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bvdm kritisiert Google-Kampagne
Donnerstag 07. Februar 2013 - Der Bundesverband Druck und Medien kritisiert die aktuelle Google Kampagne "Go Paperless 2013". Der bvdm ruft Google auf, die Argumentation zu unterlassen.
In Googles aktueller Initiative fordert der Suchmaschinenkonzern zum Papierverzicht auf und argumentiert dabei mit Umweltschutz. Tatsächlich gehe es aber um die Bewerbung eigener Google-Services wie die Nutzung von elektronischen Clouds, Online-Rechnungen und elektronische Signaturen.
Aus Sicht des bvdms erscheint ein solches Vorgehen unseriös. Der Hauptgeschäftsführer des bvdms, Dr. Paul Albert Deimel: „Google verwendet eine Umweltbotschaft, um eigenen Technologien zu fördern, nicht um die Umwelt zu schützen.“
Die Argumentation Googles steht nach Ansicht des Verbandes auf sehr wackeligen Beinen. Digitale Medien verzichten zwar auf Papier. Dem gegenüber stehe jedoch der enorme Verbrauch wertvoller Ressourcen zur Herstellung elektronischer Geräte. Diese sind nur mit großem Aufwand oder gar nicht dem Wertstoffkreislauf wieder zuzuführen. Elektronische Geräte sind in der Regel umweltschädlicher Sondermüll. Die Nutzung elektronischer Dienste verbraucht während der Bereitstellung, der Übermittlung und des Abrufes Energie. Serverparks und Endgeräte haben einen enormen Energiebedarf.
Grundlage von Papier bzw. Printprodukten ist Holz, ein nachwachsender Rohstoff. Nachhaltig bewirtschaftete Wälder, eine hohe Recyclingquote und verantwortungsbewusstes Energiemanagement machen Papier zu einem nachhaltigen Medium.
Die Klimainitiative der Druck- und Medienindustrie setzt darüber hinaus auf eine umweltgerechte Druckproduktion und klimaneutrale Herstellung von Print. Die Verbände Druck und Medien beraten die Branche zur ressourceneffizienten Produktion und zum Einsatz umweltfreundlicher Farben. Der Erfolg dieser Beratungsangebote zeigt nach Ansicht des Verbandes das Bemühen der Druckindustrie um eine nachhaltige Produktion. Deimel: „Googles Kampagne dagegen ist kein Aufruf zum Umweltschutz, sondern der Versuch, Papier in Misskredit zu bringen, um eigne Vorteile am Markt zu erzielen.“