Workflow
Norbayerische Kurier setzt auf red.web-Crossmedia
Dienstag 05. Februar 2013 - Schon seit Jahren zeigt der Nordbayerische Kurier in Bayreuth, wie eine regionale Tageszeitung organisatorisch, redaktionell und auch technisch auf die sich verändernden Anforderungen in der Medienwelt reagieren kann.
Entscheidend war dabei unter anderem ein Ortswechsel: Seit dem Umzug in neue Räume im Industriegebiet arbeitet die Redaktion nämlich in einem modernen Großraumbüro – mit vielen neuen Möglichkeiten. Und passend zur modernen Struktur mit einem Newsdesk als zentraler Schalt- und Produktionseinheit ist beim Kurier nun auch ein modernes Instrument als Plattform für einen optimalen Produktionsprozess und für ein optimales Redaktionsmanagement im Einsatz: das Modul red.web-Crossmedia.
Erst wenige Wochen arbeiten die Bayreuther mit der neuen Software aus Koblenz. Und doch gibt es bereits etliche erstaunliche Ergebnisse. Zum Beispiel ist da die Klickzahl auf der Homepage des Nordbayerischen Kuriers zu nennen, die seit Einführung von red.web-Crossmedia und somit innerhalb kürzester Zeit nochmals um 30 Prozent gesteigert werden konnte. Das hat zwei Gründe: Zum einen ist die Anzahl der Artikel auf der Website nun deutlich größer, zum anderen ist die Qualität der Onlinetexte gestiegen. „Es ist deutlich einfacher, mit red.web-Crossmedia zu arbeiten und mit diesem System etwa Texte und Bildergalerien online zu stellen“, sagt Frank Schmälzle, der als redaktioneller Projektleiter gemeinsam mit dem technischen Projektleiter Jürgen Hübner auf Seiten der Oberfranken für die Einführung von red.web-Crossmedia verantwortlich ist.
Der vorherige Weg über das Content Management System sei wesentlich umständlicher gewesen. Vieles sei an der Onlineredaktion hängen geblieben. „Bis zur Einführung von red.web-Crossmedia wurden viele Inhalte, die fürs Printprodukt gedacht waren, eins zu eins im Web übernommen“, berichtet Frank Schmälzle. Nunmehr wird mit einem Klick eine Variante des Artikels erzeugt. „Das bedeutet“, erklärt der Redaktionsleiter Stadt und Sport weiter, „dass wir nun auch eigens für Online texten.“ Darüber hinaus, ergänzt Systemadministrator Jürgen Hübner, können die Redakteure die Webinhalte jederzeit selbst aktualisieren, Fehler korrigieren und zusätzliche Informationen ergänzen.
Bereits jetzt erzeugen die Bayreuther in red.web-Crossmedia auch Beiträge für das soziale Netzwerk Facebook. Und weitere Ausgabekanäle werden folgen. Chefredakteur Joachim Braun: „In Kürze wollen wir mehr als zehn Kanäle aus red.web-Crossmedia heraus befüllen, die wir aktuell noch mühsam in vielen verschiedenen Systemen pflegen.“ Gedacht ist dabei an das regionale Fußballportal www.fupa.net, das Trauerportal des Verlags, an bezahlte Inhalte auf der Website, an die multimedialen Inhalte der E-Paper-App von red.web und an „Digital Signage“. In letzterem Fall handelt es sich um ein digitales Informationssystem. An rund 20 Stellen in Bayreuth – auf öffentlichen Plätzen und in Geschäften – veröffentlicht der Kurier auf Flachbildschirmen Kurznachrichten und zielgruppengerechte Werbung. „Es ist immens wichtig, die digitalen Geschäftsfelder auszubauen“, sagt Joachim Braun und betont: „Es genügt nicht mehr, allein auf die klassischen Einnahmequellen zu setzen. In Zukunft müssen viele kleine Summen verdient werden.“
Unverzichtbar ist in den Augen der Bayreuther Verantwortlichen dabei die redaktionelle Qualität. „Wir wollen noch stärker weg von der Terminberichterstattung und die Themen selbst setzen“, sagt Chefredakteur Braun und ergänzt: „Mein Wunsch ist es, jeden Tag mindestens ein Thema im Blatt zu haben, über das die ganze Stadt spricht.“ Doch diese Themen kommen nicht von selbst. In Bayreuth wurde deshalb die Produktion auf weniger Schultern verteilt. Frank Schmälzle erklärt: „Unsere Terminchefin sichtet sämtliche E-Mails, die unsere Redaktion erreichen und automatisch als potenzielle Themen in red.web-Crossmedia einlaufen. Sie sortiert das nicht brauchbare Material aus, trennt Wichtiges von Unwichtigem und übergibt das Material zur weiteren Bearbeitung an die beiden Blattmacher für Stadt und Region.“ Diese beiden Kollegen reißen dann in red.web-Layout die Seiten auf, platzieren bereits fertige Artikel und erzeugen für aktuelle Geschichten aus den Artikellayouts auf der Seite in red.web-Crossmedia Thementaschen. Die Redakteure und Reporter „draußen“ erhalten automatisch eine E-Mail mit einem Link zu dieser digitalen Mappe und können diese dann mit Leben füllen. Im Artikellayout auf der Seite läuft im weiteren Verlauf dann automatisch der Text des Autors ein.
„Diese bidirektionale Schnittstelle“, sagt Chefredakteur Joachim Braun, „ist ein Meilenstein für unsere Arbeit.“ Denn dank dieser Arbeitsweise konnten für die Redakteure und Reporter Freiräume geschaffen werden, um sich auf das Wesentliche – die Inhalte – konzentrieren zu können. Onlinechefin Katharina Ritzer bestätigt: „Das Handling für die Printkollegen hat sich vereinfacht. Sie können sich rein ihren Texten widmen und wesentlich schneller und einfacher auch Varianten oder spezielle Geschichten für andere Publikationskanäle erzeugen.“
Generell habe sich die gesamte Planung des Nordbayerischen Kuriers durch red.web-Crossmedia verbessert, sagt Blattmacher Reiner Goeritz. „Themen werden anhand von Prioritäten und Erscheinungstagen sehr übersichtlich strukturiert. Darüber hinaus ist das System sehr transparent, sodass wir immer sehen können, was in Planung, in Bearbeitung oder bereits fertig ist“, schildert Goeritz.
Dabei ist vor allem auch die integrierte Dienst- und Einsatzplanung ein wichtiger Baustein. So kann Terminchefin Petra Scholz jederzeit in red.web-Crossmedia aus einem Thema einen Termin erzeugen, der sich dann umgehend im Redaktionskalender wiederfindet, und diesen dann einem Kollegen zuweisen – aber nur, wenn dieser überhaupt Zeit hat. Das wiederum wird dank des Zusammenspiels zwischen Termin- und Dienstplan umgehend angezeigt. Ohne Frage: In Bayreuth wird das System richtungsweisend eingesetzt. Und so sagt denn auch Frank Schmälzle selbst: „Ich bin überzeugt, dass wir die Philosophie von Crossmedia verstanden haben und umsetzen.“