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Offsetdruck

Französischer Briefmarkendrucker produziert mit Speedmaster XL 75

Ian Brigham (Mitte), Vorstandsvorsitzender von Cartor und J. Alves, technischer Direktor Briefmarken (rechts) sowie Hubert Viger von Heidelberg France sind von den vielfältigen Veredelungsmöglichkeiten für den Briefmarkendruck mit der Speedmaster XL 75 überzeugt.

Freitag 23. März 2012 - Die französische Sicherheitsdruckerei Cartor in La Loupe produziert mit einer einzigartig konfigurierten Speedmaster XL 75 der Heidelberger Druckmaschinen AG außergewöhnliche Briefmarken für Sammler in aller Welt.

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Die Speedmaster XL 75-6+L-D-X umfasst acht Werke – sechs Farbwerke, ein Lackierwerk und ein Die Cutting-Werk für das Inlinestanzen- und perforieren – sowie den Rollenquerschneider CutStar und ist damit auf die individuellen Anforderungen von Cartor hin maßgeschneidert.

Das 1974 gegründete Unternehmen wurde 2004 von der englischen ISP-Gruppe (International Security Printing) mit Sitz in Birmingham übernommen, die sich auf den Briefmarkendruck spezialisiert hat. Am französischen Standort entwerfen, gestalten und produzieren 46 Mitarbeiter sehr hochwertige und innovative Gedenkbriefmarken. Über 90 Prozent davon sind für den Export bestimmt und werden an über 200 Stammkunden in etwa 100 Ländern geliefert. Cartor produziert Briefmarken in allen Variationen, ob mit Beflockung, Duftlack, Hologramm, Prägung, Gold- oder Silberfarben. „Eine der größten Stärken der Speedmaster XL 75 liegt darin, dass sie die unterschiedlichsten Bedruckstoffe verarbeiten kann, wie Kork, metallbedampfte Bedruckstoffe, Kunststoff oder Seide. Dabei sind extrem dünne Grammaturen von 0,03 Millimetern bis zu extrem dicken von 0,8 Millimetern möglich“, bestätigt Ian Brigham, Vorstandsvorsitzender von Cartor und Mitaktionär der ISP-Gruppe.

Um den Qualitätsansprüchen der Briefmarkensammler gerecht zu werden, bedarf es eines fundierten Know-hows und leistungsfähiger Spitzentechnologie. So investierte die Druckerei Cartor seit dem Jahr 2004 mehr als fünf Millionen Euro in die Modernisierung ihres Maschinenparks. Durch diese Investitionen konnte der Umsatz von früher 2,5 Millionen auf heute zehn Millionen Euro gesteigert werden. Das Personal wurde um zehn Prozent erhöht. 2009 nahm Cartor eine Speedmaster SM 74-Siebenfarben mit Hochstapelausleger in Betrieb. Mit dieser Sondermaschine in Mischbetriebskonfiguration werden unterschiedliche Applikationstechniken umgesetzt. So kann im sechsten Druckwerk UV-Farbe, und im siebten Druckwerk können dank Trockenoffsettechnik und integriertem Farbverrührer phosphoreszierende Farben verarbeitet werden.

Ian Brigham ist von der Heidelberg-Technologie überzeugt: „Die Speedmaster XL 75 ist robust, zuverlässig und bietet eine hervorragende Qualität. Mit ihrer erhöhten Druckgeschwindigkeit und der einfachen Bedienung konnten wir unsere Produktivität um 20 Prozent steigern. Wir arbeiten mit extrem feinen Rastern in einer Größenordnung von 600 LPI, das bedeutet 236 Linien pro cm, mit denen kleinste Details und feinste Farbverläufe gedruckt werden können, vorausgesetzt der Passer ist perfekt“, beschreibt Brigham. „Da die Perforation der Briefmarken inline direkt nach dem Druck erfolgt, beträgt die Passertoleranz zwischen Druck und Perforation lediglich 0,2 mm, was im Offlineprozess nur sehr schwer zu erreichen ist. Desweiteren konnten wir dank der großen Genauigkeit des Rollenquerschneiders CutStar den Arbeitsschritt des Zusatzwinkelschnitts einsparen. Der Bedruckstoff wird inline von der Rolle gleich auf das erforderliche Format geschnitten, wodurch wir die Prozesszeiten senken, den Materialieneinsatz optimieren und die Makulatur verringern konnten. Damit können wir Wirtschaftlichkeit und Ökologie sinnvoll verbinden und ergänzen“, so Ian Brigham.

Als weitere Besonderheit ist die Maschine im sechsten Druckwerk mit einem so genannter „Farbverrührer“ ausgestattet, der die Verarbeitung sehr zähflüssiger Farben erleichtert. Diese hochviskosen Farben bestehen aus unsichtbaren, fluoreszierenden und phosphoreszierenden Pigmenten, die als Sicherheitsmerkmal auf Briefmarken genutzt werden. Das Lackierwerk ist ausgestattet mit einer Rasterwalze und einem Kammerrakelsystem sowie einem Speziallackversorgungsgerät, mit dem stark pigmentierte Sonderlacke wie etwa Iriodinlacke, Perlmuttlacke oder photochrome Lacke verarbeitet werden können. „Bei manchen Aufträgen sind die Pigmente bis zu 120 ? groß. Mit dieser Technik sind größere Lackauftragsmengen möglich als im Trockenoffset“, so Ian Brigham.

Die Speedmaster XL 75 produziert alkoholreduziert (< 5 %), und das FilterStar Compact-System sorgt für eine verbesserte Farb-Wasser-Balance. Dadurch kann das Intervall für den Austausch des Feuchtmittels bis auf drei Monate erhöht werden, was viel Zeit einspart und aufgrund des geringeren Wasserverbrauchs die Umwelt schont. Cartor hat sich außerdem für eine spektralfotometrische Qualitätskontrolle der Farbe mit Prinect Axis Control entschieden. Damit wird die Farbe automatisch nachgeführt, sodass eine stabile Farbeinstellung gewährleistet ist. Prinect Axis Control eignet sich auch besonders für Sonderfarben und ermöglicht es, selbst die höchsten Qualitätsanforderungen der anspruchsvollen Kunden zu erfüllen.

„Mit dem CombiStar, der kombinierten Farbwerktemperierung und Feuchtmittel-Umwälzung, ist die Färbung und Druckqualität noch stabiler und die Farb-Wasser-Balance wirklich hervorragend. Als wir die unterschiedlichen Systeme auf dem Markt miteinander verglichen haben, haben wir festgestellt, dass der Punktzuwachs bei der Speedmaster XL 75 eindeutig der geringste war“, bestätigt Ian Brigham.

„Mit den Investitionen in modernste Technologie seit 2009 konnten wir unseren Maschinenpark von drei auf zwei Druckmaschinen reduzieren und dabei dennoch unsere Produktionskapazität um 50 Prozent steigern. Bei der Planung, der Installation und bei der Schulung der Maschinenbediener sind wir von Heidelberg hervorragend unterstützt worden.“

www.heidelberg.com
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