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drupa cube 2012: Keynote von Benny Landa

Mittwoch 11. April 2012 - Fotobücher und -Geschenke, personalisierte Romane und Reiseführer, individualisierte Grußkarten und Geschenkpapier - dank Digitaldruck ist Mass Customization (MC) zur attraktiven Option in der Druckbranche geworden. Der drupa cube greift dieses Thema u.a. anderem am Tag der Verpackung (4. Mai) und am Tag des Dialogmarketings (10. Mai) auf. Den "Vater des Digitaldrucks", Benny Landa, können die Konferenzteilnehmer des 3. Mai ("print - web - mobile") erleben.

„Sie können Ihr Auto in jeder beliebigen Farbe haben, solange diese schwarz ist.“ Diese Aussage wird Henry Ford zugeschrieben. Sie wird gerne zitiert, um die Vorteile von Mass Customization, kurz MC, herauszustreichen. Denn dank der kundenindividuellen Massenfertigung wird der Kunde zum König und muss auf seine Wunschfarbe nicht mehr verzichten. Pauschal gesagt: Er erhält eine auf ihn persönlich zugeschnittene Ware, aber zum günstigen Preis eines Fließbandprodukts.

Die Straßen sind inzwischen bunter geworden und nicht nur das: Via Internet und Car-Konfigurator können Autokäufer ihr Wunschmodell am Bildschirm selbst zusammenbauen und bestellen. Auch andere Produkten lassen sich so nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen „maßschneidern“: Parfüm, Schokolade, Tee, Müsli, Schuhe oder Taschen. Der Kunde stellt sich einfach die vorgegebenen Zutaten beziehungsweise Bestandteile nach seinem Gusto zusammen und erhält so seine ganz persönliche Teemischung, Schokoladetafel, Müslikomposition oder Handtasche. Und dank Digitaldruck gibt es mittlerweile auch viele personalisierte Printprodukte, die sich erfolgreich auf dem Markt behaupten. Bestes Beispiel ist das Fotobuch – ein gedrucktes und gebundenes Fotoalbum, das der Hobbyfotograf mit eigenen Bildern und Vorgaben selbst am Computer gestalten kann. Dazu kommen individualisierte Zeitschriften, Krimis, Kinderbücher, Reiseführer, Aktenordner, Geschenkpapiere oder Grußkarten.

Auch vor Verpackungen macht der Trend zum ganz persönlichen Produkt nicht Halt. So werden die Etiketten für Mass-Customization-Produkte wie Parfüm, Schokolade oder Tee meist individuell bedruckt. Die Drogeriemarktkette DM lässt beispielsweise ihre Kunden ihre ganz persönliche „Wunschdusche“ – ein Duschgel aus verschiedenen Standarddüften – im Internet auswählen. Das Etikett dafür kann sich der Käufer entweder aus Vorlagen aussuchen oder eigene Motive hochladen. Und kürzlich meldete die Achilles Präsentationsgruppe GmbH (APP), eine Tochtergesellschaft der Achilles-Gruppe, dass künftig ihre Kunden neue Möglichkeiten zur Kreation und Herstellung individueller Verpackungslösung bekommen. Dank moderner Verpackungssoftware, dem Einsatz verschiedener Druckverfahren und einem Produktionscutter sollen sich dann auch Kleinstauflagen – ab Auflage eins! – auf Bedruckstoffen wie Kunststoff, Holz, Acrylglas, Wellpappe oder Keramik realisieren lassen.

Der Digitaldruck inspiriert inzwischen aber nicht nur zu klassischen, sondern auch zu gänzlich neuen Printprodukten. Locker zum Hocker heißt es beispielsweise bei der Werkhaus Design + Produktion GmbH, die individuell bedruckbare Sitzmöbel aus Holzwerkstoffplatten im Internet anbietet. Oder das Label Wechselwild: Die Hamburger Grafikdesigner lassen ihre Internetkunden die Gürtelschnalle selbst gestalten. Diese Entwürfe stellen sie wiederum in der sogenannten Crowd anderen Kunden zur Verfügung. Auch der Fußboden oder die Wand bieten sich zur Eigenkreation an: So offeriert die britische Firma Printed Space in ihrem Online-Shop individuell bedruckbare Vinyl-Fußbodenbeläge und Tapeten. Selbst elektronische Geräte wie das Smartphone werden zu ganz persönlichen Utensilien: Print-Weilburg.de verkauft online Schutzhüllen aus Metall oder Kunststoff fürs iPhone, die sich ganz nach Gusto des Kunden bedrucken lassen. Und im B-to-B-Bereich wirbt beispielsweise der „Design-Fußmattenshop“ iMat für seine „Logo- und Werbematten“ im firmeneigenen Corporate Design – in selbst gewählter Größe und Firmenfarbe sowie mit Unternehmenslogo versehen.

Was der Digitaldruck uns in Zukunft noch eröffnen kann, wird übrigens der „Vater des Verfahrens“ – Benny Landa – auf der diesjährigen drupa verraten. Im drupa cube, dem Treffpunkt für Trendsetter der Druckkommunikation, wird er als Keynote-Speaker am 3. Mai, dem Tag, der „print – web – mobile“ gewidmet ist, einen Vortrag halten. Das Thema: „Drucken im digitalen Zeitalter. Wie ich meine Bedenken ablegte und das iPad zu lieben begann“.

Die Experten rechnen zudem mit weiterem Wachstum in diesem Markt: Zum einen erwartet der Bundesverband des Deutschen Versandhandels BVH, dass sich das E-Commerce-Volumen dieses Jahr um 16,5 Prozent auf einen Umsatz von 25,3 Milliarden Euro erhöhen wird. Zum anderen steige beim Online-Einkauf „das Bedürfnis nach Produktpersonalisierungen, etwa für Schmuck, Blumen oder Autos“. Das meldet aktuell die Digitalagentur Requ mit Sitz in Bremen und Paderborn. Sie realisiert für ihre Kunden „kreative wie intuitiv im Browser nutzbare Produkt-Konfiguratoren“. Laut Requ meinen diese Kunden auch, „dass Warenpreise eine geringere Rolle spielen, wenn Endkunden ihr Produkt individuell zusammenstellen können“.

Gute Chancen also und ein Grund für Unternehmen, intensiv über Mass Customization statt Massenfertigung nachdenken. Das meint auch Mike Ferrari. Er war über drei Jahrzehnte bei The Procter & Gamble Co. für den Bereich Global Packaging verantwortlich und hat den Tag der Verpackung im drupa cube konzipiert und organisiert, zu dem er den Eröffnungsvortrag hält. „Die Anzahl der Artikel steigt mit jedem Jahr. Mit der analogen Wertschöpfungskette ist dies nicht mehr zu bewältigen. Daher setzen bereits einige Markenartikler auf die digitale Wertschöpfungskette. Sie profitieren bereits von schnelleren Umschlagszeiten. Ich empfehle daher allen Unternehmen, die Produkte für den Endverbraucher herstellen, über digitale Verfahren nachzudenken – und zwar bald!“

www.messe-duesseldorf.de
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