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Offsetdruck

Druckhaus Becker produziert umweltfreundlich

Die neue Speedmaster XL 106 wurde klimaneutral bestellt. Die entsprechende Urkunde wurde von Tino Bardong (rechts) aus dem Produktmanagement von Heidelberg an die beiden Geschäftsführer Jens Becker (Mitte) und Thomas Groth übergeben.

Dienstag 25. September 2012 - Seit kurzem produziert das Druckhaus Becker in Ober-Ramstadt mit der weltweit ersten Speedmaster XL 106 Fünffarben mit Lackierwerk und dem neuen Trockner DryStar LE UV.

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Diesen speziellen und energiesparenden UV-Trockner – LE steht für Low Energy – stellte die Heidelberger Druckmaschinen AG erstmalig auf der drupa 2012 vor. „Wir haben nun für uns eine praktikable UV-Anwendung mit geringen Investitionskosten, die vor allem auch ökologisch vertretbar ist“, fasst Geschäftsführer Jens Becker die ersten Erfahrungswerte zusammen. So konnte durch die Inline-Veredelung und den neuen Trockner über 60 Prozent an Energie und damit auch entsprechend viel an CO2 eingespart sowie die Lieferzeit um die Hälfte reduziert werden. Bereits vor 20 Jahren verpflichtete sich das Druckhaus Becker zur Nachhaltigkeit und baute diese konsequent aus. Gemäß dem Motto „Grün druckt glücklich“ passt die neue Speedmaster XL 106 exakt in dieses Konzept: Sie ist klimaneutral gestellt – dafür wurden 237 Tonnen CO2 kompensiert -, sie arbeitet klimaschonend während aller Produktionsabläufe, verbraucht weniger Strom als herkömmliche Druckmaschinen, veredelt Produkte zeitsparend inline und kommt gänzlich ohne Puder aus.

Das Druckhaus Becker ist eine vollstufige Druckerei, die mit 38 Mitarbeitern europaweit ihre Produkte ausliefert. In der Vorstufe belichtet ein CtP-System Suprasetter, im Drucksaal stehen neben der neuen Maschine noch eine Speedmaster XL 105 Sechsfarben mit Lackierwerk und eine Speedmaster SM 52 Fünffarben mit Hochauslage. In der Weiterverarbeitung wird mit Stahlfolder-Falzmaschinen, einem Sammelhefter Stitchmaster ST 450 und mit Polar-Schneidemaschinen das Finish erledigt. Stanz- und Prägearbeiten übernimmt eine Kama 105. Zur Druckveredlung steht außerdem eine Folienkaschieranlage im 3B-Format bereit. Mit dem Druckerei-Workflow Prinect sind alle Prozessschritte integriert – von Prepress über Press bis hin zu Postpress.

Das Druckhaus Becker ist auf Premium-Druckprodukte spezialisiert, und von daher haben Veredelung und Lack schon immer einen hohen Stellenwert. Die renommierten Kunden aus der Auto- und Uhren/Schmuck-Industrie sowie aus der Finanzwelt verlangen nach immer aufwändigeren Veredelungen und stetig mehr UV-Anwendungen. Die Auflagenhöhen liegen zwischen 1.000 und 250.000 Bogen. „Seit 2002 arbeiten wir mit Dispersionslack und haben dann den UV-Hochglanzlack außer Haus aufbringen lassen, was sehr umständlich und zeitaufwändig war“, beschreibt Thomas Groth, ebenfalls Geschäftsführer beim Druckhaus Becker. Gemeinsam mit Heidelberg entwickelte die Druckerei eine für ihre Belange perfektionierte Druckmaschine, die je nach Anwendung sowohl mit konventionellen Farben und Lacken, normalen UV-Farben und -Lacken als auch mit hochreaktiven UV-Farben und -Lacken bei niedrigster Energie eingesetzt werden kann. „Die Speedmaster XL 106 mit DryStar LE UV war ein mutiger Schritt für uns, dem viele Tests bei Heidelberg vorausgegangen sind. Wir sind nun mit dieser Maschine absolut flexibel und können unseren Kunden vom Werbe- bis zum PVC-Foliendruck alles anbieten, und zwar auf saugenden und nichtsaugenden Materialien. Selbst auf Naturpapier erzeugen die hochreaktiven UV-Farben und -Lacke eine extreme Brillanz, die bisher unvorstellbar war“, bestätigt Jens Becker. Die neue Speedmaster XL 106 ist mit einem Folienkit und dem Farbinlinesteuersystem Prinect Inpress Control ausgestattet. Mit ihrem neu gewonnenen Know-how erzeugt die Druckerei einen Mehrwert und differenziert sich vom Wettbewerb.

Der DryStar LE UV ist mit einer, zwei oder maximal drei Lampen pro Maschinenkonfiguration erhältlich. Beim Druckhaus Becker werden die meisten Anwendungen mit einem UV-Strahler mit 160 Watt pro Zentimeter im Endtrockner gefahren, was deutlich Energie einspart. Zwischentrockner werden keine benötigt. Der DryStar LE UV ist mit einem Aktivkohlefilter ausgestattet und benötigt keinen weiteren Abluftanschluss. „Wir haben absolut keinen Geruch, was natürlich auch der Gesundheit unserer Mitarbeiter zu Gute kommt“, erklärt Thomas Groth. Durch den geringeren Wärmeeintrag in die Kunststoffmaterialien gibt es keinen Verzug, und dadurch wird ein exzellenter Passer erreicht, der eine hohe Qualität erzeugt. Beim Einsatz von hochreaktiven UV-Lacken sind bis zu 96 Glanzpunkte mit einer UV-Röhre erreichbar. Ein weiterer großer Pluspunkt ist der Wegfall des Puders. „In meinen Augen ist das eine kleine Revolution, wir haben dadurch eine schnellere und reibungslosere Weiterverarbeitung erreicht. Druckprodukte, die nachträglich personalisiert werden, sind jetzt störungsfrei zu produzieren. Früher mussten oft die Laser gereinigt werden, die durch den Puder verstaubt waren“, zeigt sich Groth zufrieden. Durch die nahtlose Weiterverarbeitung wurde auch der Platz im Papierlager reduziert, und die Kunden können nun noch schneller beliefert werden.

www.heidelberg.com
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