Aus den Unternehmen
Heidelberg mit verbessertem operativen Ergebnis
Dienstag 09. August 2011 - Heidelberg hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2011/12 (1. April bis 30. Juni 2011) den um Währungsschwankungen bereinigten Umsatz im Vergleich zum Vorjahr stabil gehalten und gleichzeitig das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit verbessert.
Der Auftragseingang lag im ersten Quartal 2011/12 mit 665 Mio. Euro – währungsbereinigt 690 Mio. Euro – im Rahmen der eigenen Erwartungen. Der höhere Vorjahreswert (786 Mio. Euro) war hauptsächlich auf zusätzliche Bestellungen auf den Branchenmessen IPEX und ExpoPrint zurückzuführen, die im Vorjahreszeitraum stattgefunden haben. Gegenüber dem Vorquartal (637 Mio. Euro) erhöhte sich der Auftragseingang währungsbereinigt um 8 Prozent. Der Auftragsbestand des Heidelberg-Konzerns lag zum Ende des ersten Quartals 2011/12 bei 718 Mio. Euro, was einen Anstieg um 84 Mio. Euro gegenüber dem Vorquartal darstellt.
In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres erzielte Heidelberg einen Umsatz in Höhe von 544 Mio. Euro (Vorjahr 563 Mio. Euro). Bereinigt um Währungseffekte in Höhe von 19 Mio. Euro liegen die Umsatzerlöse auf Vorjahresniveau, jedoch leicht unter den eigenen Erwartungen. Gründe sind unter anderem Umsatzverschiebungen auf die nachfolgenden Quartale infolge der Erdbebenkatastrophe in Japan sowie Verzögerungen aus der ausgeweiteten Liquiditätsverknappung im chinesischen Bankensystem.
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ohne Sondereinflüsse (EBIT) konnte im ersten Quartal auf minus 25 Mio. Euro nach minus 35 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum verbessert werden. Im Berichtsquartal fielen keine nennenswerten Sondereinflüsse an. Im Vorjahresquartal beinhalteten die Sondereinflüsse noch einen Ertrag in Höhe von 15 Mio. Euro.
„Wir haben im ersten Quartal bei einem stabilen Umsatz unser betriebliches Ergebnis ohne Sondereinflüsse im Vergleich zum Vorjahr steigern können“, sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Heidelberg-Konzerns. „Wir beobachten die aktuellen konjunkturellen Entwicklungen in der Welt sehr genau, deren Weiterentwicklungen schwer vorherzusagen sind. Aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage und des anhaltend hohen Wirtschafswachstums im chinesischen Markt gehen wir jedoch davon aus, dass die regionalen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung von Heidelberg nur temporär sind.“
Aufgrund der gesunkenen Finanzierungsaufwendungen infolge der erfolgreichen Refinanzierung im ersten Quartal lag das Finanzergebnis im Berichtszeitraum bei minus 22 Mio. Euro und verbesserte sich damit im Vergleich zum Vorjahresquartal (minus 35 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich von minus 56 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf minus 47 Mio. Euro im ersten Quartal 2011/12. Das Ergebnis nach Steuern lag bei minus 46 Mio. Euro (Vorjahr: minus 52 Mio. Euro).
Die Nettofinanzverschuldung konnte aufgrund der im vergangenen Geschäftsjahr erfolgreich durchgeführten Kapitalerhöhung und des verbesserten operativen Ergebnisses mit 260 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr (629 Mio. Euro) deutlich reduziert werden und entwickelte sich im Vergleich zum Vorquartal (247 Mio. Euro) stabil. Unterstützt durch konsequentes Cash-Management war der Free Cashflow im Berichtsquartal trotz einmaliger Refinanzierungskosten mit minus 6 Mio. Euro nahezu ausgeglichen.
„Die deutlich reduzierte Nettofinanzverschuldung und die im Frühjahr abgeschlossene Refinanzierung sind Beleg dafür, dass Heidelberg finanziell stabil aufgestellt ist“, sagte Dirk Kaliebe, Finanzvorstand von Heidelberg. „Diesen erfolgreich eingeschlagenen Weg werden wir vor allem durch unser konsequentes Kosten- und Asset-Management weiter beschreiten.“
Die Mitarbeiterzahl verringerte sich im ersten Quartal 2011/12 um weitere 110 Personen: Zum 30. Juni 2011 waren damit weltweit 15.718 Mitarbeiter im Heidelberg-Konzern beschäftigt (Vorjahr: 16.218).
