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Possehl übernimmt manroland

Donnerstag 19. Januar 2012 - Die Lübecker Possehl-Gruppe hat den Zuschlag für die insolvente manroland erhalten. Darauf einigte sich der Gläubigerbeirat des Unternehmens unter Leitung des vorla?ufigen Insolvenzverwalters Wirtschaftspru?fer Werner Schneider und des Generalbevollma?chtigten der manroland Dr. Frank Kebekus einstimmig. Bei der Sitzung, die am Donnerstag in Augsburg stattfand, wurde die Aufteilung des Unternehmens in drei eigensta?ndige Teilbereiche als die bessere Lo?sung favorisiert.

„Es war unser gemeinsames Ziel, das Unternehmen an Investoren weiter zu geben, die an einer langfristigen und eigensta?ndigen Fortfu?hrung des Unternehmens interessiert sind“, erkla?rte Wirtschaftspru?fer Werner Schneider nach der Sitzung. Er nannte als wesentliche Entscheidungskriterien des Gla?ubigerbeirates die vorliegenden Betriebskonzepte, die geplante U?bernahme von Bescha?ftigten sowie die schnelle Umsetzbarkeit der Verkaufsvertra?ge.

Nach dem vorliegenden Konzept wird der Standort Augsburg mit dem Produktionsbereich Rollendrucksysteme an die Unternehmensgruppe Possehl vera?ußert. Das Lu?becker Familienunternehmen wird zudem langfristige Lieferbeziehungen mit dem manroland-Werk in Plauen eingehen, um hier eine Auslastung sicherzustellen. Eine spa?tere Beteiligung am Werk in Plauen wird in Aussicht gestellt.

Das Werk in Plauen wird in eine neue Gesellschaft ausgelagert. Es bestehen gute Aussichten auf die zeitnahe Akquisition weiteren signifikanten Drittgescha?fts. Hierdurch ist der Fortbestand des Plauener Werkes langfristig gesichert.

Das Offenbacher Werk (Bogendrucksysteme) soll auf dem Weg eines Management-Buy-Outs gemeinsam mit einem Investor saniert werden. Diese Lo?sung hat eine solide wirtschaftliche Basis und gute Zukunftsperspektiven – allerdings ist fu?r das Finanzierungskonzept eine Landesbu?rgschaft erforderlich. Hierzu haben bereits Gespra?che stattgefunden.

U?ber den Kaufpreis vereinbarten alle Beteiligten Stillschweigen. Schneider unterstrich in seiner Stellungnahme, dass es sich bei dem Votum des Gla?ubigerbeirates nicht um einen fo?rmlichen Beschluss, sondern um eine Empfehlung handelt. Ein endgu?ltiger Beschluss wird durch die Gla?ubigerversammlung getroffen, das Votum des Gla?ubigerbeirates hat dabei aber eine richtungsweisende Wirkung.

Das vorliegende Investorenkonzept ist mit einem Stellenabbau verbunden. Zuku?nftig werden am Standort Augsburg 1473 Stammmitarbeiter bescha?ftigt sein, die Ausbildungsverha?ltnisse werden zudem fortgesetzt. Am Standort Offenbach werden es ku?nftig 750 Mitarbeiter sein, am Standort Plauen knapp 300.

www.manroland.com
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