifiziert worden waren, um den speziellen Anforderungen gerecht zu werden. „Durch den hohen manuellen Arbeitsanteil, den diese Maschinen erforderten, hing die Buchqualität stark vom einzelnen Maschinenbediener ab“, erklärt Produktionsleiter Ed Koks. „Wir brauchten nun Produktionsmittel, mit denen eine gleichbleibende Qualität sicherzustellen war.“

Um eine durchgängig hohe Qualität sicherzustellen, wurde eine ganze Reihe von Arbeitsschritten automatisiert. Die Weiterverarbeitung von Kleinstauflagen ab Auflage 1 war ein völlig neuer Markt, fertige Lösungen gab es noch nicht. Um diese zu finden, arbeiteten Albumprinter und Müller Martini Buchtechnologie kreativ und konstruktiv zusammen. Die Diamant MC erwies sich als hervorragende Basis, in die genau die Erweiterungen integriert werden konnten, die notwendig sind, um hochwertige Fotobücher im großen Stil zu produzieren.

„Die Mitarbeiter von Müller Martini Buchtechnologie hatten nicht nur offene Ohren für unsere Bedürfnisse, sondern sie fanden auch immer erstaunlich schnell zukunftsweisende Lösungen“, lobt Werksleiter Jacco Buurman. Seit Juni 2010 hängt Albumprinter tagein, tagaus die Hardcover-Fotobücher mit der Fotobuchlinie Diamant MC Digital ein – bisher schon bis zu 16’000 am Tag. „Wir suchten eine Maschine, die eine gleichbleibende Qualität liefert und bekamen eine Maschine, die zudem einen deutlich erhöhten Ausstoss ermöglicht. Sie bietet die Voraussetzung für weiteres und wirtschaftliches Wachstum.“

Und das Wachstum geht weiter – zwar weniger spektakulär als in den ersten Jahren, aber immer noch beachtlich. 2010 hat Albelli um 35 Prozent zugelegt, 2011 werden – da zwei kleinere britische Fotobuch-Hersteller übernommen werden – sogar 50 Prozent angestrebt. Damit einher geht eine weitere Automatisierung, bei der vor allem die bereits vorhandenen Maschinen intelligent miteinander verkettet werden.

Jacco Buurman hat klare Ziele. „Das Wichtigste, um am Markt bestehen und weiter wachsen zu können, ist, dass unsere Kunden zufrieden sind. Dann kommen sie immer wieder zu uns zurück. Kundenzufriedenheit erreichen wir mit Qualität, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit.“ Die Lieferfristen will er senken. Im Moment verspricht Albumprinter Auslieferungen in Holland nach spätestens vier Tagen ab Bestellung – dabei werden schon heute 93 Prozent der Bestellungen nach nur drei Tagen ausgeliefert. In den anderen Ländern erhalten die Kunden ihre Bücher spätestens nach sechs Tagen.

Die Produktpalette wird regelmäßig erweitert. Neben Fotobüchern in vielen Formaten und Ausstattungen sind personalisierte Wand- und Terminkalender, Grußkarten und Leinwände im Programm. Etwas mehr als die Hälfte von Albellis Kunden leben in Holland und Belgien. Knapp die Hälfte in England, Deutschland und Frankreich. Insgesamt lieferte Albelli 2010 Fotobücher in 144 verschiedene Länder aus. Das Internet machts möglich.

Kunden sind im Produktionswerk willkommen. Fast täglich blicken Besuchergruppen von der Galerie, die weit in die Halle hineinragt. Von dort haben sie einen guten Überblick über die gesamte Produktion. Wer in der Umgebung wohnt, kann sein Buch sogar selbst abholen. Albelli ist eben in jeder Beziehung nah am Kunden und an dessen Wünschen und Bedürfnissen.

www.mullermartini.com
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