Aus den Unternehmen
Keine Mehrbelastung für den Mittelstand
Freitag 26. April 2013 - Das diesjährige Unternehmerforum der Deutschen Druck- und Medienindustrie fand am Mittwoch, dem 24. April, in Berlin statt. Es stand unter dem Motto "Wahl, Werbung, Wachstum - Was hilft Print?".
In der vormittäglichen finanzpolitischen Diskussion, betonten die teilnehmenden Abgeordneten der Bundestagsfraktionen die herausragende Bedeutung des Mittelstandes für die deutsche Wirtschaft. Unterschiedliche Ansichten vertraten sie jedoch in Bezug auf die zukünftige Gestaltung der Steuerpolitik.
Der Vorsitzende des Arbeitskreises Wirtschaft und Finanzen der FDP, Dr. Hermann Otto Solms, lehnte jegliche Mehrbelastung der deutschen Wirtschaft ab. Er plädierte stattdessen für eine Überprüfung der Staatsausgaben auf Einsparmöglichkeiten. Auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion, Dr. Michael Meister, betonte, dass eine Erhöhung von Abgaben und Steuern für Unternehmen die Wirtschaft schwächen würde.
Joachim Poß, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag, plädierte hingegen für ein gesamtheitliches Steuerkonzept, dass von einem Leitbild sozialer Gerechtigkeit geleitet werde. Dies schließe eine Vermögenssteuer, wie sie derzeit diskutiert wird, ein. Dabei solle, wenn rechtlich zulässig, Betriebsvermögen privilegiert und keine Substanz besteuert werden. Die bündnisgrüne Finanzexpertin Kerstin Andreae betonte, dass sie eine Substanzbesteuerung nach der Wahl ausschließe.
Dr. Karen Horn, Geschäftsführerin des Instituts „Wert der Freiheit“, bezeichnete die Grenze der Belastbarkeit der Unternehmen bereits als erreicht. Sie forderte eine Stärkung der Wachstumskräfte. Eine Anhebung von Steuern und Abgaben stünde dem entgegen.
Der Präsident des Bundesverbandes Druck und Medien, Rolf Schwarz, schloss sich dieser Sichtweise an und betonte: „Die konjunkturelle Lage sollte für die Politik Mahnung sein, keine neuen Belastungen für Betriebe und Arbeitnehmer zu schaffen. Massive Steuer- und Beitragserhöhungen, wie SPD und Grüne sie vorschlagen, wären aus Sicht der Unternehmer Gift für die Konjunktur.“
„Die Zukunft wird gedruckt“, so lautet die Kampagne der Verbände Druck und Medien. Den Beweis für die mutige Botschaft lieferte Torsten Bardohn, Büro Bardohn, zu Beginn des zweiten Teils des Unternehmerforums. Mit ebenso starken wie inspirierende Fakten und Argumenten betonte er die Vorzüge von Druckerzeugnissen. Denn trotz der Schnelligkeit des Internets habe Print ein nach wie vor funktionierendes Geschäftsmodell für Druckereien und deren Kunden. Bardohn nannte dafür folgende Gründe: „Print ist innovativ und nachhaltig, Print spricht alle fünf Sinne an, ist glaubwürdig und erreicht die Menschen, Print wird geschätzt und ist nach wie vor außerordentlich wirkungsvoll.“
Im Anschluss an seinen Vortrag diskutierte er gemeinsam mit Hans Langguth, Geschäftsführer der Agentur „Zum goldenen Hirschen“ und Vinzenz Schmidt, Geschäftsführer von Wirtz Druck, über die Perspektiven für die Druckbranche.
Deutlich wurde, dass sich der Printmarkt weiterhin stark verändern wird. Dabei herrschte unter den Diskutanten Einigkeit darüber, dass Erfolgschancen in Spezialisierung und Individualisierung liegen. Innovative Produkte und neue Technologien garantieren, dass die Zukunft tatsächlich gedruckt wird.