In der Sparte Heidelberg Equipment lag der Auftragseingang im ersten Quartal mit 404 Mio. Euro um 11 Prozent über dem Vorquartal (365 Mio. Euro). Der hohe Wert des Vorjahres (501 Mio. Euro) konnte erwartungsgemäß aufgrund der hohen Bestelleingänge auf den Messen IPEX und ExpoPrint nicht erreicht werden, die im vergangenen Jahr stattfanden. Die Umsätze lagen mit 300 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Währungsbereinigt entspricht dies einer Steigerung um 5 Prozent. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Sondereinflüssen konnte trotz des nahezu gleichbleibenden Umsatzes um 19 Prozent von minus 48 Mio. Euro auf minus 39 Mio. Euro verbessert werden.
In der Sparte Heidelberg Services lagen die Auftragseingänge mit 258 Mio. Euro um 8 Prozent unter dem Vorjahreswert (280 Mio. Euro). Die Umsatzerlöse lagen mit 241 Mio. Euro ebenfalls um 8 Prozent unter denen des Vorjahresquartals (261 Mio. Euro). Trotz niedriger Umsätze erreichte das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Sondereinflüssen mit 10 Mio. Euro den positiven Vorjahreswert.
Die Sparte Heidelberg Financial Services konnte im Berichtsquartal erneut ein positives Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit erzielen. Das Ergebnis lag mit 4 Mio. Euro über dem Niveau des Vorjahresquartals (3 Mio. Euro).
In der Region Europe, Middle East and Africa erreichten die Auftragseingänge mit 245 Mio. Euro im ersten Quartal vor allem aufgrund der IPEX in Großbritannien im Vorjahr nicht das hohe Vorjahresniveau. Die Auftragseingänge in der Region Eastern Europe lagen mit 73 Mio. Euro 13 Prozent unter dem Vorjahreswert. In der Region North America konnte der Auftragseingang währungsbereinigt um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. In der Region South America lagen die Auftragseingänge 21 Prozent hinter dem Vorjahreswert, was vor allem auf die Messe ExpoPrint im Vorjahresquartal zurückzuführen ist. In der Region Asia/Pacific verringerten sich die Auftragseingänge um 10 Prozent, lagen währungsbereinigt aber auf Vorjahresniveau. Bei den Umsatzerlösen konnten Eastern Europe, North America und South America im ersten Quartal im Jahresvergleich währungsbereinigt Zuwächse verzeichnen. Die währungsbereinigten Umsätze in Europe, Middle East and Africa sowie Asia/Pacific lagen dagegen unter bzw. auf dem Vorjahresniveau.
Ausblick: Die globalen Konjunktur- und Marktrisiken sind nach wie vor hoch, insgesamt haben sie in den vergangenen Tagen noch einmal deutlich zugenommen. Die Verschärfung der Schuldenkrise einiger europäischer Staaten und der USA sowie die jüngsten Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten könnten die gesamt-wirtschaftliche Dynamik bremsen und sich negativ auf das Investitionsverhalten auswirken. Dennoch strebt Heidelberg im laufenden Geschäftsjahr 2011/12 – auf Basis eines höheren operativen Ergebnisses und des geringeren Finanzierungsaufwands – weiterhin ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis an, vorausgesetzt die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Branche verläuft nach wie vor stabil.
Das weltweite Druckvolumen ist weiterhin stabil und wird Investitionen in die Produktionsmittel erfordern. Das mittelfristige Umsatzziel, das Heidelberg deshalb in den kommenden zwei bis drei Jahren anstrebt, liegt bei über drei Milliarden Euro im Jahr. Bei einer insgesamt stabilen Entwicklung rechnet Heidelberg damit, sich im laufenden und im nächsten Geschäftsjahr diesem Ziel schrittweise zu nähern – der Umsatzzuwachs im kommenden Geschäftsjahr sollte durch die drupa 2012 und die weitere Erholung der Printmedienindustrie größer als im laufenden Geschäftsjahr ausfallen.