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Workflow

Eine neue Generation von App

Der automatisierte Import weist den Elementen der Beiträge durch ein komplexes Mapping Struktur und Inhalt zu. Bereits hier können die Artikel webbasiert in einer HTML-Voransicht angesehen und mittels Blattplanung sortiert und rubriziert werden.

Dienstag 01. November 2011 - Die ZEIT launchte am 14. September 2011 eine neue App. Die neue Lese-App verspricht höchsten Lesegenuss bei minimalem Datenvolumen. Eine Kombination aus HTML 5 und InDesign, die Entwicklung eines neuen Workflows und die zielorentierte Zusammenarbeit von Print- und Onlineredaktion machten dies möglich. Basis für die App-Produktionsumgebung ist die aktuelle Version 4.2 von censhare.

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Mit der neuen ZEIT-App, die gemeinsam von DIE ZEIT und ZEIT ONLINE und der Bremer Agentur artundweise entwickelte wurde, wird der Anspruch, die Printmarke ZEIT optimal auf iPhone und iPad zu übertragen, auf unterschiedliche Art und Weise erfüllt.

Hier gilt als journalistisches Credo der ZEIT-Redaktion: Function follows Content – Nicht Bild, Bewegung und Interaktion um jeden Preis. Im Gegenteil: Der technische Stratege hinter der neuen App, Alf Werder (CTO artundweise GmbH) bezeichnet das neue Format als eine Rückbesinnung auf die Kerntugenden der Wochenzeitung: Nur an den Stellen, an denen der Inhalt und die Botschaften durch andere Elemente bereichert werden können, wird der Artikel tatsächlich angereichert. Und bei der Auswahl der Bilder, Links und audiovisuellen Elemente lassen die ZEIT-Redakteure die Sorgfalt walten, die der Leser von der ZEIT kennt. Jede Ausgabe (Erscheinungstermin jeweils Mittwochs) hat einen Anfang und ein Ende. Das gleiche gilt für die Artikel, durch die sich der Leser nicht blättert, sondern die er in Gänze lesen, in die er eintauchen kann.

Das redaktionelle Konzept lag bei der Redaktion von ZEIT und ZEITmagazin, die technische und verlagsseitige Konzeption bei ZEIT ONLINE und artundweise, die App-Produktionsumgebung stammt von censhare und wurde in Zusammenarbeit mit artundweise an die Bedürfnisse der ZEIT-Redakteure angepasst. „Es war von Anfang an klar, dass die Artikel trotz großer Automatisierung von Hand veredelt werden sollen. Und hier wollten wir den großen Ansprüchen, die die ZEIT an dieses Format für das iPad stellt, gerecht werden. Dies haben wir mit dem Redaktionssystem sehr gut erfüllt“, so Malte Gaudig, Leitung Softwareentwicklung artundweise

Während viele Verlage bei der Produktion ihrer Apps immer noch mit Medienbrüchen und externen Systemen zu kämpfen haben, nutzt nun der Zeitverlag Gerd Bucerius mit censhare als erstes Verlagshaus die censhare App-Technologie (basierend auf Indesign und HTML 5), um den spezifischen Ausgabekanal App zu bedienen.

„Viele Anbieter von heute denken darüber nach, ob sie das Tablet-Produktions-System auf der Basis von DTP-Technologie oder auf der Basis von Webtechnologie realisieren. Wir haben einfach HTML 5 mit Indesign kombiniert. Dadurch ist eine einzigartige Lösung entstanden, die erlaubt, das Beste aus beiden Welten in einer App zusammenzuführen“, so Alf Werder, CTO artundweise.

Eine Technologie, die den Redakteuren und ihren gestalterischen Ansprüchen keine Grenzen setzt: Das war die Herausforderung, die der Zeitverlag den Technikern von artundweise aufgab. Deren Entscheidung viel für censhare. Gemeinsam wurde das erste App-Produktionssystem für eine völlig neue Generation von Apps entwickelt. „Mit censhare haben wir uns nicht nur für ein Produktionssystem entschieden, das von haus aus Indesign und HTML 5 sehr geschickt verbunden hat, sondern auch einen kompetenten Partner gefunden, der die Bedeutung unserer Aktivitäten erkannt hat und die Weiterentwicklung seines Produktes entsprechend vorantreibt“, erklärt Alf Werder.

Die Inhalte der ZEIT und des ZEIT-Magazins werden automatisch aus dem Redaktionsworkflow (XML-Export) der ZEIT in censhare importiert. Der automatisierte Import weist den Elementen (Text, Bild, Auszeichnung) der Beiträge durch ein komplexes Mapping Struktur und Inhalt zu. Bereits hier können die ZEIT-Redakteure die Artikel webbasiert in einer HTML-Voransicht sehen und mittels Blattplanung sortieren, rubrizieren oder mittels Contenteditor editieren sowie mit Bildern (auch Galerien), Verweisen, Texten oder audiovisuellen Inhalten anreichern.

Die Redakteure können sich entweder der Inhalte aus der ZEIT und des ZEITmagazins bedienen, innerhalb des censhare-Systems alle Artikel editieren, neue Artikel erstellen oder ausgewählte Artikel als Indesigndokument im ZEIT-Design laden. Während letzteres Verfahren jedoch das Layoutbild (als Pixelgrafik) übergibt, sind alle anderen Inhalte, ausschließlich HTML5 basierend und benötigen kaum Speicherplatz bzw. Downloadzeit.

Hatten zum Vergleich einzelne Artikel der früheren ZEIT-App noch mindestens 1 MB an Datenvolumen, beansprucht ein Artikel mit Bildern heute im Mittel nur noch 250 KB. Während z.B. das komplette Wired-Magazin fast 700 MB groß ist, kommt die App-Ausgabe der ZEIT und des Magazins auf etwa schlanke 40 MB. Zum Mitnehmen, Lesen, Schmökern, Nachschlagen. Online wie Offline. Und folgt dabei den hären makro- und mikrotypographischen Ansprüchen des Verlages und ist zudem adäquat um Bilder, Verweise und audiovisuelle Elemente angereichert. ZEIT für eine neue App.

www.censhare.com
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