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Wachwechsel bei FINAT

Kurt Walker - Präsident von FINAT

Samstag 11. Juni 2011 - FINATgibt bekannt, dass Kurt Walker auf dem diesjährigen Jahreskongress in Sizilien zum neuen Präsidenten ernannt wurde. Kurt Walker übernimmt das Amt von Andrea Vimercati und wird die Geschicke der FINAT in den kommenden zwei Jahren leiten.

Kurt Walker (Jahrgang 1950) ist gegenwärtig CEO bei tesa Bandfix in der Schweiz. 1999 wurde er Mitglied des FINAT-Vorstandes. Bisher trug er als FINAT-Vizepräsident und Mitglied des Mitgliedschaftsausschusses Verantwortung.

Es gibt keine bessere Möglichkeit, Kurt Walker kennenzulernen, als ihn und den scheidenden FINAT-Präsidenten Andrea Vimercati in einem Gespräch über ihre Sichtweisen zur aktuellen und zukünftigen Position von FINAT zu erleben. Es treffen zwei Männer aufeinander, die zwar verschiedenen Generationen angehören, dennoch aber sehr viel gemeinsam haben. Das Gespräch gibt die Richtung vor, in die sich FINAT konsequent weiter entwickeln wird, um sich den Chancen und Herausforderungen der Verpackungsindustrie, von der der Verband ein wichtiger Bestandteil ist, zu stellen.

Andrea Vimercati betonte, dass der FINAT-Vorstand und seine verschiedenen Ausschüsse gemeinsam daran gearbeitet hätten, eine Plattform für die Entwicklung der Branche über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren zu schaffen. Hierfür hätten sie die vorrangigen Chancen und die dringendsten Herausforderungen benannt. „Diese Plattform, die bereits eine Menge erreicht hat, ist immer noch aktiv“, sagt Kurt Walker, „und der neue Präsident wird die Strategie unverändert fortführen. Unser Motto lautet nach wie vor ‚Kontinuität mit Flexibilität‘ und wir werden weiterhin engagiert zukünftige Entwicklungen prognostizieren und uns auf diese vorbereiten sowie auf aktuelle Veränderungen reagieren.“

Es ist unübersehbar, dass beide Männer trotz des Altersunterschieds von 25 Jahren ähnlich denken. Der neue Präsident Kurt Walker betont wie Andrea Vimercati, dass es notwendig sei, die Industrie wieder zu verjüngen. Dies erfolgt durch die Einrichtung des Young Managers’ Club und die laufenden Arbeiten zur Einbeziehung neuer Online-Medien, die, so Kurt Walker, „ein untrennbarer Bestandteil des Alltags geworden sind und in vielfältiger Weise einen umfassenden Beitrag zur Wirtschaft leisten können“.

Andrea Vimercati ergänzt zu diesem Thema: „FINAT bieten seinen Mitgliedern, die aus jeder Stufe der Lieferkette stammen, was für Branchenverbände doch recht ungewöhnlich ist, ein wichtiges Kommunikationsforum. Und wir haben sowohl im Vorstand als auch in den Ausschüssen ein starkes Team aufgebaut, um die interaktive Kommunikation weiter voranzutreiben. Während meiner Amtszeit habe ich einen entscheidenden Schritt zur Transparenz innerhalb der FINAT-Hierarchie erlebt. FINAT baut erneut offene Partnerschaften zu nationalen Verbänden auf und ich habe mich persönlich dafür eingesetzt, diese Botschaft in Europa bekannt zu machen. Wir sind eine Branche und müssen uns auch als eine einheitliche Branche darstellen: Vereinigte Etiketten Europas!“

„Wir können besser sein, wenn wir zusammenarbeiten und der Welt gegenüber im Einklang auftreten, indem wir als eine Gemeinschaft sprechen. Sehen Sie sich an, wie stark und erfolgreich der amerikanische TLMI ist. Doch ist es einfacher, eine einzelne Kommunikationsplattform zu schaffen, wenn man nur ein Land repräsentiert. In Europa müssen wir unterschiedliche Sprachen und Kulturen berücksichtigen. Doch FINAT kann die Einheit der europäischen Etikettenindustrie vorantreiben und als Dachorganisation sowie über sinnvolle Beziehungen und Dialoge mit den nationalen Verbänden in Europa als auch darüber hinaus ein äußerst funktionales Arbeitsforum schaffen. In der Selbstklebetikettengemeinschaft dürfen wir nicht vergessen, dass wir in zunehmendem Maße Bestandteil der weltweiten Verpackungsgemeinschaft und damit des erweiterten globalen Marktes für Konsumgüter sind. Das bedeutet, dass wir eine völlig neue Mentalität entwickeln müssen.“

