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6. Tarifverhandlungsrunde in der Druckindustrie startet
Dienstag 28. Juni 2011 - Die Tarifverhandlungen in der Druckindustrie werden am Dienstag, 28. Juni 2011, in sechster Verhandlungsrunde in Berlin weitergeführt.
Bisher konnten Arbeitgeber und Gewerkschaft keinen Konsens erzielen. In der grundsätzlichen Ausrichtung eines zukunftsfähigen Manteltarifvertrages gehen die Vorstellungen der Arbeitgeber und der Gewerkschaft weit auseinander, so bvdm-Verhandlungsführer Dr. Wolfgang Pütz. „Der Gewerkschaft fällt es schwer, die Situation der Branche anzuerkennen. Stattdessen fährt ver.di einen riskanten Kurs, der die Betriebe schwächt, Arbeitsplätze gefährdet und den Flächentarif aushebelt.“
Die Arbeitgeber hatten ver.di in den vorherigen Verhandlungen eine Fülle von konkreten Vorschlägen auf den Tisch gelegt, bisher ohne konstruktive Antwort. Der Bundesverband Druck und Medien bezweifelt daher, dass die Gewerkschaft angesichts ihrer Verweigerungshaltung, dem Aufruf zu Streiks und der Betonung von Haustarifverträgen ernsthaft an einem Erhalt des Flächentarifs interessiert ist. Pütz: „Die Verbände der Druckindustrie haben durch ihre Konkretisierungen in den Verhandlungen unter Beweis gestellt, dass sie zum Flächentarifvertrag stehen. Die Arbeitgeber appellieren nun erneut an ver.di, statt zu blockieren, an der Zukunftsfähigkeit der Branche mitzuarbeiten.“
Die Arbeitgeber haben bisher einen Vorschlag zur Änderung der Besetzungsregeln an Maschinen des Zeitungsdrucks vorgelegt, ebenso konkrete Vorschläge zur Entwicklung der Hilfsarbeiterlöhne in Verbindung mit einer Begrenzung von Zeitarbeit. Für eine Erhöhung des Arbeitszeitkorridors auf bis zu 40 Stunden pro Woche durch freiwillige Betriebsvereinbarung hatten die Arbeitgeber beschäftigungssichernde Elemente in Aussicht gestellt. Schichtarbeiter in überwiegender Nachtarbeit beim Druck von Zeitungen sollen nicht länger als bisher arbeiten.