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Inkjet & Digitaldruck

Innovativer Digitaldruck als Triebfeder des Wachstums

André Kern, Geschäftsführer der Kern GmbH, will mit Digitaldrucklösungen von Kodak die Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens im Bereich Mailings und variabler Datendruck fortschreiben.

Dienstag 30. August 2011 - Die Kern GmbH nutzt sechs Kodak Prosper S10 Eindrucksysteme für die Mailing-Volumenproduktion und hat mit einer Kodak NexPress SX3300 Druckmaschine ihr Digitaldruckportfolio im Farbbereich ausgebaut.

Die 1911 gegründete Kern GmbH gehört zu den innovativsten mittelständischen Unternehmen der grafischen Industrie in Deutschland. Und zu den Firmen, die in einem nicht gerade einfachen Marktumfeld wachsen. Was nicht zu übersehen ist. Das Familienunternehmen mit Sitz im saarländischen Bexbach hat erst kürzlich sein Betriebsgebäude mit einem Anbau vergrößert. Ein weiterer Beleg für die positive Entwicklung des vollstufigen Betriebes mit aktuell 43 Beschäftigten sind kontinuierliche Investitionen in fortschrittliche Produktionstechniken. So sind bei Kern heute sechs Kodak Prosper S10 Eindrucksysteme in einer einzigartigen Finishing-Linie im Einsatz. Außerdem wurde eine neue digitale Kodak NexPress SX3300 Produktionsfarbdruckmaschine mit dem Langformatanleger in Betrieb genommen. Beide Technologien, Inkjet- und elektrofotografischer Digitaldruck, ergänzen bei dem Rundum-Serviceanbieter den Bogenoffsetdruck auf einer Achtfarben- und zwei Fünffarbenmaschinen.

Die Kern GmbH produziert anspruchsvolle Werbemittel, Bücher und Akzidenzen – vor allem aber: Druckerzeugnisse für die Direktwerbung. „Wir sind aus einer klassischen Akzidenzdruckerei entstanden und erzielen heute einen großen Teil unseres Umsatzes im Bereich Direktwerbung und variabler Datendruck. Unsere Erfolgsgeschichte ist das Mailing. Auf diesem Gebiet haben wir uns seit Ende der Neunzigerjahre mit Speziallösungen über unsere Region hinaus ein Renommee erarbeitet“, sagt André Kern, der das Unternehmen zusammen mit seinem Vater Jürgen und dessen Bruder Joachim Kern leitet. Er fährt fort: „Da die Druckweiterverarbeitung zu unseren Stärken zählt, finden wir auch Lösungen für knifflige Direktwerbeprodukte. Überhaupt ist die Weiterverarbeitung für mich eine Art Hobby, eine Passion. Dazu kommt zwangsläufig das Know-how für Adressierung und Personalisierung.“ Kern produziert Mailings und Selfmailer in Auflagen, die sich zwischen 10.000 und einer Million Exemplaren bewegen. Große Mobilfunk- und Telekommunikationsanbieter, Automarken, Konsumgüterhersteller, Touristikunternehmen, Finanzdienstleister und Versicherungen zählen in diesem Bereich zu den Auftraggebern.

Aufgrund kundenseitiger Qualitätsanforderungen waren Druck und weitere Verarbeitung der Mailings traditionell ein mindestens dreistufiger Prozess. Im Bogenoffset wurden die statischen Anteile mehrfarbig vorgedruckt. Daran schloss sich das Eindrucken der variablen, einfarbig schwarzen Inhalte auf Laserdrucksystemen an und schließlich erfolgte auf verschiedenen Finishing-Maschinen die Endverarbeitung zu den fertigen Direktwerbesendungen. „Wir setzten uns schon lange damit auseinander, wie wir den hohen Qualitätsansprüchen unserer Kunden mit einem kostengünstigen Inkjet-System gerecht werden können“, sagt André Kern und berichtet über sehr frühe Versuche mit einfachen Tintenstrahlköpfen eines anderen Herstellers, die indes nicht die erhoffte qualitative Leistung und Beständigkeit bieten konnten.

Als Kern mit den ersten Druckmustern von Eindrucksystemen der Kodak Prosper S-Serie in Kontakt kam, war schnell klar, dass die Continuous-Inkjet-Technologie von Kodak den Schlüssel zu hochqualitativem, überaus produktivem und kostengünstigem Personalisieren auf einer breiten Palette von Papieren darstellt. Die Kodak Prosper S10 Eindrucksysteme verwenden Pigmenttinte und drucken mit einer Auflösung von 600 x 600 dpi. Sie übernehmen bei dem Unternehmen die Aufgabe des variablen Datendrucks in einer in ihrer Art einmaligen Perfektor-Mailinganlage, die für die beidseitige Personalisierung und komplette, rationelle Endfertigung von Selfmailern in einem Durchgang konzipiert wurde. Die Kern GmbH hat die Anlage Perfektor-Flexomailer getauft – denn sie bietet eine bemerkenswerte Flexibilität in Bezug auf Formate, verwendbare Papiertypen und Inline-Finishing-Funktionen. Auf der Anlage lassen sich bis zu 700 x 1.000 mm große Druckbogen verarbeiten, womit die Kompatibilität zum Format der vorhandenen Offsetdruckmaschinen gegeben ist.

Bei der Installation der neuen Mailinganlage im Mai 2010 wurden zunächst drei Prosper S10 Systeme für Adressierung und Individualisierung der Produkte in die Anlage integriert. Gegen Jahresende 2010 folgten drei weitere Prosper S10 Systeme. Die Eindrucksysteme werden aus direkt beigestellten 20-Liter-Kubitainern mit Tinte versorgt und von zwei Kodak Versamark CS410 Systemcontrollern gesteuert.

