Inkjet & Digitaldruck
In Vollfarbe volle Kraft voraus
Freitag 24. Februar 2012 - Die Credit Suisse hat mit zwei Kodak Versamark VL6200 Drucksystemen die Voraussetzungen geschaffen, um Transaktionsdokumente und zusätzliche Kundenaufträge schnell, kostengünstig und in hoher Farbqualität zu produzieren.
In der Welt des Outputs von Transaktionsdokumenten hat die Credit Suisse schon Ende 2008 für Aufsehen gesorgt. Das Print Center des großen, weltweit tätigen Finanzdienstleisters in Zürich nahm als erster Anwender im europäischen Transaktionsdruck Kodak Versamark VL Drucksysteme in Betrieb. Erklärtes Ziel der Investition in die schnellen, wirtschaftlichen Inkjet-Systeme waren Prozessverbesserungen und nachhaltige Kostensenkungen. Vor allem sollte das traditionelle Eindrucken von Transaktionsdaten in mehrfarbig offset-vorgedruckte Formulare auf Schwarzweiß-Laserdrucksystemen durch den vollfarbigen Digitaldruck auf unbedrucktem weißem Papier abgelöst werden.
In dem Print Center, das sich im Zürcher Verwaltungszentrum Uetlihof der Credit Suisse befindet, werden inzwischen rund 200 Millionen Seiten pro Jahr gedruckt, konfektioniert und für den Postversand vorbereitet. Dabei handelt es sich größtenteils um Dokumente für Kunden der Credit Suisse und weiteren Banken der Gruppe, beispielsweise um Konten- und Vermögensauszüge, Portfolioberichte, Börsenabrechnungen, Belastungs- und Gutschriftanzeigen. Hinzu kommen Dokumente für den unternehmensinternen Gebrauch und vermehrt auch Druckaufträge von externen Kunden. Hinsichtlich Qualität, Sicherheit und Pünktlichkeit muss die Dokumentenproduktion höchsten Ansprüchen genügen.
Mittlerweile verfügt die Credit Suisse im Zürcher Verwaltungszentrum Uetlihof über zwei für den 2-up-Duplexdruck ausgelegte Versamark VL6200 Drucksysteme, die von Rolle auf Rolle produzieren. Jedes dieser Systeme, die Druckgeschwindigkeiten von bis zu 150 m/min bieten, besteht aus zwei CMYK-Drucktürmen. Diese lassen sich dank zusätzlicher Auf- und Abrollstationen zwischen den Drucktürmen auch einzeln als Versamark VL6000 Systeme für die Simplex-Produktion nutzen. Durch diese Maschinenkonfiguration ergeben sich sehr flexible Produktionsmöglichkeiten. Unabhängig von der Duplex- oder Simplex-Betriebsart repräsentieren die Drop-on-Demand-Inkjet-Systeme von Kodak eine Druckkapazität von zusammen 4.032 A4-Seiten pro Minute.
„Bevor wir im Jahr 2008 die ersten beiden Versamark VL2000 Systeme installierten, waren bei uns neun Endlos- und zwei Einzelblatt-Laserdrucksysteme in Betrieb. Die Inkjet-Kapazität haben wir stufenweise durch Aufrüstungen und Neu-Installationen bis zur heutigen Konfiguration mit den beiden Versamark VL6200 Linien ausgebaut und den Laserdruck stark reduziert. Momentan gibt es hier noch drei Endlos- und zwei Einzelblatt-Lasersysteme“, erläutert Beat Noser, der als Director und Manager Global Print für die beiden Print Center der Credit Suisse in Zürich und in New York, USA, verantwortlich ist. „Mit der jetzigen Drucktechnik werden wir die Jahresendverarbeitung 2011 abwickeln und im nächsten Jahr dann die Endlos-Lasersysteme ausphasen. Unser Ziel ist, etwa 90 % unseres Gesamtvolumens auf den beiden Inkjet-Linien zu produzieren. Die restlichen 10 % verteilen sich auf kleinere Schwarzweiß-Jobs. Dieser Schritt wird im 2. Quartal 2012 erfolgen, wenn alle Applikationen umgestellt sind, um farbige Logos, Diagramme oder Bildelemente in den Datenstrom zu integrieren.“
Im Print Center läuft die Produktion von montagmorgens 6:00 Uhr bis samstagnachmittags um 16:00 Uhr hauptsächlich zweischichtig, nach Bedarf aber auch rund um die Uhr. Schon diese normale Nutzung stellt in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Betriebszuverlässigkeit hohe Anforderungen an die Drucksysteme. Als absoluter Härtetest gilt jedoch die Jahresendverarbeitung, bei der für alle Bankkunden die Konto- und Portfoliobestände zum Jahresende zu dokumentieren sind. „Während der Jahresendverarbeitung ab dem Jahreswechsel 2010/2011 waren die Systeme acht Tage lang rund um die Uhr in Betrieb. 18 Millionen Seiten wurden gedruckt, ohne dass es technische Probleme oder Ausfälle gegeben hätte“, berichtet Beat Noser. „Die Inkjet-Systeme von Kodak haben sowohl hinsichtlich Druckqualität als auch Zuverlässigkeit unsere Erwartungen erfüllt.“
