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Heidelberg schließt Verhandlungen über FOCUS 2012 ab
Montag 02. April 2012 - Vorstand und Betriebsrat der Heidelberger Druckmaschinen AG haben eine Vereinbarung über die Umsetzung des Effizienzprogramms "FOCUS 2012" erzielt. Der erreichte Konsens sieht Einsparungen bei den Personalkosten, flexiblere Arbeitszeitregelungen und einen weltweiten Stellenabbau auf unter 14.000 Mitarbeiter im Rahmen sozialverträglicher Maßnahmen bis Mitte 2014 vor.
Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg: „Mit dem Verhandlungsergebnis gelingt es uns, die Kapazitäten dem Bedarf anzupassen und die angekündigten Einsparungen wie geplant wirksam werden zu lassen. Gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG Metall haben wir ein verantwortungsvolles Konzept erarbeitet, um die Kosten- und Kapazitätsreduktionen aus dem angekündigten weltweiten Stellenabbau sozialverträglich und nachhaltig zu erzielen.“
Insgesamt tragen diese Maßnahmen zu den angestrebten jährlichen Einsparungen in Höhe von rund 180 Mio. Euro ab dem Geschäftsjahr 2013/14 bei. Davon wird bereits im Geschäftsjahr 2012/13 bis zu einem Drittel wirksam. Die hierfür notwendigen Einmalaufwendungen belaufen sich auf rund 150 Mio. Euro und werden bereits überwiegend im laufenden Geschäftsjahr 2011/12 verbucht.
Mit der getroffenen Vereinbarung über ein umfangreiches Maßnahmenpaket werden die Profitabilitätsziele des Unternehmens gesichert. Der Großteil des Abbaus im Inland wird über freiwillige Ausscheidungsvereinbarungen inklusive Angeboten für ältere Mitarbeiter bis Mitte 2014 umgesetzt. Damit wird eine ausgewogene Altersstruktur im Unternehmen gewährleistet, so dass qualifizierte Mitarbeiter das Unternehmen nicht nach Sozialkriterien verlassen müssten. Mitarbeiter, deren Funktionen aufgrund von Struktur- und Flexibilisierungsprojekten entfallen, können in eine Transfer- und Qualifizierungsgesellschaft wechseln. Der geplante Stellenabbau im Ausland befindet sich ebenfalls in der Umsetzung.
Mit einer kollektiven Arbeitszeitverkürzung auf 31,5 Stunden/Woche bei entsprechender Absenkung der Entgeltlinie wird eine dauerhafte tarifrechtliche Regelung geschaffen, um die Personalkosten zu senken und die Kapazitäten an den deutschen Produktionsstandorten sofort wirksam um 15 Prozent zu reduzieren. Ausgehend von der abgesenkten Wochenarbeitszeit kann nach Bedarf die individuelle Arbeitszeit an die jeweilige Auslastungssituation über Zeitkonten angepasst werden. Damit erhöht das Unternehmen die Arbeitszeitflexibilität deutlich und kann in Zukunft umfangreich auf sich verändernde Marktanforderungen reagieren, insbesondere im Jahr der weltgrößten Druckmaschinenmesse drupa in Düsseldorf.
„Die schnelle Einigung ermöglicht es uns, die vereinbarten Maßnahmen früher als geplant bereits zum 1. Mai dieses Jahres umzusetzen und den geplanten Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten“, sagte Schreier. „Die getroffene Vereinbarung ist in Summe ein großer Schritt, um das im Geschäftsjahr 2013/14 angestrebte operative Ergebnis vor Sondereinflüssen in Höhe von rund 150 Mio. Euro zu erreichen.“
Im weltweiten Vertrieb hat das Unternehmen Maßnahmen eingeleitet, um die Vertriebsorganisation an die veränderten Marktgegebenheiten anzupassen. Dieser Anpassung in den Industrienationen steht eine Stärkung der Präsenz in den Schwellenregionen gegenüber. Um die Strukturkosten erheblich zu reduzieren, werden Vertriebsaktivitäten gebündelt und Einzelmärkte restrukturiert. Die umfassende Betreuung der weltweiten Kundenbasis bleibt dabei gewährleistet.
Zum 1. April 2012 richtet Heidelberg im Rahmen von „FOCUS 2012“ den Bereich Forschung & Entwicklung wie angekündigt neu aus. Dabei werden interne Prozesse weiter optimiert und einzelne Forschungsbereiche neu aufgestellt: Durch Modularisierung vereinfacht das Unternehmen die Verfügbarkeit neuester Technologien in allen Leistungsklassen des Portfolios deutlich. Die Digitaldruckentwicklung für den Werbe- und Verpackungsdruck wird gebündelt und ausgebaut. Im Zukunftsmarkt gedruckte Elektronik erforscht Heidelberg intensiv im Verbund mit anderen Technologieunternehmen neue Technologien. Erste mögliche Anwendungen befinden sich bereits in der Vorentwicklung. Die Forschungsaktivitäten für die Querschnittstechnologie hybrider Leichtbau werden ausgebaut und Investitionen in dieses neue Marktsegment leicht erhöht.
Zum 31.12.2011 beschäftigte Heidelberg weltweit 15.666 Mitarbeiter (inkl. Auszubildende).