Aus den Unternehmen
IG Metall fordert Rettungspaket für Manroland
Dienstag 29. November 2011 - Die IG Metall hat an die Anteilseigner von Manroland und die Politik appelliert, den Weg für eine schnelle Hilfe des Druckmaschinenherstellers frei zu machen.
„Wir brauchen eine rasche Lösung für die Fortführung des Betriebes von Manroland und gleichzeitig eine industriepolitische Lösung für die Branche. Die Gesellschafter und der Bundeswirtschaftsminister müssen jetzt schnell im Interesse der Beschäftigten und Arbeitsplätze handeln“, sagte Jürgen Kerner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Manroland, am Dienstag in Frankfurt. Nur mit einer Doppelstrategie könnten möglichst viele Arbeitsplätze gerettet werden, sagte der Gewerkschafter.
Kerner forderte finanzielle Unterstützung durch die Absicherung eines sogenannten Massekredits. Die dafür notwendigen Bürgschaften müssten von den bisherigen Gesellschaftern, Allianz und MAN, sowie von den Bundesländern mit Manroland-Standorten rasch zur Verfügung gestellt werden. Mit der Liquidität aus diesem Kredit könnten Materialien bestellt und Lieferanten für zukünftige Aufträge bezahlt werden. Nur dadurch könne der Betrieb bei Manroland fortgeführt werden.
Kerner forderte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler auf, umgehend einen runden Tisch für die Druckmaschinenbranche in Deutschland einzuladen. Ziel müsse es sein, ein industriepolitisches Konzept für die gesamte Branche zu entwickeln. Sie müsse als technologisches Kernstück des deutschen Maschinenbaus gesichert werden. „Eine nachhaltige Lösung ist nur mit den beiden anderen großen Druckmaschinenherstellern gemeinsam möglich“, betonte Kerner. Andernfalls drohe die Zerschlagung und der Ausverkauf eines Traditionsunternehmens und mit ihm der Verlust von tausenden Arbeitsplätzen.