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Heidelberg richtet Ausbildung am Standort Ludwigsburg neu aus

Der Auszubildende Dennis D'Angelo präsentiert seine Abschlussarbeit vor dem Auszubildenden Tim Howanski, den Ausbildungsbeauftragten Vittorio Palazzolo und Sözer Kutlu sowie Eckard Wolf, verantwortlich für die Ausbildung in Ludwigsburg (von links nach rechts).

Dienstag 05. Juli 2011 - Die Auszubildenden der Heidelberg Postpress Deutschland GmbH am Standort Ludwigsburg profitieren seit gut einem Jahr von einem neuen prozessorientierten Konzept, das sie von Anfang an in die reale Produktion mit einbindet.

Anstoß gegeben für die komplette Neuausrichtung der Ausbildung hatte unter anderem die veränderte Situation nach den durch die Wirtschafts- und Finanzkrise notwendig gewordenen Strukturmaßnahmen am Standort. Aber auch die Erfahrungen, die die Kollegen der beruflichen Bildung bereits an anderen Standorten gesammelt hatten, waren mit ausschlaggebend.
„Wir haben sozusagen aus der Not eine Tugend gemacht“, erklärt Standortleiter Rolf Munz, „und verfügen nun über ein Ausbildungskonzept, für das wir von allen Seiten viel Lob erhalten. Wir haben Anfang des vergangenen Jahres alle uns zur Verfügung stehenden Optionen sorgfältig geprüft und uns letztendlich dafür entschieden, die Ausbildung am Standort Ludwigsburg völlig umzukrempeln und neu zu ordnen“.

Die Auszubildenden sind nun von Anfang an in reale Arbeitsaufgaben eingebunden, reine Übungsaufgaben gehören fast vollständig der Vergangenheit an. Bereits im ersten Ausbildungsjahr erledigen die jungen Menschen die große Projektarbeit an der Berufsschule – die Anfertigung eines Schraubstockes – völlig eigenverantwortlich. Von der Projektplanung über die Teilebeschaffung bis hin zur Terminierung mit den Kollegen an der CNC-Fräsmaschine sowie Teilebearbeitung und Montage arbeiten sie selbstständig und nicht nach Anweisung. „Unsere Azubis sind so motiviert und denken so umfassend mit, dass ihre Vorschläge und Anregungen zu Aufträgen und Projekten aufgegriffen werden und zu Verbesserungen führen“, freut sich Eckard Wolf, verantwortlich für die Ausbildung in Ludwigsburg. Besonders beeindruckt hat ihn die Veränderung, die bei den Auszubildenden zu verzeichnen war, die bereits vor der Neuausrichtung mit von der Partie waren. „Dass nochmals so ein Motivationsschub möglich war, hätte ich nicht für möglich gehalten.“

Lernfortschritt, Bewertungen und Erfolge werden vom jeweiligen Ausbildungsbeauftragten und dem Auszubildenden halbjährlich in einem Entwicklungsbogen festgehalten. Die jungen Menschen lernen so auch, sich selbst einzuschätzen. Es verwundert daher nicht, dass im Gespräch mit den Auszubildenden über ihre Ausbildung bei Heidelberg die meistgenannten Begriffe „selbstständig“ und „eigenverantwortlich“ lauten. Neu ist auch, dass die Einweisung der Azubi-Kollegen beim Bereichswechsel, der alle zwölf Wochen stattfindet, von den Auszubildenden selbst vorgenommen wird. Das Erlernen und Fördern nicht nur von Fachkenntnissen, sondern auch von kommunikativen und sozialen Fähigkeiten ist seit je her ein wichtiger Aspekt bei Heidelberg.

Um die Neuausrichtung der Ausbildung so umfassend und rasch zu realisieren, war es notwendig, viele Verantwortliche an einen Tisch zu bringen. Standortleitung, Personal- und Ausbildungsverantwortliche, Betriebsrat und natürlich die Produktionsleitung mussten sich einig werden und das neue Konzept auf den Weg bringen. „Von Produktionsseite her war gleich Begeisterung für die Idee vorhanden“, erklärt Produktionsleiter Franz Kaiser, der das Projekt maßgeblich mit vorangetrieben hat. „Wir konnten unsere Überlegungen einbringen und diese schnell und konstruktiv umsetzen.“

Und auch die Ausbildungsbeauftragten, die ihre eigene Ausbildungsarbeit und Vorgehensweise teilweise umstellen mussten, sehen sich durch das neue Konzept und die eigenständige Arbeitsweise der Auszubildenden entlastet.

Einen weiteren positiven Aspekt hat das neue Ausbildungskonzept: Die Zusammenarbeit mit den anderen Standorten des Heidelberger Ausbildungsverbundes – Wiesloch-Walldorf und Amstetten – wurde intensiviert. „Dieser Verbund ist mit Garant für die erfolgreiche Umsetzung in Ludwigsburg“, so Werner Bader, Leiter der Beruflichen Bildung bei Heidelberg. „Unter Berücksichtigung der standortspezifischen Aspekte in Ludwigsburg haben wir unser Konzept dort in einigen Punkten sogar noch weiter ausgebaut. Ein überschaubarer Standort wie Ludwigsburg eignet sich gut dafür, neue Konzepte schnell umzusetzen und davon in der Folge auch an anderen Standorten zu profitieren.“

In Ludwigsburg werden Industriemechaniker und Mechatroniker ausgebildet. Zusätzlich werden Stellen für Studierende im Rahmen des Dualen Hochschulstudiums Baden-Württemberg für den späteren Einsatz in der Entwicklung, in der Produktion sowie im Product Management angeboten.

Für eine Ausbildung mit Beginn am 1.9.2012 können Interessierte sich – idealerweise online – unter www.heidelberg.com bewerben.

www.heidelberg.com
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