Wie Beat Noser weiter ausführt, sind Kostensenkungen im Output-Prozess ein fortwährend verfolgtes Ziel. Mit der weiteren Verlagerung von Druckvolumen auf die Versamark Systeme wird man künftig nur noch weißes Normalpapier und keine vorgedruckten Formulare mehr verwenden. Dies reduziert Aufwand und Kosten für die Lagerung von Papier und hilft durch eine Prozessvereinfachung Produktionskosten zu senken. Im Print Center wird standardmäßig auf ungestrichenem Normalpapier mit mindestens 90 g/m2 gedruckt, das sich für Inkjet – einschließlich Duplex – wie auch für den Druck auf den verbliebenen Endlos-Lasersystemen eignet. „Wir haben außerdem Tests mit höherwertigem, gestrichenem Papier durchgeführt, die sehr gut ausgefallen sind. Die Tinte dringt nicht so tief ins Papier ein und wirkt optisch brillanter. Letztlich ist es immer die Entscheidung unserer internen oder externen Kunden, welches Papier wir einsetzen“, sagt Beat Noser. Ebenfalls aus Kostenaspekten drucken die Versamark VL6200 Systeme bei der Credit Suisse mit Farbstofftinten, die preisgünstiger sind als die pigmentbasierten Tinten.
Ebenfalls im Sinne der Prozessvereinfachung ist für 2012 geplant, die bislang als separate Vordrucke hergestellten Einzahlungsscheine mit ihrem rosafarbenen Hintergrund auf den Versamark Systemen zusammen mit dem Kundendatenstrom auf weißes Papier zu drucken. „Auch hier ersetzen wir dann vorgedruckte Formulare durch die Integration der Einzahlungsscheine in den Vollfarbdruckprozess“, erläutert Beat Noser. „Außerdem stellt sich damit ein bedeutender Rationalisierungseffekt in der Nachverarbeitung ein, wo wir bislang aufgrund der getrennten Dokumente einen sogenannten Zweikanal-Verpackungsprozess haben. Durch das direkte Mitdrucken der Einzahlungsscheine werden wir die Verarbeitung auf einen Einkanal-Prozess umstellen können und somit viel einfacher und kostengünstiger produzieren.“
Naturgemäß sind beim Druck der Transaktionsdokumente AFP (IPDS)-Datenströme aus dem Rechenzentrumsbereich zu verarbeiten. Um dies mit maximaler Leistung zu bewerkstelligen, wurden die Inkjet-Systeme bei der Credit Suisse inzwischen mit insgesamt vier Systemcontrollern des Typs Kodak 700 Print Manager ausgestattet. Neben einer zeitgemäßen, hohen Produktivität verfügen die 700 Print Manager über eine Fähigkeit, die im Print Center anfangs gar nicht im Fokus stand, aber mittlerweile an Bedeutung gewinnt: die direkte Verarbeitung und Ausgabe von PDF-Dateien. „Wir verarbeiten heutzutage hauptsächlich AFP-Formate, doch steigt von Tag zu Tag der Bedarf zum Druck von PDF-Dokumenten und es wird eine der nächsten Herausforderungen sein, solche Dokumente in größeren Volumen mit diesen Maschinen zu drucken“, berichtet Beat Noser. „Diese Technologie eröffnet uns noch mehr Möglichkeiten, um andere Dokumente für unsere Bankengruppe zu produzieren. In einem nächsten Schritt werden wir mit dem Druck von Beilagen beginnen, die wir heute noch außer Haus herstellen lassen. Wir wollen diese Dateien künftig in den Datenstrom einsteuern. Solche Zusatzinformationen für die Kunden, oft auch rechtlicher Natur, nehmen in der Tendenz eher zu.“
Er erwähnt dies im Zusammenhang mit der Tatsache, dass das Volumen der banktypischen Transaktionsdokumente – bedingt durch Onlinebanking und veränderte Kundengewohnheiten – leicht rückläufig ist. Den Rückgang konnte das Unternehmen jedoch dank der Produktionsmöglichkeiten und der Effizienz der Inkjet-Drucksysteme mit Druckaufträgen externer Kunden, darunter eine Versicherung und ein Kreditkartenunternehmen, kompensieren.
„Unsere Zusammenarbeit mit Kodak hat sich sehr gut entwickelt“, resümiert Beat Noser. „Ich denke, es ist für beide Seiten eine Win-win-Situation. Wir haben viel voneinander gelernt. Uns hat die Technologie von Kodak geholfen, unsere Prozesse zu verbessern und zu verbilligen. Auf der anderen Seite hat Kodak sicher umfangreiche und wertvolle Erfahrungen im Einsatz dieser Systeme im Bankenbereich gesammelt.“