Weitere Schwerpunkte der Präsidentschaft von Andrea Vimercati, die auch in der Amtszeit von Kurt Walker weiter Priorität genießen werden, sind die Arbeit mit der Gesetzgebung sowie natürlich die gesamte Nachhaltigkeitsproblematik. „Diese beiden Aktivitäten müssen im globalen Kontext gesehen werden“, sagt Kurt Walker. „Während FINAT in Europa der ‚zentrale Bearbeiter‘ sein muss, nehmen wir auch Kontakte zu anderen Regionen, wie TLMI und LATMA, und zu den globalen Organisationen auf. Heutzutage machen Fragestellungen zur Gesetzgebung und Nachhaltigkeit nicht vor den Grenzen anderer Länder halt.“

Das neue Engagement von FINAT zum Gedankenaustausch mit den Mitgliedern wird demnächst durch eine moderne neue interaktive Website gefördert. Die Mitglieder werden in der Lage sein, sich online über aktuelle Dokumentationen zu Themen wie Gesetzgebung und Nachhaltigkeit zu informieren, die Auswirkungen auf die Selbstklebeetikettenbranche haben. „Die neue FINAT-Internet-Plattform berücksichtigt technisch führende Technologien und wird den Mitgliedern einen faszinierenden Zugang zu einer umfassenden Datenbibliothek gewähren, die für ihr Geschäft von Interesse sein kann. Letztendlich sind die FINAT-Mitglieder größtenteils Familienunternehmen, die keine großen Rechts- oder Managementabteilungen besitzen.“

Wenn die neue Plattform voll einsatzbereit ist, stehen auf der FINAT-Tagesordnung weiter „jene zahlreichen Gesetzesfragen und der Umweltschutz, einschließlich der ablösbaren Schicht und des Recyclings des Gitterabzugs, REACH und weiterer Fragestellungen zur Verbrauchersicherheit“, fährt Kurt Walker fort. „Wir müssen mit unseren Schwesterorganisationen zusammenarbeiten, um eine einheitliche Strategie zur Präsentation der Vorteile von Haftetiketten zu entwickeln, damit wir unseren Bekanntheitsgrad in der breiteren Verpackungsindustrie vergrößern und unseren Gesamtanteil am Markt steigern können.“

„Das Global Packaging Project (GPP) wird hier nach Entfaltung seines gesamten Portfolios an Messwerkzeugen eine wichtige Rolle spielen“, ergänzt Andrea Vimercati. „FINAT ist ein aktiver und bereitwilliger Teilnehmer am GPP. Wir repräsentieren die europäische Selbstklebeetikettenbranche insgesamt und sprechen dort mit einer deutlichen Stimme.“

„Klebeeetiketten bieten weiterhin eine hervorragende Flexibilität und Vielseitigkeit mit zahlreichen weiteren funktionalen Zusatznutzen“, sagt Kurt Walker fort: „Sie sind eine wichtige Voraussetzung für RFID und die Produktauthentifizierung sowie für manipulationssichere Leistungsmerkmale. Mit einem Anteil von 50 % am Etikettenmarkt müssen wir wirklich kreativ sein, um diese Position angesichts des umfassenden Wettbewerbsdrucks von anderen Technologien, wie von Sleeve-Etiketten und zunehmend auch von Inmould-Etiketten, weiter auszubauen. Doch gibt es absolut keinen Grund, pessimistisch zu sein. Vor allem nicht, wenn der Gesamtmarkt wächst – und da neue Marktteilnehmer weltweit zur Konsumgesellschaft hinzukommen, wächst er wirklich exponentiell. Zudem stärkt unsere Branche ihren Auftritt im breiteren Kontext der Verpackungsindustrie zusammen mit der ergänzenden Weiterverarbeitung von breiten Rollenformaten. Es gibt hier echte Chancen, neue Partnerschaften und Kooperationen aufzubauen und eine Wissensplattform zu schaffen, die Auskunft darüber gibt, auf welch vielfältige Art und Weise der Schmalbahndruck und die Weiterverarbeitung von Selbstklebeetiketten den Kernbereich der Verpackungsindustrie unterstützen können.“

Da die europäische Industrie nach der Wirtschaftskrise wieder an Fahrt gewinnt, sind sich der scheidende und der neue FINAT-Präsident einig in der Überzeugung, dass es auf allen Stufen der Selbstklebeetiketten-Lieferkette viel zu gewinnen gibt, wenn FINAT ein kreatives Umfeld für die gesamte Industrie schaffen kann, in der, wie Marshall McLuhan es bezeichnet, „das Medium die Botschaft“ ist.

„Das Klebeetikett verdient es per se, als Marketing-Tool und als intelligente Produktkennzeichnung gefördert zu werden, und unsere aktuelle und zukünftige FINAT-Agenda ist diesem Ziel vorrangig verpflichtet“, sagt Andrea Vimercati.

Das letzte Wort soll jedoch Kurt Walker haben: „Sicherlich werden alle FINAT-Mitgliedsunternehmen von diesem Konzept in einem immer wettbewerbsintensiveren, globalisierten Geschäftsumfeld profitieren. Die guten Zeiten liegen vielleicht hinter uns, doch die besseren kommen sicherlich noch!“

www.finat.com
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