Auf zwei Saugbändertischen sind je drei Prosper S10 Druckköpfe angeordnet, die eine Druckbreite von je 105,6 mm bieten und sich zur Positionierung für die verschiedenen Aufträge auf Traversen seitlich verschieben lassen. Beim variablen Eindrucken laufen die Mailings auf den Saugbändern unter den S10 Systemen und gleich anschließend unter IR-Bandtrocknern hindurch, deren Leistung in Abhängigkeit vom eingesetzten Druckpapier eingestellt wird. Je nach aktivierten Inline-Verarbeitungsfunktionen erreicht die Anlage Geschwindigkeiten bis 180 m/min, womit die Maximalgeschwindigkeit der Prosper S10 Systeme von 305 m/min nicht annähernd ausgeschöpft wird. Nach dem vorderseitigen variablen Druck erfolgt auf einem Schrägrollentisch mit Ausrichtelineal die Bogen- bzw. Produktwendung für das positioniergenaue rückseitige Eindrucken. Neben dem variablen Datendruck bietet die Mailinganlage eine ganze Reihe von Inline-Verarbeitungsmöglichkeiten, wie Falzen in mehreren Taschenfalzwerken, Aufspenden, Taktperforieren, Taktschneiden sowie Verleimen mit Kaltleim und Fugitiv-Heißleim.

Ein maßgebliches Kriterium ist für André Kern die Fähigkeit der Prosper S10 Systeme, eine große Vielfalt von ungestrichenen, gestrichenen und glänzend gestrichenen Papieren zu bedrucken. Variable Eindruck- und Personalisierungsanwendungen laufen bei der Kern GmbH auf unterschiedlichsten Materialien, vom 60-g-NCR-Durchschreibepapier über Offset-Naturpapier bis zu Bilderdruckpapier in Gewichtsklassen bis über 300 g/qm. Wie André Kern versichert, liefern die Prosper S10 Systeme eine Druckqualität, die jener des Laserdrucks gleichkommt. Für das Eindrucken mit den Inkjet-Systemen müssen nach seinen Ausführungen die entsprechenden Stellen im Offset-Druckbild nicht vollständig ausgespart werden; das Ganze funktioniert auch auf leichten Farbtönen bis etwa 50 % Gesamtflächendeckung.

Die Inkjet-Individualisierung beschert dem Unternehmen diverse Anwendungs- und Zeitvorteile gegenüber dem Eindrucken auf Laserdrucksystemen. „Wegen der Lasersysteme mit ihrer Hitzefixierung mussten wir die Offset-Vordrucke mit thermostabilen Farben drucken und dafür in den Bogenoffsetmaschinen einen kompletten Farbwechsel vornehmen. Dann durften wir im Offsetdruck nur sehr wenig Druckbestäubungspuder verwenden, was je nach Sujet recht schwierig war. Außerdem mussten die Vordrucke vor dem Personalisieren immer 72 Stunden lang ruhen, um durchzutrocknen“, erläutert André Kern. „Dagegen erlauben uns die Prosper S10 Systeme, im Bogenoffsetdruck mit unserer Standard-Farbskala zu arbeiten. Dadurch sparen wir uns die aufwendigen Farbwechsel an den Offsetdruckmaschinen ein und unterliegen keinen Einschränkungen, was den Pudereinsatz betrifft. Durch den Einsatz der normalen Offsetfarben können wir auch schon nach acht Stunden mit der Weiterverarbeitung auf unserer neuen Mailinganlage beginnen. Dazu kommt ein gravierender Anstieg unserer Produktivität. Jetzt schaffen wir rund 200.000 fix und fertig hergestellte Mailings pro Tag, während wir mit dem Laser-Eindrucken an guten Tagen nur bis zu 40.000 Stück produzieren konnten. Auch das hat dazu geführt, dass wir unsere Personalisierungskosten mit den Prosper S10 Systemen praktisch halbieren konnten.“

Eine neue digitale Kodak NexPress SX3300 Produktionsfarbdruckmaschine ergänzt die produktionstechnischen Möglichkeiten bei der Mailingproduktion und zahlreichen anderen Aufgabenstellungen. Sie wurde im Juli 2011 mit dem neuen Langformatanleger erweitert. Das fünfte Druckwerk der Digitaldruckmaschine nutzt man für Dimensional Printing sowie in Verbindung mit der Kodak NexPress Hochglanzeinheit für die brillante Glanzveredelung der Farbdrucke.

André Kern zur Zielsetzung, die man mit der Digitaldruckmaschine verfolgt: „Mit der neuen NexPress SX haben wir unsere Auflagenkompetenz im variablen und statischen Druck nach unten abgerundet. Produkte, die für eine hybride Produktion mit den Prosper S10 Systemen einfach eine zu geringe Auflage haben, drucken wir komplett in einem Durchgang auf der NexPress SX und sind nun auch in diesem Bereich sehr leistungsfähig. Außerdem können wir Bücher oder Bildbände mit niedrigen Auflagen, Vorab-Echtmuster und kleine Nachproduktionen wirtschaftlich und schnell fertigen.“ Dabei schafft der Langformatanleger, durch den die Maschine Bogen bis zum Format 356 x 660 mm bedrucken kann, größtmöglichen Spielraum – auch für die einfache Herstellung von klassischen A4-Sechsseitern.

Alles in allem liefert die Praxis bei der Kern GmbH für eines täglich den Beweis: Digitaldruck ergänzt Digitaldruck ergänzt Offsetdruck.

www.graphics.kodak.com
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