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150-Jahr-Feier des KBA Frankenthaler Werkes

Ministerpräsident Kurt Beck wurde von dem KBA-Vorstandsvorsitzenden Helge Hansen (r.) und dem Betriebsratsvorsitzenden des Frankenthaler KBA-Werkes Michael Gasbarri (l.) begrüßt.

Dienstag 18. Oktober 2011 - Im Beisein zahlreicher Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft sowie der Medienvertreter feierten einige Hundert Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Pensionäre mit ihren Familien zusammen mit Betriebsrat und Vorstand am Samstag, 15.10.2011, das 150-jährige Bestehen des KBA-Werkes in Frankenthal.

In seiner Festrede stellte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck die lange Tradition und große Expertise der Frankenthaler Druckmaschinenbauer heraus, die seit jeher mit innovativer Technologie die Flagge des Landes in alle Welt tragen. Neben den Gesangseinlagen des Werkschores sorgten Nachwuchstalente der Städtischen Musikschule Frankenthal für einen besonders feierlichen Rahmen der Jubiläumsveranstaltung. Die Bundes- bzw. Landespreisträger bei „Jugend musiziert 2011“ begeisterten das Publikum mit Stücken vierhändig auf dem Klavier und im Zusammenspiel von Violine und Klavier. Ein buntes Kinderprogramm ließ auch bei den jüngsten Teilnehmern keine Langeweile aufkommen.

KBA-Vorstandsvorsitzender Helge Hansen ließ in seiner Ansprache die eindrucksvolle Geschichte der traditionsreichen Pfälzer Druckmaschinenfabrik Revue passieren und skizzierte Perspektiven für die Zukunft. Die am 18. August 1861 gegründete Maschinenfabrik Albert & Hamm entwickelte sich mit fortschrittlichen Schnellpressen wie die bekannte Albertina bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zu einem der führenden Druckmaschinenhersteller Europas. Neben dem Aufstieg zum Weltmarktführer im Publikations-Tiefdruck setzten die Frankenthaler in den folgenden Jahrzehnten auch im Rollenoffsetdruck und Falzapparatebau viele technologische Meilensteine. Mit 4,32 m wurde 2004 die weltweit breiteste Tiefdruckrotation ausgeliefert. Die in der Branche oft richtungweisenden Innovationen haben einen großen Beitrag zum Aufstieg der KBA-Gruppe zum zweitgrößten Druckmaschinenhersteller der Welt geleistet. Strukturelle Veränderungen am Medienmarkt und in den Druckereien führten zu einer stark schrumpfenden Nachfrage bei Tiefdruckrotationen. Dies führte 2007 zum Verkauf der Tiefdrucksparte. Der durch die Finanzkrise 2008 nochmals beschleunigte Strukturwandel ließ zudem das Marktvolumen für Rollenoffsetmaschinen nachhaltig einbrechen. Mit der in Frankenthal schon weit gediehenen Neuausrichtung auf einen dauerhaft kleineren Markt werden mit dem gefundenen GmbH-Modell neue Chancen für die weitere Entwicklung eröffnet.

Die Finanzkrise und die aktuellen Turbulenzen machen besonders deutlich, so der Ministerpräsident Kurt Beck in seiner Festrede, wie wichtig die industrielle Basis für den Fortschritt und Wohlstand in Deutschland sei. Dieser lasse sich dauerhaft nicht alleine dadurch sichern, dass wir uns alle gegenseitig die Haare schneiden. Die deutsche Volkswirtschaft benötige am Weltmarkt wettbewerbsfähige Industrieprodukte und Dienstleistungen der Premiumklasse, so wie es das KBA-Werk in Frankenthal seit jeher mit seinen Hightech-Druckmaschinen und -aggregaten liefere. Auch zeigte sich der Ministerpräsident nach dem mehrwöchigen Streik erfreut, dass nach der Mitte Juni zwischen den Arbeitnehmervertretern und der KBA-Geschäftsleitung getroffenen Rahmenvereinbarung die Detailverträge innerhalb weniger Wochen in kooperativer Atmosphäre ausgehandelt wurden und sich schon in Umsetzung befinden. Ministerpräsident Kurt Beck: „Mit dieser Neuausrichtung erhalten die KBA-Beschäftigten in Frankenthal eine reale Perspektive für die Weiterentwicklung des Standortes in ein neues erfolgreiches Jahrzehnt. Die Frankenthaler hatten stets den Mut zum Neuanfang und das Vertrauen in ihre Kompetenzen.“

In seiner Ansprache richtete der Betriebsratsvorsitzende des KBA-Werkes Frankenthal, Michael Gasbarri, den Blick zuversichtlich nach vorn. Das mit dem KBA-Vorstand vereinbarte GmbH-Modell sieht die Aufgliederung in eine für Dritte offene Fertigungsgesellschaft mit dem historischen Namen Albert-Frankenthal GmbH und in eine Technikgesellschaft vor, die unter KBA-FT Engineering GmbH firmieren soll. Michael Gasbarri: „Mit den beiden neuen GmbHs werden die Eigenverantwortung und Selbstständigkeit des Frankenthaler Standortes gestärkt. Durch das vorhandene große Know-how und die sehr gut ausgebildete und engagierte Mannschaft können wir die sich am Markt bietenden Chancen nutzen.“

www.kba.com
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